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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman
Autoren: Random House
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sie an Gage gewandt. »Du hast den Dämonenbiss überlebt, und es besteht die Chance, dass du immun gegen sein Gift bist.«
    »Und jetzt willst du in der Küche ein Gegengift gegen den Dämon zusammenmixen?«
    »Ich bin zwar gut, aber so gut nun auch wieder nicht. Nein, wir machen das mit unserem Blutsbrüder-Ritual. Professor Linz hat von Schutz gesprochen. Wenn Twisse in die Stadt oder, schlimmer noch, auf die Farm gelangt, dann ist das der beste Schutz, den wir zur Verfügung haben.«
    »Abgesehen von unseren Familien sind aber noch jede Menge anderer Leute da«, erwiderte Cal. »Und ich sehe irgendwie nicht, dass sie sich alle mit Gage an den Händen halten und sein Blut kreisen lassen.«
    »Nein. Aber es gibt einen anderen Weg, es aufzunehmen.«
    Gage beugte sich vor. »Soll die Bevölkerung von Hawkins Hollow mein Blut trinken? Ich schätze, der Bürgermeister und der Stadtrat werden begeistert sein.«
    »Sie werden gar nichts davon erfahren. Hör mir zu.« Sie setzte sich auf die Sofalehne. »Die Stadt hat eine eigene Wasserversorgung. Die Farm ebenfalls. Die Leute trinken Wasser. Das Geschäft im Bowl-a-Rama geht weiter. Es wird Bier vom Fass gezapft. Natürlich erreichen wir nicht alle, aber ich finde, es ist einen Versuch wert.«

    »Wir haben nur noch ein paar Tage Zeit«, überlegte Fox. »Wenn wir in den Wald gehen, verlassen wir den Ort und die Farm. Beim letzten Mal ist das in ein ziemliches Massaker ausgeartet. Mir wäre es lieber, wenn meine Familie eine Art Schutz hätte. Und wenn wir das mit Gages Blut erreichen können, sollten wir ihn anzapfen.«
    »Du hast gut reden.« Gage rieb sich den Nacken. »Diese ganze Sache mit der Immunität ist doch nur eine Theorie.«
    »Aber sie steht auf einer soliden Basis«, sagte Cybil. »Ich habe sie unter allen Gesichtspunkten betrachtet. Es könnte funktionieren, und wenn nicht, haben wir nichts verloren.«
    »Von mir mal abgesehen«, murrte Gage. »Wie viel Blut brauchst du denn?«
    Cybil lächelte. »So etwa anderthalb Liter müssten reichen.«
    »Und wie willst du das aus mir rausbekommen?«
    »Darum habe ich mich schon gekümmert. Ich bin gleich wieder da.«
    »Mein Dad spendet ein paar Mal im Jahr Blut fürs Rote Kreuz«, meinte Fox. »Er sagt, es wäre keine große Sache. Und hinterher gibt es immer Plätzchen.«
    Gage blickte Cybil, die mit einem Karton zurückkam, zweifelnd entgegen. »Was ist das?«
    »Alles, was wir brauchen. Sterile Nadeln, Schläuche. Beutel mit Antigerinnungsmitteln.«
    »Was?« Bei dem Gedanken allein hob sich ihm der Magen. »Warst du auf einer Vampir-Website?«
    »Ich habe so meine Quellen. Hier.« Sie reichte Gage
die Flasche Wasser, die sie ebenfalls mitgebracht hatte. »Du solltest vorher reichlich Wasser trinken, zumal wir dreimal mehr Blut entnehmen als normalerweise beim Spenden.«
    Er ergriff die Flasche. Dann warf er einen Blick in den Karton und zuckte zusammen. »Wenn ich doch sowieso für das Ritual schon wieder einen Teil von mir anritzen muss, warum können wir denn das Blut nicht dann nehmen?«
    »Weil das hier effizienter und sauberer ist.« Sie lächelte ihn an. »Du bist bereit, einen Dämon anzugreifen und zu sterben, aber hast Angst vor einer kleinen Nadel?«
    »Angst ist übertrieben. Ich nehme nicht an, dass du schon einmal jemanden damit gepiekst hast?«
    »Nein, aber ich bin selbst schon gepiekst worden und habe den Vorgang genau studiert.«
    »Oh, oh. Lass mich das lieber machen«, meldete Fox sich eifrig.
    »Nein! Nein, auf gar keinen Fall. Sie macht es.« Gage zeigte auf Layla, die erschreckt die Augen aufriss.
    »Ich? Warum denn ich?«
    »Weil du von allen hier am zartfühlendsten mit mir umgehen wirst.« Er schenkte Cybil ein schmallippiges Lächeln. »Ich kenne dich, Liebling. Du hast es gerne rau.«
    »Aber... aber ich will gar nicht.«
    »Genau.« Gage nickte Layla zu. »Ich auch nicht. Wir sind also das perfekte Team.«
    »Ich erkläre dir, wie es geht.« Cybil reichte Layla Handschuhe.

    »Oh. Ich gehe mir schnell die Hände waschen.«
    Es war überraschend einfach, auch wenn Layla ein wenig kreischte, bis sie die Nadel in seine Vene geschoben hatte. Er aß Nussplätzchen und trank Orangensaft - obwohl er eigentlich ein Bier verlangt hatte -, während Cybil fachmännisch die drei Beutel füllte.
    »Dank deiner Heilungsfähigkeiten konnten wir das alles auf einmal machen. Wir geben dir ein bisschen Zeit zum Erholen, dann beginnen wir mit den Ritualen.«
    »Auf der Farm sollten wir zuerst
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