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Mueller, Carin

Mueller, Carin

Titel: Mueller, Carin
Autoren: High Heels und Hundekuchen
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ist!«
    »Echt? Und warum weiß ich nichts davon?«
    »Das musst du wohl Georgia fragen.«
    »Das mach ich sofort. Tschüs, Jenny.« Sie legte auf und sagte empört zu Katia, die sie fragend ansah: »Ich erfahre gerade von meiner Sekretärin, dass der Mann einer meiner besten Freundinnen hier in Deutschland einen Hit hat und demnächst auf Tournee kommt. Warum bitte erzählt mir das nicht Georgia? Ich rufe sie sofort an!«
    »Vielleicht, weil sie weiß, dass du in der letzten Zeit ein paar andere Probleme hattest? Es ist übrigens fünf Uhr morgens in New York …«, fügte Katia noch hinzu, doch Antonella hatte schon gewählt.
    »Warum weiß ich nichts davon?«, rief sie ins Telefon, als Georgia sich schlaftrunken gemeldet hatte. »Wann kommt ihr? Du und LeRoy, ihr kommt doch mit?«
    »So, das wäre nun also auch geklärt!«, stellte Antonella eine halbe Stunde später zufrieden fest.
    »Wow, dir muss wirklich sehr langweilig gewesen sein …« Katia wirkte wie erschlagen von dem orkanartigen Aktivitätsschub, den ihre Freundin entfacht hatte. Georgia und LeRoy würden mit nach Deutschland kommen, wollten aber Tim nicht auf der ganzen Tour begleiten, sondern in einem strategisch gelegenen Hotel Hauptquartier beziehen. Das war jedenfalls Georgias Plan gewesen, den Antonella in Millisekunden zunichtegemacht hatte. Frankfurt sei allein von der Lage her aus strategischen Gründen nicht zu toppen, und Hotel ginge ja gar nicht. Schließlich sei die Wohnung im zweiten Stock noch immer frei, und sie würde einfach ein paar Möbel aus dem großen Hugo’s-Affairs-Fundus hinaufbringen lassen, damit Familie Devereaux-Holtau ein adäquates Zwischenquartier zur Verfügung habe. Georgia war um kurz nach fünf am Morgen zu keiner nennenswerten Gegenwehr in der Lage gewesen, und so war es beschlossene Sache, dass sie mit ihren Lieben Ende nächster Woche wieder in die Weberstraße ziehen würde – zumindest vorläufig. Antonella hatte anschließend mit Giovanni und Jenny gesprochen und Handwerker und Möbel geordert, damit auch alles rechtzeitig fertig würde.
    »Mir war sehr langweilig!«, bestätigte sie. »Aber jetzt freue ich mich!«
    Die beiden verbrachten noch einen schönen Vormittag – nur unterbrochen von kurzen, hektischen Ausflügen in den Vorgarten, wenn einer der drei verbliebenen Welpen Anstalten machte, sich zu erleichtern. Pünktlich zur Mittagessenszeit tauchte Oma Rosi wieder auf, wollte aber über Ziel und Grund ihres mysteriösen Ausflugs keine Auskunft geben. Stattdessen machte sie Pfannkuchen und erklärte den beiden Freundinnen beim Essen: »Ich werde am Donnerstag nach München fahren und erst am Sonntagabend wiederkommen. Schafft ihr es alleine ohne mich?«, fragte sie besorgt.
    »Unwahrscheinlich!«, sagten beide gleichzeitig und prusteten albern kichernd los.
    »Ihr seid unmöglich!«, tadelte sie die alte Frau.
    »Was musst du denn so Wichtiges erledigen?«, wollte Antonella wissen.
    »Das werdet ihr schon sehen …«
    Während des Essens klingelte es. Alle vier Hunde rasten zur Tür, gefolgt von Katia, die gleich darauf wieder zurück in die Küche kam. »Das ist für dich!« Sie reichte ihrer Freundin ein Päckchen.
    »Heilige Scheiße!«, entfuhr es ihr. »Das ist von meiner Schwiegermutter.« Sie sah das Paket skeptisch an und rüttelte leicht daran. Es war ziemlich leicht und machte keine nennenswerten Geräusche. »Ich mache es nicht auf. Es könnte ja eine Bombe drin sein.«
    »Sei nicht albern!«, sagte Oma Rosi und nahm ihrer Enkelin die Schachtel aus der Hand. »Wahrscheinlich schickt sie dir was fürs Baby oder so.« Resolut zerschnitt sie das Klebeband und zog ein hübsch verpacktes Geschenk und einen Brief heraus. »Soll ich ihn vorlesen?«
    »Nein, gibt schon her.« Antonella öffnete den Brief, las ihn – und war erstaunlich nervös dabei.
    Liebe Antonella,
    es gibt keine angemessenen Worte, um auszudrücken, was ich Dir gerne sagen möchte. Ich bin fassungslos darüber, was Gisela Dir und unserer ganzen Familie angetan hat. Für das Verhalten anderer Menschen bin ich nicht verantwortlich, wohl aber für mein eigenes. Und ich hoffe, dass Du mir glaubst, wie sehr ich es heute bedaure, Dich manchmal unfair und anmaßend behandelt zu haben.
    Es tut mir wirklich leid, wie viel Schmerz und Kummer auch ich Dir bereitet haben muss. Ich weiß, das war unverzeihlich. Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass wir uns eines Tages wieder annähern, denn Ludwig und ich würden gerne an Eurem Leben
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