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My scottish Dream

My scottish Dream

Titel: My scottish Dream
Autoren: Kayla Kandrick
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habe
deiner Mutter damals den Anhänger geschenkt, damit sie ein Foto
von dir hineinmacht, aber sie wollte unbedingt eines von mir haben,
damit sie mich immer bei sich hat, hat sie damals gesagt«,
erwidert er und betrachtet den Anhänger. »Den habe ich
deiner Mutter eine Woche vor Maudes Besuch geschenkt, weil ich den
Valentinstag nicht abwarten konnte.« Dann schließt er den
Anhänger. »Nimm du ihn, Ainsley hätte gewollt, dass
du ihn bekommst.«
    Ich
nicke langsam. »Danke, Dad.«
    Angus
reicht uns die Tagebücher, dann zwei weitere und wir lesen
darin, während wir unseren Kaffee trinken. »Hier ist etwas
Interessantes«, sagt Dad. »‘17. August 1989. Liebes
Tagebuch, Alison und ich sind nun in Chicago, wir haben ein kleines
Apartment bezogen, das einfach traumhaft schön ist. Ich konnte
Allie sogar ein Kinderzimmer einrichten, ich habe Elefanten und Enten
an die Wände gemalt, die Allie Fantanten nennt. Sie sieht ihrem
Vater von Tag zu Tag ähnlicher. Bevor wir aufgebrochen sind,
habe ich ihm ein Foto von ihr auf die Arbeit geschickt, doch es wird
das Letzte sein, was er von mir hört. Ich liebe Reed immer noch,
obwohl er mir so wehgetan hat, und ich weiß, dass ich ihn
niemals bekommen werde. Wenn diese Maude nicht gewesen wäre,
hätte alles so schön werden können. Wir hätten
uns unser Traumcottage gekauft, Obst und Gemüse angebaut und
viele weitere Kinder bekommen, aber jetzt … bleibt Allie mein
einziges Baby. Sie ist das Geschenk von Reed, das er mir nie machen
wollte, für das ich ihm aber sehr dankbar bin. Sie wird ihn und
mich für immer verbinden, auch wenn wir mal nicht mehr sind.
Ains.‘« Er seufzt danach. »Sie hat mich auch drei
Jahre später noch geliebt«, sagt er leise und nun kullert
die erste Träne über seine Wange. Ich fange sie mit dem
Daumen auf. »Ich bin davon überzeugt, dass sie nie
aufgehört hat, dich zu lieben«, erwidere ich.
    »Fantanten,
ja?«, schmunzelt Angus.
    »Ja,
meine Fantanten waren toll, hast du ein Problem damit?«,
kontere ich grinsend.
    Dad
lacht leise. »Ich hätte dich gerne aufwachsen sehen.«
    »In
dem Karton sind auch noch ihre Fotoalben. Sie hat jede Lebensphase
von mir festgehalten«, erzähle ich ihm.
    »Lass
uns erst mal weiterlesen«, sagt er.
    »Ich
habe hier auch eine Stelle gefunden«, meint Angus und schaut
uns beide an. »Liest du sie vor?«, frage ich ihn.
    Angus
nickt. »Das ist aus den 90er Jahren. ‚27. April 1996.
Liebes Tagebuch, Allie wird bald zehn Jahre alt und fragt mich
ständig nach ihrem Vater, aber ich weiß nicht, was ich ihr
noch sagen soll. Ich kann vor ihr nicht mein Gesicht verlieren,
deshalb weiche ich ihr immer aus. Allerdings ist mein Mädchen
clever und lenkt das Thema immer wieder auf Reed. Bis heute konnte
ich jeglichen Kontakt vermeiden, aber langsam will ich das nicht
mehr. Ich möchte, dass Alison ihre Wurzeln kennt, aber ich
möchte nicht, dass sie verletzt wird, weshalb ich ihr nicht
erlaube, meine Ma zu besuchen. Außerdem ist der Kontakt zu
meiner Mutter sowieso eingeschlafen, als Allie fünf Jahre alt
war. Ich wünschte, Reed wäre hier und wir wären eine
Familie, aber dieser Wunsch wird sich niemals erfüllen. Die
Dates, die ich habe, sind nicht annähernd so schön, wie die
mit ihm damals. Er fehlt mir so sehr, aber ich darf ihn nicht mehr
sehen, nie mehr. Es tut weh, es tut höllisch weh. Ains.‘«
    Ich
seufze. »Ich habe Mum nie durchweg glücklich erlebt. Ich
weiß, dass sie es mir immer vorgespielt hat, aber sie hatte
sehr glückliche Momente. Ich weiß noch, wie sie mich an
meinem sechzehnten Geburtstag geweckt hat und mir ein Spielzeugauto
geschenkt hat, das ich irgendwann mal in fahrbarer Version bekommen
sollte. Es war ein Mustang Cabrio, allerdings hatten wir nie
besonders viel Geld, doch Mum wusste, wie sie mir mein Leben versüßt.
Wenn sie Pancakes gemacht hat, war das das Größte für
mich. Sie wusste mit den kleinen Dingen eine Menge anzufangen«,
erzähle ich.
    »Deine
Mutter konnte einen immer begeistern, egal, was sie getan hat. Mich
hat sie mit einem gefalteten Geldschein beeindruckt, sie hatte ein
Hemd daraus gefaltet«, schmunzelt Dad.
    Ich
kichere, danach trinke ich noch einen Schluck Kaffee. »Wollen
wir uns die Fotos ansehen? Wenn ich jetzt noch mehr Tagebucheinträge
lese, bekomme ich einen Nervenzusammenbruch, weil sie mich wirklich
mitnehmen«, sagt Dad.
    Ich
nicke und hole die Fotoalben aus dem Karton. Es sind vier Stück,
die mein gesamtes Leben, bis zu meinem College
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