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Nacht der Versuchung

Nacht der Versuchung

Titel: Nacht der Versuchung
Autoren: Penny Jordan
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Der Luxusliner, auf dem Mariellas Schwester engagiert war, befand sich auf einer großen Kreuzfahrt durch die Karibik und den Golf von Mexiko.
    “Was macht meine kleine Fleur?”, fragte Tanya natürlich sofort.
    “Sie schläft tief und fest”, antwortete Mariella beruhigend. “Und auch den Flug hat sie bestens überstanden. Alle haben sie unglaublich verwöhnt. Und wie geht es dir?”
    “Ach … ganz gut. Du weißt schon … viel zu tun, zwei Shows jeden Abend … aber die Bezahlung ist einfach zu gut. Mariella, ich muss jetzt leider Schluss machen … Gib Fleur einen dicken Kuss von mir.”
    Nach Beendigung des Gesprächs blickte Mariella ein wenig schuldbewusst auf das Handy in ihrer Hand. Sie hatte ihrer Schwester nichts von ihrer Absicht gesagt, Tanyas treulosen Exliebhaber zur Rede zu stellen und ihm unmissverständlich zu sagen, was sie von ihm hielt. Mochte Tanya vielleicht auch etwas zu bereitwillig mit ihm ins Bett gestiegen sein, so zweifelte Mariella nicht einen Moment, dass ihre Schwester fest daran geglaubt hatte, dass dieser Mann sie lieben und es für sie eine gemeinsame Zukunft geben würde.
    Mariella und Fleur hatten gerade ihr gemütliches Frühstück auf der Terrasse beendet, als ein Fax eintraf. Wie es aussah, war der Prinz durch unerwartete Geschäfte fortgerufen worden und würde sie in den nächsten Tagen nicht empfangen können. Er entschuldigte sich bei Mariella für die leider notwendige Änderung ihrer Pläne und bat sie, bis zu seiner Rückkehr die Annehmlichkeiten des Beach Clubs zu genießen.
    Nachdenklich rieb Mariella die übermütig strampelnde Fleur mit Sonnenmilch ein und drückte ihr einen Kuss auf den kleinen Bauch. Dabei kam ihr in den Sinn, dass dies der ideale Zeitpunkt war, um Fleurs Vater aufzusuchen. Schließlich hatte sie ja seine Adresse! Sie brauchte sich also nur ein Taxi zu rufen und dorthin fahren zu lassen.
    Eine halbe Stunde später trat sie mit Fleur auf dem Arm in die strahlende Sonne hinaus, bestens geschützt durch einen breitkrempigen Hut, eine weiße Leinenhose und ein leichtes, langärmeliges Top.
    Der Taxifahrer nickte lächelnd, als sie ihm den Zettel mit der Adresse des Scheichs zeigte. “Das dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde. Haben Sie Geschäftliches mit dem Scheich zu erledigen?”, erkundigte er sich leutselig.
    “Man könnte es so ausdrücken”, antwortete Mariella ausweichend.
    “Er ist ein bekannter Mann. Hochverehrt von seinem Stamm. Sie bewundern ihn vor allem, weil er sich für ihr Recht eingesetzt hat, ihr traditionelles Leben weiterzuführen. Und obwohl er ein außerordentlich erfolgreicher Geschäftsmann ist, heißt es, dass er das einfache Leben in der Wüste, wie es sein Volk von alters her gewohnt ist, immer noch allem anderen vorzieht. Er ist ein sehr guter Mann.”
    Mariella überlegte insgeheim, dass dieses Bild, das der Taxifahrer gerade von dem Scheich gezeichnet hatte, so gar nicht zu dem passte, was sie von ihrer Halbschwester über deren Exliebhaber wusste. Immerhin hatte Tanya den Mann in einem Nachtclub kennengelernt! Mariella hatte es nie gefallen, dass Tanya dort gearbeitet hatte … auch wenn es “nur” als Sängerin gewesen war. Und während der zwölf Monate, die diese Beziehung gedauert hatte, hatte Tanya Mariella gegenüber nie etwas von einer Vorliebe des Scheichs für das einfache Wüstenleben erwähnt! Ohne ihn persönlich kennengelernt zu haben, hatte Mariella im Gegenteil eher den Eindruck gewonnen, dass er ein Playboy sei.
    Knapp vierzig Minuten später hielt der Taxifahrer vor hohen schmiedeeisernen Toren, hinter denen sich eine eindrucksvolle weiße Villa erhob. Aus einem der beiden Pförtnerhäuschen zu beiden Seiten der Tore trat ein Wächter heraus und näherte sich dem Wagen. In möglichst entschlossenem Ton erläuterte Mariella ihren Wunsch, den Scheich zu sehen.
    “Es tut mir leid, aber das ist nicht möglich”, erwiderte der Torwächter. “Der Scheich ist augenblicklich in der Oase und wird so bald nicht zurückerwartet.”
    Diese Möglichkeit hatte Mariella nicht bedacht. Fleur, die auf der Fahrt eingeschlafen war, wachte nun auf und begann zu quengeln.
    “Möchten Sie eine Nachricht hinterlassen?”, bot der Torwächter höflich an.
    Doch Mariella war klar, dass sie jegliche Nachricht, die sie dem Scheich mitzuteilen hatte, besser persönlich überbringen würde. Sie bedankte sich also bei dem Mann und bat den Taxifahrer, sie zum Hotel zurückzufahren.
    “Wenn Sie es wünschen, finde
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