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Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Titel: Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer
Autoren: Peter Terrid
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Mythor.
    Er hob wieder den Pokal. »Auf den Erfolg des Mutigen!« sagte er.
    Die vier lächelten selbstgefällig. Jamis neigte leicht den Kopf und ließ das saubere Quartett stehen. Er hörte den Karsh bei einer kurzen Unterhaltung zu, schlichtete einen Streit zwischen zwei Männern aus dem Gefolge des Salamiters und trat dann wie beiläufig zu Mythor.
    »Wäre ich an deiner Stelle«, sagte er freundlich, »würde ich heute nacht auf die sicherlich vergnügliche Gesellschaft Burunas verzichten.«
    Mythor kniff die Augen zusammen. »Wie meinst du das?«
    »Es ist vielleicht auch anzuraten, kein Blut zu vergießen«, fuhr Jamis fort, als habe er die Frage gar nicht verstanden. »Jedenfalls noch nicht.«
    Mythor sah dem Davonschreitenden verblüfft hinterher.
    »Nimm dich in acht!« zischte Gapolo ihm ins Ohr. »Er ist von allen hier der Gefährlichste.«
    »Jamis?«
    »Niemand anders«, sagte der Salamiter. »Er ist völlig frei von Skrupeln, ohne deswegen ein ausgemachter Schurke zu sein. Er kennt von jedem hier die Beweggründe seines Handelns, und seien sie so abgeschmackt wie die schlaffe Sinnlichkeit des greisen Grafen Codgin. Und was noch mehr zählt, er kennt als einziger seine eigenen Beweggründe. Dieser Mann ist sogar zu sich selbst unbestechlich.«
    »Bemerkenswert«, sagte Mythor.
    »Ich soll dich warnen«, fuhr Gapolo fort. »Der Rat kommt von ihm, und er scheint mir richtig. Die Codgin-Söhne und Ryson de Freyn führen etwas im Schilde.«
    Mythor lächelte. Jetzt begriff er die zusätzliche Warnung des Diplomaten von Nugamor, auch wenn er nicht begriff, was sich Jamis von dieser Warnung versprach.
    »Ich bedanke mich«, sagte Mythor.
    »Ein kleiner Dank«, sagte Gapolo lächelnd. »Um der alten Zeiten willen.«
    Er hatte Mythor von der ersten Begegnung erzählt; sie war Mythors Gedächtnis fast entfallen.
    Mythor suchte mit den Augen nach Sadagar oder einem der befreundeten Gaukler. Zarah sah seinen Blick auf sich gerichtet und schlängelte sich durch die Menge auf ihn zu.
    Mythor hielt ihr lächelnd die ausgestreckte Hand entgegen. »Nun?« fragte er heiter. »Was siehst du?«
    Zarah sah ihm in die Augen. »Willst du die Wahrheit wissen?«
    »Was sonst?« sagte Mythor. Er beugte sich ein wenig vor, flüsterte kaum hörbar: »Ich brauche eure Hilfe. In einer Stunde in meiner Kammer.«
    Zarah zwinkerte. Sie hatte verstanden. Dann betrachtete sie Mythors Handfläche. Ihre Augen weiteten sich. Ihr Gesicht verlor die Farbe, bekam wächserne Blässe. Einige Umstehende sahen es und richteten ihre Aufmerksamkeit auf die beiden.
    »Was siehst du?« fragte Mythor, nun ernster.
    Zarah schwankte ein wenig. »Ich kann es nicht sagen«, murmelte sie. »Ein Geheimnis, ein schreckliches Rätsel. Erlass es mir, mich darin zu vertiefen - es könnte mich töten.«
    Mythor schloss hastig die Hand. Sein Gesicht verriet Betroffenheit. »Ein Geheimnis?«
    »Große Dinge«, sagte Zarah. Sie fand nur mit Mühe zu ihrer Ruhe und Selbstbeherrschung zurück. »Was dich umgibt, ist zu gewaltig, zu rätselvoll, als dass eine kleine Handlesekünstlerin wie ich etwas erkennen könnte.«
    Pomeron kam heran, legte den Arm um Zarahs Schultern und führte sie aus dem Saal.
    Mythor versuchte, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen. »Vielleicht bin ich ein verzauberter Prinz«, sagte er heiter. »Ich sollte Vassander fragen, vielleicht kann er den Bann brechen und mich in eine garstige Kröte zurückverwandeln.«
    Er nutzte das aufbrandende Gelächter, um sich aus dem Saal zu entfernen. Auf der Treppe stieß er auf Sadagar. »Wie geht es Nottr?« fragte Mythor als erstes leise.
    Sadagar machte ein bekümmertes Gesicht. »Sie haben ihn fürchterlich zugerichtet«, sagte er. »Er erkennt niemanden, und es wird viel Zeit kosten, um ihn wieder in die Höhe zu bringen.«
    Sie stiegen zusammen hinunter in den Burghof. Mythor suchte seine Unterkunft auf. Dort wartete Buruna auf ihn, genesen von der Wirkung des Helmes und sichtlich zerknirscht.
    »Mir wurde empfohlen, dich heute nacht anderswo unterzubringen«, sagte Mythor. »Das heißt mit anderen Worten, dass jemand heute nacht versuchen wird, mir das Lebenslicht auszublasen.«
    »Wer?« fragten Buruna und Sadagar gleichzeitig.
    »Die drei Söhne des Grafen Codgin und Ryson de Freyn«, sagte Mythor.
    »Sollen sie nur kommen«, frohlockte Sadagar. »Wir werden sie niedermachen, einen nach dem anderen.«
    »Das werden wir nicht tun«, sagte Mythor entschieden.
    »Die Burschen wollen dich töten!«
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