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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)
Autoren: Peter Freund
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eigentlich?«
     
    »Tja, mit den Namen ist das auch so ein Problem«, antwortete Thomas. »Sie sollen nicht nur zu der Figur passen, sondern auch noch möglichst originell sein - und am besten auch noch so einzigartig, dass man sie mit keiner Suchmaschine wiederfindet!«
     
    »Ja klar, Papa.« Jessie grinste unverschämt. »Es hat dich ja niemand gezwungen, Autor zu werden.« Dann wurde sie wieder ernst. »Also, wie heißt der Junge?«
     
    »Es hat lange gedauert, bis ich den passenden Namen gefunden habe. Aber mittlerweile habe ich mich entschieden. Mein Held heißt Niko. Niko Niklas!«
     
     
     
     
     
    N iko wusste, dass es keine Rettung mehr gab. An Händen und Füßen gefesselt, hing er mit dem Kopf nach unten direkt über dem Loch in Sâgas Folterhöhle. In fast bodenloser Tiefe brodelte glühendes Gestein, aus dem immer wieder hohe Flammen aufloderten.
     
    Wie ein menschlicher Sandsack baumelte Niko an einem dicken Tau leicht hin und her. Es war um seine Knöchel geschlungen, führte über den Stützbalken an der Höhlendecke und war an einem Eisenring an der Höhlenwand befestigt. Das zweite Seil, das um seine Taille geknüpft war, verband ihn mit Ayani, die, ebenfalls gefesselt, gleich neben dem eisernen Ring an der Wand hockte. Obwohl Niko fieberhaft darüber nachgedacht hatte, war ihm immer noch nicht aufgegangen, was Sâga damit bezweckte.
     
    Die Schwarzmagierin stellte gerade einen großen kastenförmigen Gegenstand neben Ayani auf den Boden. Als sie die Abdeckung beiseitezog und die Meute der Nacktratten enthüllte, schrie das Mädchen gellend laut auf.
     
    Sâga schien das köstlich zu amüsieren. »Wie? Gefallen dir meine Lieblinge etwa nicht?«, fragte sie. »Sie sind doch äußerst niedlich und so possierlich.« Dann aber warf sie der Meute einen tadelnden Blick zu und schüttelte den Kopf. »Wenn sie nur nicht so schrecklich verfressen wären!« Die Schwarzmagierin ging in die Knie, reckte den Kopf nach vorne, spitzte die Lippen und flötete wie eine fürsorgliche Rattenmutter: »Keine Sorge, meine Schätzchen! Gleich werdet ihr etwas zu knabbern bekommen.«
     
    Dann richtete Sâga sich wieder auf und postierte sich so, dass sie sowohl Niko als auch Ayani im Blick hatte. »Aber erst seid ihr an der Reihe«, sagte sie mit grimmiger Miene. »Ich will nicht verhehlen, dass ihr weiter gekommen seid, als ich es euch zugetraut hätte. Aber nun ist euer Weg zu Ende und es heißt Abschied nehmen von dieser Welt.« Theatralisch hob sie die Hände. »Aber macht mir bloß keine Vorwürfe deswegen! Es war schließlich nicht meine Idee, dass ihr euch auf die Suche nach Sinkkâlion macht, und deshalb trage ich auch keinerlei Schuld an eurem Schicksal.«
     
    Niko konnte die Heuchelei nicht länger ertragen. »Hör endlich auf, du elende Lügnerin. Wir wissen doch ganz genau, dass du uns umbringen willst.«
     
    »Ich?« Die Schwarzmagierin tat völlig unschuldig. »Du irrst dich, mein Junge. Ich werde euch kein Härchen krümmen. Ich werde die Weichen nur so stellen, dass der Lauf des Schicksals in die von mir gewünschte Richtung geht. Und dennoch: Wenn die Unsichtbaren tatsächlich auf eurer Seite sind, wie ihr fest zu glauben scheint, können sie immer noch eingreifen und es jederzeit verhindern. Allerdings fürchte ich...«, ein Lächeln ging über das Gesicht der Schwarzmagierin, »... dass es dazu leider nicht kommt.«
     
    »Freu dich nicht zu früh, du Hexe!«, schrie Niko sie an. »Wenn du uns tötest, wirst du niemals erfahren, wo Sinkkâlion zu finden ist.«
     
    »Nicht doch, mein Junge.« Sâga seufzte theatralisch. »Ich fürchte, du irrst dich auch darin. Obwohl - noch gestern hätte ich dir sofort zugestimmt. Aber seitdem sind so viele Dinge geschehen und die Karten sind neu gemischt worden. Der Seher vom Donnerfelsen ist tot, und wenn die Unsichtbaren nicht Gefahr laufen wollen, dass das Königsschwert niemals entdeckt wird, werden sie sein Geheimnis jemand anderem anvertrauen müssen.«
     
    »Was?«, fragte Niko verwirrt. »Was redest du da?«
     
    »Aber natürlich, mein Junge. Es muss immer einen Hüter des Geheimnisses geben, denn sonst gerät es eines Tages völlig in Vergessenheit und versinkt im Dunkel der Zeiten. Aber dann wäre all die viele Mühe, die man sich damit gemacht hat, doch völlig vergebens gewesen.«
     
    »Das mag ja sein«, gab Niko zurück. »Und trotzdem wirst du das Geheimnis niemals ergründen.«
     
    »Du irrst dich erneut, mein Junge«, widersprach die
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