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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid
Autoren: Rita Mae Brown
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war.
    »Sieht aus wie neu. Danke.«
    »Es war nett von Ihnen, mir einen fahrbaren Untersatz zu leihen. Gary vom Vertragshändler bringt mir meinen Wagen nach Hause. Wenn Sie mich zu Hause absetzen könnten, das wäre prima.«
    »Wo ist Naomi heute?«, erkundigte sich Miranda nach seiner Frau.
    »In Staunton. Sie besucht mit der dritten Klasse das Pioneer-Museum.« Er kicherte. »Besser sie als ich. Diese Unterstufenschüler treiben mich zum Wahnsinn.«
    Harry lächelte. »Deswegen ist sie ja auch Leiterin der Unterstufe, und Sie sind der Direktor. Wir nennen Sie den Großen Zampano.«
    »Nein, das liegt an meiner Fähigkeit, Spenden zu sammeln. Will jemand ein bisschen Kohle ausspucken?« Er lachte, entblößte breite, gerade Zähne, die vom Rauchen verfärbt waren. Er zog ein Päckchen Tootsie Rolls aus seiner Tasche und bot sie den anderen an.
    »Wo nichts ist, ist nichts zu holen. Außerdem habe ich meinen Abschluss an der Crozet High School gemacht.« Harry winkte ab, als ihr die Bonbons angeboten wurden.
    »Ich auch, ein bisschen früher als sie«, fügte Miranda kokett hinzu.
    »Ich war 1945 mit der Schule fertig«, sagte Herb beherzt.
    »Ich kann bei Ihnen nicht landen, wie? Sie wollen nicht mal meine Tootsie Rolls.« Roscoe lächelte. Er hatte ein freundliches Gesicht und ebensolche Umgangsformen. »Ich will Ihnen was sagen, wenn Sie in der Lotterie gewinnen, spenden Sie ein bisschen für St. Elizabeth. Bildung ist wichtig.«
    »Wozu?« Pewter starrte ihn an. »Ihr macht euch doch bloß alle gegenseitig verrückt, weiter tut ihr nichts.«
    »Manche Menschen machen Farmarbeit«, entgegnete Tucker.
    Pewter funkelte die hübsche Corgihündin an. »So?«
    »Das ist produktiv«, fügte Mrs Murphy hinzu.
    »Ist bloß produktiv, damit sie sich gegenseitig ernähren können. Mit uns hat das nichts zu tun.«
    »Sie können fischen«, sagte Tucker.
    »Da ist doch nichts dabei.«
    »Ist schon was dabei, wenn du Thunfisch willst.« Murphy lachte.
    »Sie sind eine nutzlose Spezies.«
    »Pewter, die Schabe hat dich um den Verstand gebracht. Verursacht Blähungen. Mich siehst du solche Sachen nicht essen«, sagte Mrs Murphy.
    »Also, mein Auto sieht wahrhaftig neu aus.« Herb ließ seine blauen Augen wieder über den Kombi schweifen.
    »Ich war in der Autowaschanlage Ecke Twenty-ninth Street und Greenbrier Drive«, sagte Roscoe zu ihm. »Ich liebe diese Autowaschanlage.«
    »Sie lieben eine Autowaschanlage?« Miranda war fassungslos.
    »Sie müssen da mal hin. Ich nehme Sie mit.« Er breitete seine fleischigen Arme aus. »Man fährt vor – Karen Jensen und noch ein paar von unseren Schülern arbeiten da, und die weisen das linke Vorderrad auf die Spur. Sie arbeiten am Spätnachmittag und am Wochenende – tüchtige Kinder. Jedenfalls, man hat eine Riesenauswahl. Ich habe das volle Programm gewählt. Man wird reingelotst, Wahlhebel auf Leerlauf, Radio aus, und schlingernd geht’s auf in den Kampf. Zuerst blinkt ein gelbes Neonlicht, eine Wasserwand klatscht auf einen drauf, und dann sagt einem ein blaues Neonlicht, dass der Unterboden gewaschen wird, dann kommt ein weißes Licht und ein rosa Licht und ein grünes Licht – es ist fast wie eine Broadway-Show. Und« – er zeigte nach draußen – »da ist das Resultat. Ein Knaller.«
    »Roscoe, wenn eine Autowaschanlage Sie so erregt, muss etwas passieren in Ihrem Leben.« Herb lachte gutmütig.
    »Fahren Sie zu der Waschanlage und sehen Sie selbst.«
    Die beiden Männer gingen; Herbie rutschte auf den Fahrersitz, Harry und Miranda sahen vom Fenster aus zu.
    »Waren Sie schon mal in der Autowaschanlage?«
    »Nein, ich sollte wohl meinen Sonntagsschmuck anlegen und gleich lossausen.« Miranda verschränkte die Arme vor ihrem üppigen Busen.
    »Ich fahr durch keine Autowaschanlage. Ich hasse das«, knurrte Tucker.
    »Wenn du Donner hörst, versteckst du dich unterm Bett.«
    Der Hund blaffte Murphy an: »Tu ich nicht, das ist gelogen.«
    »Sabbern tust du auch.« Da Murphy auf dem Schalter saß, konnte sie so gehässig sein, wie sie Lust hatte; der Hund kam nicht an sie heran.
    »Du hast in den Transporter gepinkelt«, schoss Tucker zurück.
    Mrs Murphys Pupillen wurden weit. »Ich war krank.«
    »Warst du nicht.«
    »War ich wohl.«
    »Du warst auf dem Weg zur Tierärztin und hattest Schiss!«
    »Ich war auf dem Weg zur Tierärztin, weil ich krank war.« Die Tigerkatze verteidigte sich vehement.
    »Du hast bloß deine alljährliche Spritze gekriegt«, säuselte der
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