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Mythor - 032 - Das Orakel von Theran

Mythor - 032 - Das Orakel von Theran

Titel: Mythor - 032 - Das Orakel von Theran
Autoren: Ernst Vlcek
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Leuchtkäfern belästigt wurde. Plötzlich war ein Poltern zu hören. Mythor sah förmlich vor sich, wie Luxon um sich schlug, um sich der Käfer zu erwehren, und wie er dabei die Pyramide aus Totenschädeln zum Einsturz brachte.
    Ohne lange zu zögern, sprang Mythor nach vorne. Er rollte seinen Körper über den nachgebenden Berg aus Totenschädeln und kam unter lautem Gepolter mit den Beinen außerhalb der Nische auf dem Boden des Gewölbes auf.
    Neben ihm tauchte Luxon auf und stürzte zu den beiden Orakeldienern, die starr vor Entsetzen dastanden. Sie waren zu keiner Bewegung fähig und hatten nicht einmal die Kraft, die Arme zur Abwehr zu heben, als Mythor und Luxon sie erreichten.
    Mythor fällte seinen Gegner mit einem Schlag. Ohne einen Laut von sich zu geben, brach dieser zusammen. Als er sich nach Luxon umdrehte, stand dieser über dem am Boden liegenden zweiten Orakeldiener. Auch dieser rührte sich nicht mehr.
    »Der Lärm wird die anderen Orakeldiener herbeilocken«, sagte Mythor. »Es gibt nur einen Ausweg. Wir müssen die Kutten dieser beiden anziehen und ihre Körper in den Beinhäusern verstecken.«
    »Das ist genau meine Absicht«, meinte Luxon grinsend. »Du vergisst dabei nur, dass ich bereits Dienerkleidung trage.«
    Mythor schlüpfte schnell in eine Kutte, während Luxon die Körper der beiden Bewusstlosen in die Nischen verfrachtete, in denen sie sich zuvor selbst versteckt hatten. Dann zogen sie sich gemessenen Schrittes aus dem Gewölbe zurück.
    Im Gang kamen ihnen drei Orakeldiener entgegen.
    »Was war das für ein Lärm?« fragte einer von ihnen.
    »Irgendein Tier muss sich nach hier unten verirrt haben«, sagte Luxon mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze. »Es war so erschrocken, dass es zwei Schädeltürme zum Einsturz brachte.«
    Die Orakeldiener gaben sich mit dieser Erklärung zufrieden. Sie kehrten mit ihnen den Hauptgang zurück. Mythor und Luxon ließen sich etwas zurückfallen. Als die Orakeldiener im Zugang eines Gewölbes verschwanden, machten sie kehrt und begaben sich zu der Treppe, die nach oben führte.
    Sie hasteten hinauf. Sie hatten ihr Ende noch nicht erreicht, als zwei Gestalten auftauchten.
    »Nyala!« rief Mythor überrascht aus. An ihrer Seite befand sich der Orakeldiener Maluk.
    »Hat dir Luxon nicht gesagt, dass wir zusammen gekommen sind?« fragte Nyala erstaunt. »Erst von ihm habe ich erfahren, dass du zum Orakel kommen wirst.«
    »Das ist jetzt nicht wichtig«, erklärte Luxon. »Es kommt nur darauf an, dass wir in den Innersten Bezirk gelangen.«
    »Das ist richtig, ich werde euch führen«, sagte Maluk und wollte davoneilen.
    Aber da packte ihn Mythor an der Schulter. »Nicht so hastig«, sagte er zu dem Orakeldiener. »Bevor ich mich auf dieses Abenteuer einlasse, möchte ich wissen, was gespielt wird. Es sieht mir nämlich so aus, dass ihr alle unter einer Decke steckt, und das will mir nicht recht gefallen.«
    »Für Fragen haben wir später Zeit«, versuchte ihn Maluk hinzuhalten.
    »Nein, ich möchte auf der Stelle über die Hintergründe aufgeklärt werden«, verlangte Mythor fest.
    »Wie du meinst«, sagte Maluk. »Viel gibt es dazu nicht zu sagen. Dir wird nicht entgangen sein, dass eine Gruppe Orakeldiener unter Gorel versucht, dich vom Orakel fernzuhalten. Sie fürchten, dass du die Wahrheit über dich erfährst. Damit ist Lassat nicht einverstanden, und er hat mich beauftragt, dir mit allen Mitteln zur Fragestunde zu verhelfen.«
    »Wer ist Lassat?« fragte Mythor. »Einer der persönlichen Betreuer des Orakels, wie Gorel auch«, antwortete Maluk ungeduldig. »Er hat beschlossen, dir gegen alle Widerstände aus den eigenen Reihen zu helfen.«
    »Und was hat er mit Nyala und Luxon zu tun?« fragte Mythor.
    »Nichts!« sagte Nyala schnell.
    »Das ist wahr«, stimmte Maluk zu. »Als ich in deine Unterkunft kam, war Nyala dort. Von ihr erfuhr ich, dass Gorel dich fortgebracht hat, und nahm sie mit mir. Du weißt hoffentlich, dass Gorel dich nur getäuscht hat, Mythor. Er setzte dich sinnverwirrenden Dämpfen aus, so dass du dir einbildetest, vor das Orakel hinzutreten. Genügt dir das? Willst du dir jetzt endlich zu deinem Recht verhelfen lassen?«
    »Ich möchte auch noch mit Lassat sprechen«, sagte Mythor.
    »Du wirst ihn beim Orakel treffen«, versprach Maluk. »Jetzt stell dich nicht so an, Mythor!« rief Luxon aufgebracht. »Oder hast du wirklich Angst vor der Wahrheit?«
    »Gehen wir«, beschloss Mythor, ohne von Maluks lauteren Absichten
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