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Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Titel: Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)
Autoren: Bettina Fizek
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ergeben die Analysen Hinweise. Ich bringe sie gegen Ende der Woche zurück und würde Sie dann auch gerne etwas ausführlicher befragen."
    Geraldine nickte. Gleichzeitig lauschte sie auf den Pulsschlag des Inspectors. Er verschweigt mir etwas, durchfuhr es sie. "Aber es ist tatsächlich sehr ungewöhnlich, dass Sie sich solche Mühe geben."
    Weizman zuckte mit den Achseln. "Das war purer Zufall. Wir mussten sowieso heute Morgen in einer anderen Angelegenheit ermitteln und da unsere Woche sehr vollgepackt sein wird, haben wir uns zu diesem Besuch am Sonntag entschlossen. Ich hoffe, es ist Ihnen nicht unangenehm."
    "Nicht im mindesten.", entgegnete Geraldine. Doch sie hatte weiterhin das starke Gefühl, dass Weizman einen ganz anderen Grund hatte, bei ihr aufzutauchen.
    Die beiden Besucher verabschiedeten sich und auch Jaclyn sagte nochmal Auf Wiedersehen, nicht ohne gespielt genervt mit den Augen zu rollen. Dann war Geraldine wieder allein.
    * * *
    Der Nachmittag breitete sich über Tallahassee, der Hauptstadt von Florida, und dem Tallahassee Memorial Healthcare, in dem Geraldine lag, aus. Sie blickte auf einen kleinen Park, der vom elften Stock aus gut zu übersehen war.
    Obwohl Geraldine sonst sehr naturverbunden war, konnte sie heute den Anblick nicht genießen. Als Jaclyn da war, hatte sie genauso Theater gespielt, wie sie es von ihrer Schwester gewohnt war. Dabei ging es ihr gar nicht so gut. Die Schmerzen im Körper waren zwar verschwunden, genauso, wie die Empfindlichkeit für das grelle Licht sich nach und nach verloren hatte; aber sie war beunruhigt, geradezu besorgt über das, was mit ihr geschehen war. Hartnäckig drängte sich ihr der Gedanke auf, dass sie nicht einfach überfallen worden war, sondern dass jemand sie gezielt ausgesucht hatte.
    Die trüben Gedanken machten sie müde. Sie döste davon, als die Uhr auf 16:00 umsprang und wachte zwei Stunden später fast genauso erschöpft wieder auf. Sie war sofort alarmiert. Zwischen den ganzen Herzen, deren Pochen sie hörte, befand sich wieder dieses Rauschen. Sie blickte zur Seite. Dort hatte die Krankenschwester das Phantombild des Mannes hingelegt, der sie gebracht hatte. Sie zuckte zusammen. Sie hatte nur einmal diesen Mann gesehen, in ihrem Traum.
    Sei nicht so doof, Gerry, schimpfte sie mit sich. Du hast ihn wahrscheinlich zusammen mit dem Unfall oder Überfall in dein Unbewusstes verschoben. Natürlich hast du ihn vorher schon gesehen.
    In einem aber hatte die junge Krankenschwester recht gehabt. Wenn dieses Phantombild tatsächlich gut war, dann war der Kerl bildhübsch. Er schaute ein wenig naiv drein, so als könnte er gar nicht fassen, dass er gerade wie ein Mörder betrachtet wird.
    Typisches Kindchenschema, dachte Geraldine und legte die Zeichnung beiseite. Trotzdem war sie sich ziemlich sicher, dass zwischen dem Rauschen und dem Mann eine Verbindung bestand. Sie hätte zu gerne gewusst, welche.
    Eine Krankenschwester klopfte an und trat ein. Es war nicht die nette junge vom Vormittag, sondern eine ältere, dickliche Frau, die trotz ihres Lachens etwas Säuerliches ausstrahlte. Es gebe gleich Essen, sagte sie und verschwand wieder.
    Geraldine setzte sich auf, wartete einen Moment, ob der Schwindel noch da war und stieg dann zufrieden aus dem Bett. Eigentlich fühlte sie sich sogar großartig. Sie überlegte, ob sie nach dem Essen noch einen kleinen Spaziergang machen sollte. Dann fiel ihr ein, dass sie gar keine Kleider mehr hatte. Sie musste sich welche mitbringen lassen, wenn sie morgen gehen wollte. In ihrer Handtasche fand sie ihr Handy. Sie klingelte kurz bei Jaclyn durch, um ihr zu sagen, dass sie neue Kleidung bräuchte, doch ihre Schwester war schon bei ihr in der Wohnung gewesen und hatte einige Sachen zusammen gepackt.
    Dann informierte sie noch kurz ihren Vorgesetzten Tom, der nicht nur den Apalachicola National Forest betreute, sondern auch an der State University Professor für Zoologie war. Tom Lenau reagierte sehr besorgt. Die beiden schätzt sich sehr und Geraldine hatte sogar eine kurze Affäre mit ihm gehabt (bevor Robert aufgetaucht war), aber für eine Beziehung war er ihr zu überbehütend. Sie hatte ständig das Gefühl, mit einem väterlichen Freund zu leben, dabei war Tom nur sieben Jahre älter als sie. Glücklicherweise war ihre Freundschaft auch nach der Beziehung (die Geraldine beendet hatte) bestehen geblieben.
    Eine Krankenschwester brachte das Essen. Geraldine nahm ihr das Tablett aus der Hand und setzte sich an
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