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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling
Autoren: Mary Scott
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wenn er’s schwer gehabt
hat. Das braucht seine Zeit, und er will keinen dabeihaben, nicht mal seine
Frau. Dieser Mann hatte zweimal in der Tinte gesessen, man mußte ihm Zeit
lassen.«
    »Und jetzt wird alles gut
werden. Ich werde das Hotel verkaufen und einen guten Preis dafür bekommen. Wir
werden irgendwohin gehen, vielleicht nach Australien, wo das Geld zum Ankauf
einer Farm ausreichen wird. Wir werden endlich ein gemeinsames Leben anfangen.
Wir sind jetzt dreizehn Jahre verheiratet, die Hälfte der Zeit waren wir
getrennt, aber es ist noch nicht zu spät.«
    »Natürlich nicht«, meinte
Elaine. »Sobald er gesund ist, werden Sie miteinander von hier fortgehen, und
Sie werden dann alles Unglück, die Einsamkeit und die lange Wartezeit
vergessen.«
    »Aber Totara werde ich nicht vergessen«, versicherte Mrs. Neal;
dabei kamen ihr die Tränen. »Solange ich lebe, werde ich an Percy denken und
was er mir Gutes getan hat. Auch an Sie werde ich immer denken, meine liebe
Elaine. Sie haben mich zum Lachen gebracht, als ich es schon fast verlernt
hatte.«
    »Ich werde Sie aber auch nie
vergessen«, sagte Elaine liebevoll. »Wir haben viel Spaß miteinander gehabt,
und Sie haben mir außer Kochen noch vieles andere beigebracht — nämlich tapfer
zu sein und zu lachen, wenn einem elend zumute ist, und — Himmel, ich werde
ganz sentimental!« Und sie brach in Lachen aus, das eigentlich ein Schluchzen
war. Zu seiner Überraschung sah Justin Tränen in ihren Augen. Er hatte sie noch
nie so gerührt gesehen.
     
    Einige Zeit später ging Justin
zu Sally. Sie saß auf der Veranda. Kaum jemals hatte er sie müßig angetroffen
oder beim Lesen oder Nähen. Jetzt aber saß sie untätig da und blickte in die
Ferne.
    »Seltsam! Meine kleine Martha
ohne Arbeit!« sagte er und küßte sie.
    »Martha? Ach, das ist die Frau
in der Bibel. Ich weiß schon, da gab’s zwei, aber alle schienen Maria
vorzuziehen, ich wußte nie, weshalb...Ich glaube, ich bin fürchterlich
ungebildet, Bill. Du wirst viel Geduld haben müssen mit mir.«
    Er faßte sie an den Schultern.
»Davon will ich nichts mehr hören. Ich will nicht, daß du dich immer
herabsetzt. Du bist Sally, du wirst meine Frau werden, und wir werden gut
miteinander leben... So laß jetzt endlich diese Überlegungen sein und sag mir,
welchen Verlobungsring du am liebsten hättest.«
    Doch das wollte sie nicht. Sie
sagte nur: »Welchen du willst. Den du aussuchst. Ich weiß ganz genau, daß
alles, was dir gefällt, mir auch gefällt.«
    Das war die immer
wiederkehrende Antwort auf seine Fragen, die ihre gemeinsame Zukunft betrafen.
    »Du wirst sicher nicht gern in
der Stadt wohnen wollen, Liebes. Wir wollen ein kleines Haus mit einem Garten
im Umkreis von zwanzig Meilen kaufen. Dort kannst du dir ein Pferd halten und
vielleicht auch einen Hund. Das wird dich freuen.«
    »O ja, danke, Bill! Aber so
sollte ich dich jetzt nicht mehr nennen. Das ist nicht dein richtiger Name;
alle deine Freunde in der Stadt sagen Justin zu dir, nicht wahr?«
    Er zog sie an sich, und sie
setzte sich auf sein Knie. Er küßte ihr kleines Ohr und sagte: »Du sollst mich
nennen, wie du gern willst... Wenn dir Bill besser gefällt, soll das mein Name
für dich sein. Ich möchte, daß meine Frau einen besonderen Namen für ihren Mann
hat... Wenn wir verheiratet sind, heiße ich für alle Welt Justin, aber für dich
bin ich Bill.«
    »Aber wenn wir hierher
zurückkommen, wird dich jeder Bill nennen.«
    Der Fluß seiner Pläne kam ins
Stocken. Wenn sie wieder nach Totara kamen — sie
hatte recht. Natürlich mußten sie wiederkommen. Irgendwie hatte er sich das nie
klargemacht. Er hatte sich immer vorgestellt, wie er Totara eines Morgens verlassen würde, mit Bedauern und vielen schönen Erinnerungen,
aber mit dem Gefühl: So, das war’s! Es war eine gute Zeit, aber jetzt ist’s
vorbei. Was kommt jetzt?
    Und nun hielt es Sally für
selbstverständlich, daß sie wieder hierherkommen würden, daß das alles hier für
ihr gemeinsames Leben von Dauer sein würde. Wenn er es sich recht überlegte,
war es so. Hier war Sallys Heimat, hier lebten ihre Freunde. Ihr Vater würde
noch hier sein, die Farm, an der sie hing und für die sie so geschuftet hatte.
Er konnte sie nicht völlig von hier losreißen! Er malte sich einen Sommerurlaub
im Schulhaus oder auf der Farm aus. Nein, nicht auf der Farm. Jim Venning würde dann bestimmt verheiratet sein. Sie waren
dann Gäste der Ross’. Sie würden Freunde treffen, von
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