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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford
Autoren: Veronica Stallwood
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unseren Ratten während ihrer kurzen Lebenszeit so gut wie möglich gehen sollte.«
    »Und das machte sie zur Kollaborateurin?«
    »So arbeiten ihre verwirrten Gehirne nun einmal.« Blakes Stimme klang bitter. »Möglich ist, dass sie einfach nur alles daransetzen, dass wir schließen müssen. Sie wissen vielleicht, dass unsere Geldquellen versiegen, wenn es genügend Ärger gibt. Für "versal">LDPharma sind wir eine Investition – man unterstützt uns nicht aus Barmherzigkeit.«
    Er warf einen Blick auf seine Uhr und stand auf.
    »Ich sollte mich wohl nicht länger verstecken. Ich muss wieder ins Labor. Sobald ich es schaffe, bringe ich Ihnen eine Flasche Whisky vorbei.«
    Kate begleitete ihn bis zu seinem Fahrrad im Garten. Er umarmte sie kurz. »Danke fürs Zuhören, Kate«, sagte er.
    Die Erklärung hinkt, dachte Kate, als sie in ihre Küche zurückkehrte. Sie leerte ihren unangetasteten Wein in die Spüle und wusch die beiden Gläser ab. Das, was Blake ihr erzählt hatte, ging ihr nicht aus dem Sinn. Offenbar waren sie selbst, Blake und Sam die Einzigen, die einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Angriffen vermuteten. Den Sprengstoffanschlag legte man unbekannten Tierschutz-Aktivisten zur Last, Kerris Tod galt als Unfall, und für den Mord an Candra würde die Polizei den Täter wahrscheinlich im privaten Umfeld der jungen Frau suchen.
    Vor dem Küchenfenster fiel ein Apfel ins Gras. Die herbstlichen Temperaturen und der Wind forderten ihren Tribut. Es war an der Zeit, die »eigene« Ernte einzuholen, überlegte Kate. Doch was würde das sein?
    Aber jetzt musste sie erst einmal telefonieren.

Kapitel 29
     
    Kate ließ den Daumen auf der Klingel, bis sie hörte, dass im Flur eine Tür geöffnet wurde und sich Schritte näherten.
    Als die Haustür geöffnet wurde, ließ sie die Klingel los und stellte den Fuß in die Tür.
    »Hallo Conor.«
    »Was haben Sie hier zu suchen? Und woher wissen Sie überhaupt, dass ich zu Hause bin?«
    »Ich habe gehört, dass Sie sich heute Morgen krankgemeldet haben. War das wegen Candra?«
    »Was?« Seine Verwirrung wirkte echt.
    »Oder wissen Sie etwa noch nicht, was geschehen ist?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Lassen Sie mich rein, dann erkläre ich Ihnen alles.« Sie drückte gegen die Tür, die sich ein Stück weiter öffnete und ihr den Weg in den engen Flur freigab. Conor zockelte voran. Er schien sich nicht dafür zu interessieren, ob Kate folgte oder nicht.
    In Conors Zimmer roch es nach Zigarettenqualm und schmutziger Wäsche. Kate kümmerte sich nicht darum, sondern setzte sich auf den gleichen Stuhl, auf dem sie schon einmal Platz genommen hatte.
    »Was ist mit Candra?«, wollte Conor wissen.
    »Sie wurde ermordet.«
    »Was?«
    »Man hat ihre Leiche heute Morgen gefunden. Anscheinend ist sie erschossen worden.«
    Conor saß auf dem Bett und starrte Kate ungläubig an.
    »Jetzt geht es wirklich zu weit, Conor. Sie müssen mir sagen, wer diese Leute sind.«
    »Welche Leute?«
    »Tun Sie nicht so, als verstünden Sie mich nicht. Sie wissen ganz genau, dass ich von den Tierversuchsgegnern spreche. Von den Leuten, in deren Händen sich die Namensliste aller Mitarbeiter aus Blakes Team befindet. Es geht um diejenigen, die erst einen Sprengstoffanschlag auf das Labor verübt haben und dann Kerri eine Briefbombe geschickt und sie später überfahren haben. Diejenigen, die jetzt auch noch Candra auf dem Gewissen haben. Die Polizei war vielleicht dumm genug, Kerris Tod als Unfall zu behandeln, aber bei Candra geht das nicht mehr. Dieses Mal haben Ihre Freunde eine Schusswaffe benutzt.«
    Conor öffnete und schloss den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Schließlich fand er seine Stimme wieder.
    »Unmöglich. Sie können es nicht gewesen sein.«
    »Geben Sie mir wenigstens ihre Namen, Conor. Adressen und Telefonnummern wären ebenfalls hilfreich. Vielleicht haben sie ja auch eine Homepage?«
    »Was haben Sie vor? Auf den Busch klopfen und ihnen einen Mord anhängen? Sollten Sie recht haben, wären Sie doch die Nächste auf der Liste.«
    »Geben Sie mir einfach nur Namen und Adressen.« Was ich damit anfange, entscheide ich dann später , dachte sie.
    »Blöde Kuh«, knurrte Conor, nahm aber ein Blatt Papier und einen Stift und notierte etwas. »Hier, nehmen Sie«, sagte er und gab ihr den Zettel. »Und kommen Sie bloß nie mehr wieder.«
    Kate steckte den Zettel in die Jackentasche und stand auf.
    »Danke, Conor. Und keine Sorge, ich komme bestimmt nicht
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