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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt –
Autoren: Natalie Rabengut
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lachte leise und Juna legte ihren Kopf auf meine Schulter, als ob sie sich gerade einen Hollywood-Film ansehen würde.
    „Aber du weißt, dass ich für niemanden so bereitwillig Ausnahmen mache“, fuhr Mike nun fort. „Dich kennengelernt zu haben, ist das Beste, was mir jemals passiert ist; du beeindruckst mich jeden Tag wieder aufs Neue. Willst du mich heiraten?“
    Einige Sekunden lang starrte Nea nur wortlos auf den Ring, dann kniete sie sich zu Mike ins Gras und umarmte ihn. „Ich dachte schon, du fragst nie!“
    Als die beiden sich küssten, sprang Juna neben mir jubelnd auf und ab. „Endlich, endlich! Ach, das ist so schön, so schön ist das! Meine kleine Schwester, endlich eine anständige Frau. Also irgendwie anständig, ihr versteht mich schon.“
    Das Paar stand auf, immer noch in eine innige Umarmung vertief. Ich umarmte beide. „Glückwunsch.“
    Währenddessen jubelte Juna hinter mir noch immer. „Jetzt können wir ja gleich die Hochzeit planen, immerhin haben wir ja einen Standesbeamten unter den Gästen, oder habe ich das falsch verstanden? Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das richtig verstanden habe. Wie dem auch sei: Ihr habt Glück, dass ich hier bin, denn ich habe mir schon Gedanken über Essen und Torte und das ganze wichtige Zeug gemacht. Ein paar Anrufe noch und die Sache steht. James hatte mir ja schon verraten, dass Mike bald fragen wird – hätte er vermutlich nicht tun sollen, aber hat er. Jedenfalls war es eine gute Entscheidung, so oder so, denn so konnte ich direkt schon alles planen.“
    Während mein bester Freund und seine zukünftige Frau kaum wahrzunehmen schienen, was um sie herum passierte und sich nur verliebt in die Augen sahen, ging ich zu Juna und griff ihre Hand.
    „Komm’, wir lassen die beiden allein.“
    „Was?“, fragte sie empört. „Sollen wir nicht besser sofort loslegen? Zeit ist Geld, mein Lieber, und immerhin sind wir jetzt schon alle hier-“
    Ich zog sie hinter mir her und gab vor, ihr nicht zuzuhören. „Wir nehmen deinen Raben – du fährst, ich sitze hinten.“  
    Als wir die schmale Straße hinunterfuhren, sah ich noch einmal in den Außenspiegel, bis die Köpfe des hübschen Paars im hohen Gras verschwanden.

12

    Sophie schmiegte sich an meine Brust und legte ihre Hand auf meinen nackten Unterbauch. Wir hatten den gesamten Vormittag in ihrem Bett verbracht und erholten uns gerade von den prickelnden Anstrengungen, mit denen ein frisch verliebtes Paar sich stundenlang beschäftigen kann.
    Mit geschlossenen Augen vergrub ich meine Nase in Sophies nach Blumen duftenden Haaren und küsste ihren Hinterkopf. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal dermaßen entspannt gewesen war.
    „Und die beiden heiraten direkt hier? Einen Tag, nachdem Mike ihr einen Antrag gemacht hat?“, fragte Sophie.
    Ich lachte schnaubend. „Linneas Schwester hat sowieso schon alles geplant. Wahrscheinlich wollen die beiden vor allem, dass sie keinen Nervenzusammenbruch bekommt.“
    „Ach, ich finde das gut! Warum Zeit verschwenden, wenn es manchmal so unkompliziert sein kann? Muss ja nicht immer so schwierig sein wie anfangs mit uns beiden, oder?“ Sophie hob kurz den Kopf und küsste meine Brust. „Ich finde, Mike und Linnea machen das genau richtig – außerdem freue ich mich auf die Hochzeit; ich mag Hochzeiten. Das ist so ein schöner und unerwarteter Abschluss für die Zeit hier.“
    „Was ist das denn? Miss Kratzbürste ist auf einmal ganz romantisch?“
    „Tu doch nicht so!“, rief sie. „Als ob du dich nicht für die beiden freust. So sehr, wie du an Mike hängst, hätte ich ja beinahe einen Grund dazu, eifersüchtig zu sein.“
    Sanft strich ich durch ihre vollen, roten Haare. „Ich denke, du weißt mittlerweile, dass du auf niemanden eifersüchtig sein musst.“
    Kurz schwiegen wir und genossen die Stille, die das gesamte Gebäude zu beherrschen schien. Draußen strahlte die Sonne bei blendend blauem Himmel – Linnea und Mike hatten ausgesprochen gutes Timing.
    „Sollte ich mir trotzdem Sorgen machen, dass du so enthusiastisch bist?“, fragte ich   dann feixend.
    „Nicht so voreilig, mein Guter“, antwortete sie. „Erstens bin ich gerade eigentlich ganz zufrieden und zweitens bin ich mir relativ sicher, dass heiraten nicht wirklich etwas für mich ist.“
    „Dich muss man doch sowieso zu deinem Glück zwingen.“
    „Vielleicht lege ich es ja genau darauf an.“ Sie warf ihre Haare zurück und stand auf.
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