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NachSchlag

NachSchlag

Titel: NachSchlag
Autoren: Antje Ippensen
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darüber nur einen Webpelz. Außerdem war ich gefesselt – das verstand sich beinahe von selbst. Mit glänzenden schwarzen Seilen diesmal.
    Der weiße Winter hatte sich in die Berge zurückgezogen, und genau dorthin fuhren wir.
    Songs von Rosenstolz und »Braut haut ins Auge« begleiteten uns, garniert hin und wieder von ein bisschen Melissa Etheridge und auch gewürzt mit etwas Johann Sebastian Bach.
    Ich war sehr entspannt, als wir endlich hoch oben ankamen.
    Auf dem schneebedeckten Gipfel eines Berges, und die Morgenröte tauchte den Himmel in rosenfarbige Glut.
    Josy ließ mich eine Weile im Auto warten, und an einer Stelle, die für mich nicht einsehbar war, machte sie sich an irgendetwas zu schaffen. Ich zog den gewebten schwarzen Pelz enger um mich. Ich mochte diese durchdringende Schneekälte nicht, milde ausgedrückt.
    Die Sonne stieg empor.
    Hier oben herrschte einem Adlerschrei ähnliche Einsamkeit, und ich sah mich um, während die Gebirgshöhe mehr und mehr in eisigem Blau und gleißendem Gold erstrahlte.
    Und dann führte Josy mich – zu ihrem selbst gebauten Iglu.
    »Oh …!«, entfuhr es mir, ich war ergriffen, begeistert, dieses Rund aus festen Schneeblöcken passte so gut zu Josy und mir, und als sie mich eintreten hieß, zitterte ich leise, aber nicht vor Kälte. Drinnen war es ohnehin anheimelnd warm von einem batteriebetriebenen Heizofen, und noch dazu war das Iglu vollkommen mit Tierfellen ausgekleidet. Brennende Kerzen fehlten ebenfalls nicht, und es roch nach gebrannten Nüssen, Bratäpfeln, Fichtennadeln … sehr weihnachtlich.
    Weniger weihnachtlich fand ich den Gegenstand, den Josy auf einmal hervorzauberte und in ihrer Hand hielt.
    Es war das Instrument, das ich am meisten fürchtete.
    Er passte weniger zu Weihnachten als vielmehr zu Nikolaus, war aber selbst dafür zu hart.
    Ein Rohrstock.
    Ich stöhnte unwillkürlich auf. Im Grunde hatte ich geahnt, dass es genau dazu kommen würde.
    »Ja«, sagte Josy ruhig und fest, »ich möchte, dass du für mich diese Prüfung ablegst. Betrachte es als Initiation, Süße …«
    Sie zog mich nackt aus, nicht einmal den spärlichen Harness durfte ich behalten. Schutzlos war ich. Sie löste auch meine Fesseln und gebot mir, mich auf dem Bauch auszustrecken.
    Bebend gehorchte ich.
    Oh … dass ich ungebunden blieb, unterstrich noch den Charakter der Freiwilligkeit, mit der ich die Prüfung auf mich nahm – und ich wusste, ich hatte das Folgende zu ertragen, ohne mich allzu sehr zu winden oder gar die Hände nach hinten auszustrecken.
    Insgeheim staunte ich. Innerhalb weniger Wochen hatte sich meine verhalten dominante Freundin in eine Herrin verwandelt, die ihresgleichen suchte.
    »Du darfst mitzählen«, sagte sie freundlich, eine kleine Erleichterung. Dieser Satz erlaubte es mir, eine Frage zu stellen.
    »Bis zu welcher Zahl, meine Gebieterin?«
    »Dreißig.«
    Ja. Und sie würde keine Gnade walten lassen. Und dabei trug mein Po ja noch immer die halb verblassten Zeichen der letzten Züchtigung …
    »Außerdem«, fügte sie weich hinzu, »ist das nur der erste Teil der Probe, der du unterzogen wirst. Du weißt, wovor du dich noch mehr fürchtest als vor dem Stock?«
    Das wusste ich, aber alles in mir sträubte sich dagegen.
    Die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf.
    Als meine angstvolle Erwartung ihren Höhepunkt erreichte hatte – wie gut Josy das spürte – hockte sie sich neben mich und wärmte erst einmal ganz behutsam meinen Hintern mittels leichten Schlägen ihrer Hand.
    Ich beruhigte mich, auch wenn ich wusste, dass dies erst der Anfang war. Und es schmerzte schon jetzt mehr als sonst, da ich noch gezeichnet war …
    Sie zog jetzt ihren eigenen silbernen Webpelz aus … darunter kam ein eng anliegendes schwarzes Lackkostüm zum Vorschein. Es sah klasse an ihr aus. Aber ich bekam kaum Gelegenheit, das zu denken, denn der Rohrstock zischte herunter und schnitt in meine Haut.
    Dumpfes Stöhnen entrang sich mir, und das war erst der Anfang.
    »Eins!«, stieß ich schnell hervor, wohl wissend, was mir blühte, wenn ich vor lauter Schmerz es versäumte mitzuzählen. (Josy erhöhte dann mitleidlos die Anzahl der Hiebe um fünf).
    Dreißig. Das sagt sich so leicht, dehnt sich aber zur Ewigkeit, wenn Rohrstockschläge gemeint sind …
    Paradoxer- und perverserweise liebte ich die Striemen, die er auf meinem Gesäß hinterließ, mehr als alles andere. Sie waren langanhaltend und geschwollen und die süßen Schmerzen drangen tief ins Innere
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