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Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Titel: Mythor - 055 - Luftgeister greifen an
Autoren: W. K. Giesa
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Gefährten auf dem Weg durch die Ewigkeit!
    Die Angst, vor dem Sterben wahnsinnig zu werden, war größer geworden als alles andere, und die Toten wollte er doch nicht zu Freunden haben!
    Ein zweites Mal war er durch die Mühle geirrt und hatte versucht, in den oberen Etagen einen Ausweg zu entdecken. Aber auch in der oberen Etage gab es weder Türen noch Fenster, und der Weg in die nächste, in der die Mühle zur Ruine geworden war, war versperrt!
    Zugemauert!
    Auch hier hatte er das Gläserne Schwert nicht als Hebel ansetzen können, um Steine aus der Wand zu brechen. Auch hier riefen ihm die kalkweißen Wände ihr unerbittlichen Halt zu und zeigten ihm die Grenzen seiner Macht.
    Du mußt ruhig bleiben! Nur durch Nachdenken kannst du aus dieser Falle wieder entkommen – wenn überhaupt!
    Oben hatte er keinen Ausweg finden können. Aber dann hatte er plötzlich an Theran denken müssen, die Orakelstadt mit ihren unterirdischen Gängen, die für ihn einer der Fixpunkte des Lichtboten gewesen war.
    Warum sollte es nur in Theran unterirdische Gänge geben – in Theran und in Sarphand, wo Luxon als Meisterdieb aufgetreten war? Warum konnte es solche Gänge nicht auch hier geben?
    Je länger er darüber nachdachte, um so sicherer wurde er, daß es solche Verbindungen geben mußte. Wenn diese Mühle zu den Bauwerken gehörte, die jene Zaubermutter als Wall gegen das Böse erbaut hatte, lag es nahe, all diese Bauten durch unterirdische Gänge miteinander zu verbinden, weil der Weg über die Inseln zu gefährlich war!
    Er hatte die Gefahren der Oberfläche kennengelernt, die mörderischen Pflanzen, die bizarren Landschaften, die ständig wechselten und in kurzen Abständen dürre Sandwüsten, Dschungelstreifen und Gletscherfelsen präsentierten. Warum sollte die Zaubermutter, von der Ramoa ihm erzählt hatte, nicht den einfacheren Weg beschritten haben?
    Er hatte doch keine Ahnung! Was wußte er von der Magie Vangas und den Kräften der Zaubermütter und der Hexen?
    Jetzt befand er sich unten. Er hatte die Steintreppe gefunden, die nach unten führte, und glaubte sich auf der richtigen Spur. Unter der Eingangsetage befanden sich ausgedehnte Kellerräume, in denen der Staub fingerdick lag und bewies, daß seit vielen Sommern und Wintern kein Mensch mehr hier unten gewesen war. Auch Spinnen und anderes Ungeziefer hatte sich nicht hierher getraut.
    Aber es gab keinen Gang, der weiter führte!
    Hier, unter der Erde, waren die Wände so massiv und fest wie oben und bereiten ihm damit die nächste große Enttäuschung.
    Das konnte doch nicht wahr sein!
    Kurz nur legte er den Kopf in den Nacken und sah die Decke über sich, vier Mannslängen hoch über ihm. Riesig waren die Kellergewölbe der Fallen-Mühle, aber seine Idee, daß man beim Bauen hier in anderen Größenordnungen geplant und gedacht hatte, verflog sofort wieder. Von Riesen auf den Inseln hatte er nichts gehört, und die brauchten auch eine Tür, die zum Boden reichte. In zwei oder drei Mannslängen Höhe konnte es keine Tür in den Wänden geben.
    Oder…?
    Die Höhe der Staubschicht unter seinen Füßen gab ihm plötzlich zu denken. Seine Phantasie machte Riesensprünge.
    Konnte diese Staubschicht der Überrest einer zerstörten Zwischendecke sein, die diese Kellergewölbe geteilt hatte?
    Aber war es nicht uninteressant für ihn? Ob Zwischendecke oder nicht – wenn es dort oben, knapp unter der Decke Türen gab, konnte er sie nicht erreichen, weil die Wände zu glatt waren, um hinaufzuklettern. Es gab keine Möglichkeit, sich zu halten. Und Hilfsmittel wie Tische und Bänke, die man übereinanderstapeln konnte, gab es in der Mühle nicht. In keinem Raum hatte er Einrichtungsgegenstände entdecken können. Nur die Skelette in dem Eingangsraum.
    Seine Füße wirbelten den Staub auf, der rascher wieder niedersank als normaler Staub und damit seinen Verdacht erhärtete, in ihm Reste einer zerfallenen Zwischendecke vor sich zu haben. Aber damit wurde eine weitere Frage in ihm groß:
    Welche Macht hatte festen, massiven Stein zu Staub zerreiben können?
     
     
    *
     
    Unwillkürlich sprang Ramoa einen Schritt zurück. Sofort hatte sie wieder festen Boden unter ihren bloßen Füßen.
    Sie ging in die Hocke. Die Stelle, die sich bewegt hatte, interessierte sie plötzlich brennend.
    Mit den Händen tastete sie ab, fand aber nur feste Erde, die zum Teil von hartem Gras bewachsen war. An den Kanten waren die Halme hart wie Glas, und wer nicht aufpaßte, konnte sich wohl
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