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Mutti ist die Bestie: Die heimliche Diktatur vieler Mütter (German Edition)

Mutti ist die Bestie: Die heimliche Diktatur vieler Mütter (German Edition)

Titel: Mutti ist die Bestie: Die heimliche Diktatur vieler Mütter (German Edition)
Autoren: Torsten Milsch
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gewaltige gesellschaftliche Rendite. Die Weiterbildung von Müttern, Vätern und sonstigen Bezugspersonen in Selbsterfahrung sowie Erziehung ist zweifellos die lohnendste Investition in unser Land, denn sie strahlt aus in das Berufsleben und in die ganze Gesellschaft.
    Freie Fahrt
    Selbstbestimmte und selbstverantwortliche Menschen sind freie und starke Persönlichkeiten. Selbstbewusste Menschen bringen bessere Leistung und suchen zielgerichteter aus, was sie tun wollen: Was macht mir Spaß, wo bin ich gut, und wo kann ich mich am besten für die Gesellschaft nützlich machen und gutes Geld für meine Arbeit verdienen? Sie können »Nein« sagen, wenn ihnen etwas zu viel wird, und zerbrechen nicht an den vermeintlichen Anforderungen ihrer Umwelt. Weil sie ihre Wünsche und Probleme nicht verdrängen, bekommen sie auch keine psychosomatischen Erkrankungen. Die Menschen wären viel zufriedener und entspannter. Welch ein Wettbewerbsvorteil für eine Kultur, in der die Menschen mit Freude zur Arbeit gehen!
    Eine frühzeitige Förderung von Eltern und Kindern ist die beste Burn-out-Prävention, die es gibt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat 2012 berechnet, dass sich die Fälle von Arbeitsunfähigkeit wegen Burn-out in den letzten sieben Jahren verneunfacht hat. Immer mehr Menschen hören vorzeitig auf zu arbeiten: 2010 gingen fast 40 Prozent der Neurentner aus psychischen Gründen dem Arbeitsmarkt verloren; Sucht und Psychosen nicht eingerechnet. Das Alter derjenigen, die sich dem Arbeitsalltag nicht mehr gewachsen fühlten, betrug durchschnittlich 48 Jahre.
    Sollte das Geld für die von mir vorgeschlagenen Angebote nicht ausreichen – hier stände ein gigantisches Potenzial zur Verfügung. Ganz zu schweigen von der immateriellen Rendite für die Gesellschaft: Soziale Kontakte würden gefördert. Mütter mit ihren Einzelkindern kämen endlich aus der Isolation heraus, in der sie sich heute oft befinden. Kinder würden andere Lebenswelten kennenlernen und Mütter an Freiheit gewinnen. Sie hätten noch andere Lebensinhalte außer der Familie, könnten besser die Balance zwischen Arbeit, Familie, Freundeskreis und Hobby bestimmen. Da sie Unterstützung fänden, müssten sie nicht mehr ihren eigenen überzogenen »Mutti weiß alles besser«-Ansprüchen genügen. Was für eine Erleichterung!
    Eine Gesellschaft aus mehrheitlich starken, eigenverantwortlichen Persönlichkeiten hätte automatisch eine andere Führungskultur: mehr Klarheit, mehr Konsequenz und eindeutiger definierte Verantwortlichkeiten. Jeder wüsste, wo die anderen stehen und scheute sich auch nicht, seine Position zu vertreten. Fehler würden nicht totgeschwiegen oder weggemobbt, sondern dürften zugegeben werden. Diese Auflösung der Illusion fehlerfreier Perfektion wäre ein weiterer Aspekt von Freiheit – und Kennzeichen einer hoch entwickelten Kultur zwischenmenschlicher Beziehungen, die auf einer fundierten »Beziehungsbildung« gründet. Nur eine solche, beziehungskompetente Gesellschaft würde ich als »freiheitlich-demokratische Gesellschaft« oder als »Bürgergesellschaft« bezeichnen. Sie wiederum ist die notwendige Basis für dauerhaften und allgemeinen Wohlstand, was die Wirtschaftsforscher Daron Acemo ğ lu und James A. Robinson so begründen: »In einer sich als Bürgergesellschaft verstehenden Demokratie, die nicht de facto durch stabile Eliten beherrscht wird, gestattet der politische Rahmen einer großen Zahl von Menschen die Entfaltung wirtschaftlicher Initiative, indem die Demokratie den Rechtsrahmen für Marktwirtschaft und Wettbewerb schafft, die ihrerseits Innovation und wirtschaftlichen Wandel ermöglichen. Der Weg von der Armut zum Wohlstand setzt die Überwindung oligarchischer politischer und wirtschaftlicher Strukturen voraus.« ( Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. April 2012) Kurz gesagt: Wohlstand braucht Freiheit – und verträgt sich darum schlecht mit Mutti-Systemen. Wenn wir unseren Lebensstandard bewahren oder ausbauen wollen, müssen wir die Mutti-Diktatur abschütteln und überwinden.
    Mutti-Systeme in der Gesellschaft zu überwinden heißt daher auch: überflüssige und schädliche Strukturen nicht nur deswegen beizubehalten, weil es nun mal so ist und weil niemand seinen Job verlieren soll. Sondern immer wieder zu überdenken: Was ist wirklich und auf Dauer sinnvoll? Und es heißt auch, die Macht zu haben und den Willen aufzubringen, die notwendigen Veränderungen auch durchzuführen. Welche Veränderungen
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