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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)
Autoren: Natalie Luca
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sich mit einer eleganten Bewegung auf. Mein Blick flackerte unsicher über sein Gesicht. Ich befürchtete … aber es war doch unmöglich … oder nicht?
    Hatte er entdeckt, was der Schild eigentlich verborgen halten sollte? Nervös suchte ich in seinem schönen Gesicht nach einem Hinweis darauf, dass er meine wahren Gefühle für ihn erahnte. Ich fühlte, wie rasend schnell mein Herz plötzlich schlug.
    Ich hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde. Er würde natürlich wissen, wie gefährlich diese Gefühle für ihn waren. Verunsichert suchte ich in Nathaniels Miene nach einem Anzeichen von Wut oder Ärger.
    Doch in seinem Ausdruck lag etwas völlig anderes. Überrascht runzelte ich die Stirn. Ich musste mich irren, das konnte nicht …
    »Danke«, sagte er leise.
    »Äh … wofür?«, murmelte ich verwirrt.
    Ein fast schüchternes Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Ich kann dir gar nicht sagen, was es mir bedeutet, dass du mich akzeptabel findest. Dass du mich in deiner Nähe sein lässt.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an. » Akzeptabel …? Dass ich dich in meiner Nähe sein lasse …? « Verständnislos schüttelte ich den Kopf. Das war das Absurdeste, was ich je gehört hatte.
    Nathaniel erhob sich. »Ich habe dir das nie erzählt, aber als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, habe ich befürchtet, dass du Angst vor mir haben könntest. Das wäre unerträglich für mich gewesen.«
    »Wieso in aller Welt hätte ich mich denn vor dir fürchten sollen?«
    »Als du mich erkannt hast, war ich zuerst genauso überwältigt wie du. Ich hatte mir nie erlaubt, von dieser Möglichkeit auch nur zu träumen. Dass du mich nicht akzeptieren würdest … dass du mich fürchten könntest … das war meine größte Angst«, sagte Nathaniel leise. »Nicht jeder Sterbliche reagiert so vertrauensvoll auf Geschöpfe wie uns. Deine Reaktion war ein Geschenk.«
    Das strahlende Lächeln auf seinem Gesicht machte mich sprachlos.
    Mein Puls beruhigte sich langsam wieder, denn der Schild schien intakt zu sein und meine Gefühle schienen vor ihm sicher. Doch ich war unfähig, auf seine völlig absurde Sichtweise zu antworten. Ich stotterte, weil ich überhaupt nicht begreifen konnte, wie er zu dieser irren Vorstellung kam.
    »Du bist … das Unglaublichste , das ich … du bist … einfach …« Ich fand keine passenden Worte, die ihm auch nur annähernd gerecht würden und gab schließlich auf.
    »So siehst du mich?« Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen.
    »Ich könnte mich niemals vor dir fürchten. Das ist einfach unmöglich.«
    »Nicht einmal, als ich zum ersten Mal die Inferni zurück in die Hölle gejagt habe?«, fragte er forschend.
    » Das war deine Befürchtung?«, murmelte ich ungläubig. »Dass du mir Angst machen könntest, mit diesem Engel-Explosions-Dings? Hast du deshalb so lange damit gewartet, mir deine Kräfte zu zeigen?«
    »Erstens, mit diesem Engel-Explosions-Dings habe ich Höllenwesen vor deinen Augen zu Asche verbrannt«, erwiderte Nathaniel trocken. »Diese Erfahrung wäre genug gewesen, um jeden Sterblichen zu verschrecken. Und ich habe dich dabei auch noch in meinen Armen gehalten.«
    »Eben. Ich wusste, dass mir nichts geschehen würde. Du würdest mir niemals wehtun.«
    Nathaniel neigte den Kopf. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Und zweitens habe ich dich gar nicht so lange warten lassen, bevor ich dir meine Fähigkeiten gezeigt habe. Wenn ich mich recht erinnere, waren es gerade einmal fünf Tage, nachdem du mich erkannt hattest. Sehr wenig Zeit für eine Sterbliche, um sich an Engel und Dämonen zu gewöhnen … und ganz sicher nicht genug Zeit, um mit der vollen Ladung Schutzengelkräfte konfrontiert zu werden.«
    Ich zuckte mit gespielter Lässigkeit die Schultern.
    »Tut mir leid, aber so beeindruckend fand ich's gar nicht.«
    Nathaniel hob überrascht die Augenbrauen. Im nächsten Augenblick packte er mich und wir fegten mit einem kraftvollen Satz quer durchs Zimmer. Mir blieb die Luft weg, als er mich sanft gegen die Wand drückte. Seine Schwingen hatte er schützend um mich gebreitet, so dass ich nichts als die weichen Federn und seine starken Arme um mich spürte.
    »Nicht beeindruckend?«, knurrte er, doch in seinen Augen lag ein amüsiertes Funkeln. Seine Haut brodelte golden.
    Ich spürte die angenehme Kühle, die von ihm ausging, als kleine Flämmchen über seinen Körper züngelten. Es war nicht annähernd vergleichbar mit der Kraft seiner Flammen, wenn er
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