Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
legte die Pfoten auf die Stoßstange, sodass ihre Nase über die Kante sah.
    Mrs Murphy beugte sich herunter und packte mit der linken Pfote das Handtuch. »Ich hab’s.«
    Pewter, die halb über der Heckklappe hing, schnappte sich rasch das Handtuch, bevor Murphy es fallen ließ. Indem Pewter zog und Mrs Murphy schob, bekamen die beiden Katzen das Handtuch auf die Ladefläche. Mrs Murphy sprang hinterher, und die beiden zogen das Handtuch über die Beute und knubbelten es ein bisschen, damit es nicht verdächtig aussah.
    »Alle Achtung«, sagte Simon bewundernd.
    »Teamarbeit«, erwiderte Mrs Murphy triumphierend.
    Simon kicherte. »Was habt ihr mit den Leichen vor?«
    »Eine Spur zum Mörder legen. Mom fährt heute zu St. Elizabeth, drum denke ich, dass wir das hinkriegen.«
    Das Opossum war skeptisch. »Die Menschen werden nichts merken, und wenn, werfen sie das Zeug weg.«
    Die Tigerkatze und die Graue lugten über die Seite des Transporters. »Da könntest du recht haben, aber der Mörder wird es merken. Darauf kommt es uns an.«
    »Ich weiß nicht.« Simon schüttelte den Kopf.
    »Alles ist besser als nichts«, sagte Murphy bestimmt. »Und wenn’s nicht funktioniert, lassen wir uns was anderes einfallen.«
    »Warum seid ihr so beunruhigt?« Simons pelzige Nase zuckte.
    »Weil Mutter am Ende herausfinden wird, wer die Morde wirklich begangen hat.«
    »Oh.« Das Opossum überlegte. »Wir dürfen nicht zulassen, dass Harry etwas zustößt.« Er wollte nicht den Eindruck erwecken, als läge ihm etwas an irgendeinem Menschen. »Wer würde mich sonst mit Marshmallows füttern?«

 
71
     
    Die Tiere, vom Hin- und Herlaufen über das Spielfeld erschöpft, hauten sich gleich nach dem Essen aufs Ohr.
    Pewter und Mrs Murphy kuschelten sich rechts und links von Tucker aufs Sofa vor dem Kamin. Pewter schnarchte, ein winziges nasales Gurgeln.
    Fair brachte chinesisches Essen mit. Harry, geschickt im Umgang mit Stäbchen, schaufelte sich gierig Chow mein mit Schweinefleisch in den Mund. Einem leisen Klopfen an der Tür folgte Cynthia Cooper, die den Kopf hereinsteckte. Sie zog sich einen Stuhl heran und leistete ihnen Gesellschaft.
    »Wo sind die Tiere?«
    »Weggetreten. Jedes Mal, wenn ich sie heute rief, kamen sie über den Footballplatz gerannt. Haben ihre eigene Meisterschaft ausgetragen, nehme ich an. Möchtest du noch irgendwas?«
    »Ketchup.« Sie zeigte auf ihren Teller. »Für meine Nudeln.«
    »Apart.« Harry dachte an Nudeln mit Ketchup, als sie ihren Schrank aufmachte. »Verdammt, ich hatte eine ganz neue Flasche Ketchup, und jetzt ist sie verschwunden.«
    »Der Ketchup-Geist.« Fair biss in eine saftige Frühlingsrolle; die kleinen Krabbenstückchen kitzelten seine Geschmacksknospen.
    »Was hast du an St. E. gemacht?«
    »Ich war so blöd, mich von Renee Hallvard als Schiedsrichterin bei den Hockeyspielen einspannen zu lassen, wenn sie niemand anderen finden kann. Für das nächste Spiel hat sie niemanden, drum bin ich hingegangen, um die Spielregeln durchzugehen. Hätte ich bloß nicht Ja gesagt.«
    »Ich kann auch nicht gut Nein sagen. In dem Jahr, als ich mich bereit erklärte, Little League zu trainieren, habe ich zwanzig Pfund abgenommen« – Fair lachte – »vor Sorge um die Kids, um meine Arbeit und dass wir rechtzeitig mit dem Training anfingen.«
    »Ist dies ein Freundschaftsbesuch, Cynthia? Nicht doch«, zog Harry sie auf.
    »Ja und nein. Die Tote, Winifred Thalman, war freiberufliche Kamerafrau. Als Allererste habe ich April Shively angerufen – nachdem ich im Postamt war. Sie sagt, Thalman hat in der ersten Schulwoche nach den Ferien mit der Abschlussklasse die kleinen Filme gedreht.«
    »Hat niemand in New York sie vermisst? Angehörige?«
    Cooper legte ihre Frühlingsrolle hin. »Sie hatte sich mit ihrem einzigen Bruder auseinandergelebt. Die Eltern sind tot. Dass sie als Kamerafrau monatelang nicht zu Hause war, daran hatten ihre Nachbarn sich gewöhnt. Keine Haustiere. Keine Pflanzen. Keine Beziehungen. Rick hat ihren Hausverwalter aufgespürt.«
    Harry lächelte. »Du bist doch nicht ins Postamt gekommen, um mir die Neuigkeit zuerst mitzuteilen, oder?«
    »Ich hab Irenes Auto gesehen.«
    »Ah.«
    »Kendrick muss gelogen haben. Der einzige Grund, den wir uns dafür denken können, ist, dass er seine Frau oder seine Tochter schützt.«
    »Sie haben Roscoe und Maury umgebracht?« Fair wollte es nicht glauben.
    »Wir glauben, eine von ihnen hat es getan. Rick hat stundenlang Kendricks Bücher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher