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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Lisa Hendrix
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ihren Oberkörper zurück und sah ihm in die Augen. »Du musst doch wissen, dass ich dir gehöre.«
    Gunnars Blick fiel auf die Konturen des Wassers, dort, wo es ihren Körper in immer wiederkehrenden zarten Bögen umspülte, die von einer Art Weiblichkeit zeugten, wie er sie nie zuvor gesehen hatte. Fasziniert streckte er einen Finger aus, dorthin, wo die Wasseroberfläche eine ihrer Brüste umspielte, folgte der Linie um die üppige Rundung herum bis in das Tal dazwischen und hinüber zu ihrer anderen Brust. Sie erschauerte und presste ihn an sich, und er ließ eine Hand an ihrem Körper hinuntergleiten, um sie dort zu berühren, wo sie miteinander verschmolzen.
    Sie kam augenblicklich, presste ihren Rücken gegen seinen Arm, der sie hielt, und ihre Lust riss ihn mit sich und ließ ihn mit ihr die Grenze überschreiten – nicht in einem gewaltigen Rausch der Erlösung, wie er ihn sonst erlebte, sondern auf andere Art. Gelassener. Erfüllender. Sie klammerten sich aneinander und bebten beide, als sich das Mondlicht in den Wellen um sie herum zu Millionen einzelner Scherben brach und wieder zusammenfügte.
    So wie sein Herz.
    »Ich hatte eine Frau in Vass, vor all den Jahren«, begann er, als ihre Körper sich entspannten. Eigentlich nicht das richtige Thema in einer solchen Situation, aber irgendetwas drängte es aus ihm heraus. »Sie betrog mich mit einem Mann, der erst mein Freund war und dann zu meinem Feind wurde. Und als ich sie mir zurückholen wollte, kämpften wir beide. Mitten im Kampf brach ein Feuer aus. Ich konnte nichts tun, um Kolla zu retten, stattdessen hörte ich sie sterben. Ich musste an sie denken, als das Feuer auf Richmond ausbrach. Ich musste an sie denken, als du Richard wähltest und nicht mich. Und jedes Mal, wenn du sagst, du liebst mich …« Vor lauter Scham versagte ihm die Stimme.
    »Sie sagte, dass sie dich liebte, und dann hat sie dich betrogen, und wenn ich die gleichen Worte zu dir sage, denkst du auch an sie, und dann glaubst du, auch ich würde lügen, so wie sie es tat.« Eleanor führte zu Ende, was er hatte sagen wollen, dank ihrer schnellen Auffassungsgabe hatte sie sogleich verstanden. »Und wenn die Magie versagt, glaubst du, das wäre der Beweis.«
    »Ich bin nicht sie. Du musst an mich glauben, Gunnar, nicht an diesen Spuk, ganz gleich, wie viel Macht er über dich zu haben scheint.« Sie legte ihre Hand auf den kleinen Stier, der auf seiner Brust lag, hob den Kopf, um Gunnar zu küssen, und flüsterte dicht vor seinem Mund: »Ob Magie oder nicht, du kannst mir glauben, dass ich dich liebe. Dass ich dich immer geliebt habe und dich immer lieben werde.«
    Etwas krachte – wie ein weit entfernter Blitz. Das Wasser begann zu glühen und Wellen zu schlagen. Schmerz durchzuckte Gunnars Körper, und mit dem Schmerz stieg der Stier in ihm auf.
    Er schob Eleanor zur Seite, um sie zu schützen, aber der Stier zog sich zurück. Dann stieg er abermals auf, zog sich wieder zurück und erhob sich aufs Neue. Mit jedem Mal krümmte Gunnar sich vor Schmerzen, als könne der Geist des Stiers ihn nicht verlassen. Und jedes Mal fühlte es sich an, als würde sein Körper zerrissen, als stieße das Tier ihn von innen mit stumpfen Hörnern.
    »Odin, bitte!« Abermals erhob sich der Stier, wollte ihn erneut zerreißen, um endlich aus ihm zu weichen. Vor quälender Pein ging Gunnar in die Knie und versank schreiend. Wasser sprudelte ihm in Mund und Nase. Er war kurz davor zu ertrinken.
    »Gunnar! O Gott, hilf uns!«, schrie Eleanor. Sie streckte die Hände nach ihm aus, packte ihn an den Haaren und zog ihn hinauf über die Wasseroberfläche. Er schnappte nach Luft, tauchte wieder unter. Sie verlagerte ihren Griff und packte ihn unter den Armen, um ihn besser halten zu können. Abermals zerrte sie ihn hoch. »Hilfe! Jemand muss uns helfen!«
    Verzweifelt versuchte sie, das Ufer zu erreichen, doch je näher sie kam, desto weniger trug das Wasser das Gewicht von Gunnars Körper. Um sich schlagend, entglitt er noch einmal ihren Händen, und als sie ihn schließlich zurückgezogen hatte, war sein Körper erschlafft, und seine Augen lagen verdreht in ihren Höhlen. Ihre Finger rutschten ab an seiner nassen Haut, aber sie packte fester zu, lehnte sich zurück und zog mit aller Kraft. Zoll für Zoll zerrte sie ihn weiter, bis sie ihn im Flachen hatte und seine Nase und sein Mund frei lagen. Und alldieweil glühte der Teich von diesem unheimlichen Licht, brodelte um sie herum.
    »Atme! O bitte,
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