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Mr. Fire und ich (Band 3)

Mr. Fire und ich (Band 3)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 3)
Autoren: Lucy Jones
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darauf. Ich bitte Sie, zu versuchen, mich zu verstehen.“
    „Und Ihre Mutter, warum war sie so feindselig mir gegenüber?“
    „Meine Mutter hat nichts gegen Sie persönlich, Julia. Seit unserer Kindheit hat sie uns immer überbeschützt, meine Schwester und mich. Sie hatte sicherlich ihre Gründe dafür... Das Problem ist, dass sie es heute so fortsetzen möchte. Sie erträgt es nicht, wenn jemand sich uns wegen etwas anderem als aus beruflichen Gründen nähert. Sie fürchtet, dass man uns weh tut, dass man uns physisch und moralisch angreift. Sie hat eine Mauer um uns drei errichtet, die sie für unzerbrechlich hält, oder halten möchte... Sie kann nicht zulassen, dass ich einerseits bei ihr und meiner Schwester bin, aber gleichzeitig mit einer Frau oder Freunden zusammen sein kann. Ich vermeide es deshalb tunlichst, ihr irgendjemanden vorzustellen, vor allem nicht unerwartet. Ihr Zorn richtete sich also nicht gegen Sie persönlich, nehmen Sie sich das nicht so zu Herzen. Das wollte ich Ihnen verständlich machen.“
    „Ich glaube, dass ich es verstehe. Und ich akzeptiere Ihre Entschuldigung.“
    „Ich freue mich, Julia, wirklich“, sagte Daniel, während sein Gesicht wieder entspannter wurde und er lächelte.
    „Vergessen wir also diesen Vorfall, einverstanden?“ wiederholte er. „Ich hoffe, dass Sie meine Einladung, wieder nach Sterenn Park zu kommen, annehmen.“
    „Sehr gern.“
    Meine Antwort schier ihn zu beruhigen, sogar zu begeistern.
    „Wie fanden Sie das Anwesen? Hat es Ihnen gefallen?“
    Daniel blickte mich eindringlich an. Das war keine Frage der Form halber. Meine Meinung schien ihm wichtig zu sein. Ich sagte mir, dass ich mich nicht geirrt hatte: er fühlte sich diesem Haus sehr verbunden und es ähnelt ihm.
    „Ich fand es... wie seinen Eigentümer. Es hat mir gefallen. Sehr.“
    Daniel senkte den Blick. Zweifellos überrascht, vielleicht berührt von dem Schleier, den ich gerade gelüftet hatte.
    Ich musste diesen Augenblick des Verständnisses zwischen uns ausnutzen, um mich zu wagen.
    „Daniel? Ich muss mit Ihnen über etwas sprechen. Die Sache ist etwas heikel und ich bin nur eine Vermittlerin, sozusagen eine Nachrichtenübermittlerin. Und ich möchte kein Unglücksrabe sein...“
    „Um was geht es?“ fragte Daniel und runzelte die Stirn.
    „Also gut... Versprechen Sie mir zunächst, mich nicht zu unterbrechen.“
    „Sie machen es aber spannend. Reden Sie nicht um den heißen Brei. Sprechen Sie!“
    Als er sah, dass sein Ton mich erschreckte und meine Furcht noch verstärkte, beruhigte er sich:
    „Versprochen. Ich werde Sie alles erzählen lassen, was Sie zu sagen haben, ohne einzugreifen.“
    „An dem Tag, an dem ich New York verließ, stellte sich Ihr Vater, Camille Wietermann, im Hotel vor und sprach mit meinem Freund Tom...“
    Sein Gesicht verkrampfte sich plötzlich, sein Blick wurde härter. Ich bemerkte, wie er die Zähne zusammenbiss und die Lippen aufeinander presste, um mich nicht daran zu hindern, fortzufahren. Er hatte es versprochen und er hielt sein Wort. Ich schluckte und fuhr fort.
    „Ihr Vater hat nach Ihnen gefragt, und Tom, der sich an die von Ihnen erteilten Anordnungen erinnerte, antwortete zuerst, dass einen keinen Daniel Wietermann kenne. Also änderte ihr Vater sein Vorgehen. Er gestand Tom, dass er wusste, dass Sie sich nicht mehr im Hotel befinden, da er Sie aus der Ferne beobachtet hatte. Er wollte Sie ansprechen, aber es schaffte es nicht und bereute es. Aus diesem Grund bar er Tom um Hilfe. Er hatte bemerkt, dass Tom und ich befreundet waren und dass ich mehrmals mit Ihnen ausgegangen war. Er sagte sich also, dass wenn ich Ihnen seinen Wunsch, mit Ihnen zu sprechen, übermitteln würde, Sie wieder mit ihm in Kontakt treten würden.“
    Puh! Jetzt ist es gesagt...
    „Sind Sie fertig?“
    „Ja.“
    Daniel war wütend. Er sprang plötzlich auf und begann, auf und ab zu gehen.
    „Er spioniert mich nicht nur aus, er wagt es auch, sich Ihrer zu bedienen, um mich zu erreichen. Er zögert nicht, Sie zu benutzen. Dieser Mann war schon immer ein Feigling, ein Versager!“
    Daniel hörte nicht auf, umherzulaufen und zu gestikulieren. Er äußerte sich mit Hass, Wut und Missachtung.
    „Und Ihr Freund ist auf ihn reingefallen! Was ist bloß in ihn gefahren, diesem Monster zuzuhören! Ich hatte es ihm doch untersagt! Ich sollte ihn rausschmeißen!“
    Ich blieb sitzen, bewegungslos, ohne ein Wort zu sagen. Die geringste Einmischung meinerseits wäre für
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