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Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Titel: Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat
Autoren: Felix Longolius
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Ich
weiss nicht weiter. Da sind diese Stimmen in meinem Kopf und doch
auch nicht. Also, sie sind da .. aber sie sind nicht immer da.«

    »Nein, ich meine nicht die Abstimmungsaufgaben!« –
    »Neiiin. Versteh doch. Es sind nicht die vom
Abstimmungsapparat.« –
    »Ja, das habe ich auch gedacht, aber warum soll sich jemand
solch einen Scherz erlauben.« –
    »Ich verstehe das auch alles nicht.« –
    »Ja.« –
    »Ja.« –
    »Sie sagen ich soll die anderen vom Apparat davon überzeugen,
dass die Verstärker gar nicht funktionieren.« –
    »Na ja. Eben, dass die Verstärker nie funktioniert haben. Von
vornherein nicht. Sie sagen, sie hätten schon dem Erfinder nur
vorgespielt, dass er das kann. In Wirklichkeit würden aber sie die
Gedanken von einem zum anderen bringen.« –
    »Ja.« –
    »Ja .. hmmm.« –
    »Du meinst, dass wir dann ja gar nicht sicher sein könnten, dass
die Gedanken richtig ankommen?« – 
    »Ja.« –
    »Nein. Sorgen mache ich mir keine. Na ja, also. Doch schon. Aber
sie sind sehr nett. Und höflich.« –
    »Was willst Du?« –
    »Toll. Das haben die auch gesagt.« –
    »Toll.« –
    »Hmm.« –
    »Ok.« –
    »Du. Ich muss jetzt Schluss machen. Ich melde mich, wenn alles
vorüber ist.« –
    »Ja. Ich passe auf mich auf.« –
    »Tschüs!«
    T-Cup hing den Hörer auf die Gabel, fasste sich nachdenklich an
den Kopf, hielt kurz inne, sah wieder selbstsicherer aus und ging
raus zu Nero.

Kapitel 27 Na dann!
    »Ok, wir gehen rein! «
    »Wirklich?« fragte Nero
hoffnungsvoll.
    »Na klar.« hob T-Cup an. »Wir gehen rein. Und dann
bringen wir in Ordnung, was auch immer wer auch immer da angestellt
hat.«

Kapitel 28 Kathedrale der Meinungsfindung
    »Ja, guten Tag, Herr T-Cup! « grüsste freundlich der
Mann am Empfang, als sich die zwei am Eingang zum
Abstimmungsapparat einfanden. Selbstredend fiel sofort auf, dass
T-Cup nicht allein kam, sondern vielmehr eine in grüne
Patientenkluft gekleidete, heruntergekommene Gestalt namens
..  
    ».. Nero. Ich habe meinen Freund Nero mitgebracht. Er hilft mir
den Spind in meinem Abstimmungsraum zu verrücken.«
    Der freundliche Mann am Empfang hatte noch gar nicht gefragt.
Doch T-Cup wollte ihn vor vollendete Tatsachen stellen. Denn es war
nicht gern gesehen, Besucher unangemeldet mitzubringen.
    »Ei, mal sehen.« und der Portier vergrub seine Nase in den
Besucherunterlagen. Während der noch nachsah, ob es eine Grundlage
für eine Besuchsgenehmigung gab, huschten die beiden vorbei. Die
Katakomben zum Abstimmungsapparat hin sind recht lang. Ein gutes
Stück Weg. So hiess es, Eile walten zu lassen.
    »Das hat ja prima geklappt.« befand Nero bereits etwas ausser
Atem – heilfroh darüber im Herz der Macht angekommen zu sein – jede
Idee eines holprigen ersten Auftritts verdrängend.
    »Sie werden nach uns suchen. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
erwiderte T-Cup realistischer – und bereits hechelnd.
    Die Lautsprecher im Tunnel ertönten mit einem Hinweis:
    »Sehr geehrte Abgeordnete. Die heutige Abstimmung über die
Frage, ob die Aufgaben in Zukunft nur noch mit Gedankenverstärkern
ausgerufen werden sollen, beginnt in 60 Minuten. Es haben sich 74
Prozent der Bewohner unserer Stadt für eine direkte Bedienung
entschieden. Damit werden heute acht Abgeordnete selbst
entscheiden, wie sie abstimmen. Da es sich um eine globale
Abstimmung handelt und die anderen Länder gespannt auf uns schauen
werden, bitte ich alle Abgeordneten, ihre Pendel direkt nach
Freigabe der Abstimmung zu bedienen – Selbstabstimmer wie
Auftragsstimmer. Es folgen die Namen der Selbstabstimmer ..«
    Die Namen derjenigen wurden aufgelistet, die selbst entscheiden
würden. T-Cup war heute nicht dabei. Statt dessen bekam er Pendel
15 zugewiesen. Er würde es so bedienen müssen, wie diejenigen es
wünschten, die sich für eine direkte Bedienung von Pendel 15
angemeldet hatten.
    Immerhin: sein Regelverstoss beim Portier wurde offenbar nicht
geahndet. Er konnte etwas Luft holen.
    Sie kamen am Ende des langen Gangs an eine Kreuzung mit vielen
Abzweigungen. Hier ging es zu den einzelnen Abstimmungsbüros. Der
Zugang zum eher technischen Bereich, von dem aus man die Pendel
sehen konnte, befand sich direkt über Ihren Köpfen hinter einer
Deckenluke.
    T-Cup entschied sich trotz der etwas entspannteren Lage für den
Weg durch die Eingeweide, da er dem Frieden noch nicht recht
traute.
    Er begann die kleine Eisenleiter hochzuklettern.
    »Wir klettern rauf zu den Pendeln. Dann
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