Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
der Jagdausrüstung an Bord verstaut war. Ambel ging zu den jüngeren Leuten hinüber und half ihnen dabei, die Fässer herüberzuschwenken, die Anne und ihre Truppe in ein Frachtnetz geladen hatten. Sobald das Netz aufs Deck heruntergelassen war, rollten sie das Leergut zur Seite. Ambel brach dann ein verschlossenes Fass auf, und der durchdringende Geruch von Würzessig stieg daraus auf und überdeckte beinahe den sauren Gestank des Turbuls. Inzwischen hatte Peck begonnen, die Turbulröhren in ordentliche Fleischringe zu zerschneiden.
    »Ertragreiche Fahrt!«, meinte er, während er enthusiastisch drauflos sägte.
    »Ertragreiche Fahrt«, bekräftigte Ambel, nahm die Schnüre von Rhinowurmfilet zur Hand, den ganzen Rest ihrer Köder, und ging zu seiner Kabine. Peck blickte ihm nach und packte dabei das Buschmesser so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten; dann wandte er sich wieder dem Turbulfleisch zu und hackte diesmal wild drauflos.
    Die Grenze war in diesem Fall ein in den Boden eingelassener Glasitstreifen und verlief quer unter dem Torbogen des Kuppelausgangs hindurch. Janer zeigte ein verwirrtes Gesicht, während er dastand und den Streifen betrachtete, die Identifizierungskarte locker in der Hand.
    »Hier findet man keine echte Barriere und auch keinerlei Form von Zollabfertigung. All das gehört zur Runcible-Einrichtung auf Coram«, erklärte Keech.
    »Aber was ist mit der anderen Seite – dem Boden von Spatterjay?«
    »Die Hooper geben einen Dreck auf derlei Dinge«, sagte Erlin.
    Auf der Polis-Seite der Linie verlief ein aus ordentlich verlegten Platten bestehender Weg zwischen Feldern mit Riesenmais und Plantagen von Granatapfelbäumen. Janer drehte sich zu den Bäumen um und senkte den Blick wieder auf die Linie. Auf der schwarzen Erde der Spatterjay-Seite erblickte er die verbrannten Schalen dessen, was auf diesem Planeten das Ungeziefer darstellte: die stinkenden Überreste einer Art Vogel, eine spiralförmige Schale von der Größe eines Menschenkopfs und irgendwelche flachen, verfaulenden Reste von der Größe eines Menschenbeins, die von einem der berühmten Blutegel stammen mussten. Janer nahm all das auf. Er blickte zu dem kleinen Laser im Scheitelpunkt des Torbogens hinauf und dann hinunter auf die Hornissen in dem Tragekasten, den er über der Schulter trug.
    »Das Geschütz wird überwacht«, sagte Erlin. »Ich denke nicht, dass es einer KI gefallen würde, an eine Schwarmintelligenz gebunden zu werden, oder was denken Sie?«
    »Die Intelligenz hat diesen Planeten noch nie gesehen«, antwortete Janer. »Ihre Sorge gilt nicht den Untereinheiten, die jetzt mit mir die Linie überschreiten, sondern einer rückkehrenden Einheit, falls die Intelligenz den Wunsch haben sollte, eine einzelne Hornisse zurückzuschicken.«
    »Ich denke mir, dass die Automatik sie erkennen würde, aber Sie können ja das Tor fragen. Ganz sicher achtet hier eine Unterintelligenz des Hüters auf alles.« Erlin deutete auf eine Seite des Torbogens, als die drei ihren Weg fortsetzten. Unter dem eigentlichen Tor angekommen, hob Janer den Blick in die Luft, wie es die meisten Menschen instinktiv taten, wenn sie sich an eine unsichtbare KI wandten.
    »Hüter, meine Schwarmintelligenz hat Vorbehalte bezüglich deines automatischen Ungezieferkillers zum Ausdruck gebracht. Wird er einen Unterschied machen zwischen Hornissen und Lebensformen von Spatterjay?«
    »Natürlich wird er das«, antwortete eine leicht verärgerte Stimme. »Nur Menschen begehen solche Fehler.«
    Janer brummte eine Obszönität und trat aus dem Gebiet der Polis heraus. Mit kaum verhohlener Erheiterung folgte ihm Erlin. Keechs offen liegende Gesichtshälfte verzog keine Miene, selbst als der Laser und sein Auge herumschwenkten und dem Reifi auf seinem Weg folgten.
    Hinter dem Tor begann eine breite Straße, gesäumt von Holzhäusern mit Giebeldächern. Viele der Gebäude beherbergten Geschäfte und Säuferhöhlen. Auch ein weitläufiger Marktplatz breitete sich zu beiden Seiten der ungepflasterten Straße aus, und Hooper boten ihre Waren überschwänglich anderen Hoopern sowie den Polis-Bürgern feil, die es wagten, die Grenze zu überschreiten. Erlin deutete auf einen Stand, wo man in breiten Terrarien aus grünem Glas die sich windenden, glänzenden Körper von Blutegeln sehen konnte.
    »Dort können Sie für ein paar Shilling einen Egelbiss kaufen. Eine preiswerte Form der Unsterblichkeit, könnte man denken, aber andererseits doch Abzocke, wenn man
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher