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Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Titel: Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller
Autoren: Lutz C. Frey
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Mädchen mit irgendwelchen muskelbepackten Kerlen so ziemlich das gleiche trieben wie Nadescha gerade mit ihm. Er packte ihren Hinterkopf, was sie ohne den geringsten Widerstand geschehen ließ und warf aufstöhnend den Kopf in den Nacken, als er zwischen ihre weichen Lipppen glitt. Es würde eine gute Nacht werden.

7
     
    E r erwachte schlagartig und sah sich um. Alle seine Sinne waren auf einen Schlag hellwach und er begann damit, wieder in seinen Körper zurückzufinden. Er war Jake Sloburn . Das war nicht sein wirklicher Name, den wusste er nicht. Möglicherweise hatte er auch gar keinen. Aber das war im Moment nicht wichtig. Wichtig war der Anruf.
    Er stand aus dem Lotossitz auf, in dem er vor dem Bett auf dem Boden gesessen hatte, stützte sich zuerst auf das linke Knie, dann auf beide und schnappte schließlich aus seinen Fußgelenken hoch wie ein Klappmesser. Jede seiner katzenhaften Bewegungen war von einer routinierten Eleganz, so als hätte er sie jahrelang trainiert.
    Noch immer nackt, vollführte er in dem kleinen Schlafzimmer eine komplexe Yoga-Übung und verharrte dann in einer bestimmten Position, sodass er dem gewundenen Ast eines bizarren Baumes glich. So stand er für ein paar Minuten, reglos, jeder Muskel seines Körpers bis an seine Belastungsgrenze strapaziert. Es war ein guter Körper, von durchschnittlicher Statur. Eine leichte Fettschicht bedeckte die trainierten Muskeln, nicht so dick jedoch, dass sie seine flüssigen Bewegungen behindert hätte.
    Jake Sloburn hatte das Allerweltsgesicht eines beliebigen Mannes Ende dreißig, das einzig herausstechende Merkmal seiner Züge schien eine gewisse Teilnahmslosigkeit und Starre zu sein, aber kaum jemand betrachtete ihn je lang genug, um das wahrzunehmen. Das dunkle, dichte Haar an seinen Schläfen wurde bereits grau, was durchaus zu seiner leidlichen Attraktivität beitrug. Sloburn war beileibe kein schöner Mann, aber auch nicht besonders hässlich: Er war irgendwie genau dazwischen.
    Er streckte seine Glieder, dann schüttelte er sich wie ein nasser Hund und zog schließlich das weiße Hemd und den hellgrauen Anzug über; beides hatte auf dem Kleiderständer am Fußende des einfachen Bettes gehangen. Das Bett selbst war ein schlichter Holzkasten, sauber und ordentlich bezogen – und offensichtlich noch nie benutzt worden.
    Dann griff er nach dem Joint, der vor ihm auf dem Tisch lag. Der Joint stammte aus einer kleinen Metallkiste, die im Schubfach seines Jugendstil-Sekretärs lag. Die Schatulle war jetzt leer, es war der letzte Joint gewesen. Das machte nichts, er würde bald Nachschub haben. Er würde den Händler treffen, heute Nacht.

8
     
    W eiße Laken, dachte Jakob. Weiß, die Farbe der Unschuld. Und obwohl dies für einen unbeteiligten Zuschauer dessen, was in den nächsten Minuten hier passieren würde, wahrscheinlich absurd geklungen hätte, so war es doch auf seltsame Weise schlüssig. Das Zimmer war ebenso hell und freundlich wie das Laken und wirkte wie die Kulisse einer Heile-Welt-Jugendserie.
    Raffiniert angebrachte Scheinwerfer hinter dem künstlichen Fenster ließen die Illusion von Zwielicht am Abend eines heißen Sommertags entstehen, kurz bevor die Sonne sich anschickte, unterzugehen. Die mystische Zeit des Tages, dachte Jakob, die magische Stunde . Es gab sogar die passenden Geräusche dazu, Vogelgezwitscher und das Plätschern eines kleinen Bächleins drangen leise aus versteckten Lautsprechern.
    Das Bett in diesem Raum war bei Weitem nicht so groß wie jene in den anderen Räumen, es war ein Einzelbett.
    Den Boden bedeckte ein großer, flauschiger Teppich, in der Ecke des Zimmers lag ein freundlich grinsender Teddy, etwa mannshoch, den man auch als Sitzsack benutzen konnte. Einer von der Sorte, die Jugendliche toll finden, kurz bevor sie aufhören, Tom Sawyer zu lesen, um sich den ernsthafteren Dingen des Lebens wie Zigaretten, Alkohol und Pornoheftchen zuzuwenden. Jakob stand ein wenig unschlüssig in der Mitte des Jugendzimmers, während Diana noch damit beschäftigt war, die Tür abzuschließen. Als sie damit fertig war, ließ sie den Schlüssel auf der Innenseite stecken.
    Damit sie ungestört waren.
    Sie lächelte, als sie mit wenigen Schritten das Zimmer durchquerte und jetzt, da sie direkt vor ihm stand, bemerkte er, wie unglaublich groß sie tatsächlich war. Sie überragte ihn um mehr als eine Kopflänge und blickte aus ihren irritierend sanften, blauen Augen auf ihn herab.
    »Setz dich, Jakob«, sagte sie und
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