Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit
Autoren: C. K. Cambray
Vom Netzwerk:
Verwirrung. »Warum hat sie denn niemand gesehen?«
    »Darüber zerbrechen wir uns später den Kopf. Jetzt gehst du erst mal in die Frauenumkleidekabine. Bring ein Seil und ein Schild an, daß der Whirlpool geschlossen ist. Die Polizei wird alles untersuchen wollen. «
    Beth nickte und sah Dawn mißtrauisch an. »Schau nicht so besorgt. Es war ein Unfall, oder nicht?«
    »Natürlich. Aber das kann auch Schwierigkeiten bedeuten.« Dawn mußte unbedingt mit ihrem Partner sprechen. Langsam konnte sie Peters Unterstützung gebrauchen. Aber Griffin hatte noch mehr Fragen und freundliche Warnungen vor Beamten vom Gesundheits- und Ordnungsamt, die manchmal, nach unerfreulichen Ereignissen wie diesem, aufkreuzten. Endlich verschwand er. Dawn schaute auf ihre Hände. Sie zitterten, sie brauchte einen Kaffee. Etwas zu essen. Aber jetzt noch nicht. Erst mußte sie noch etwas erledigen. Sie griff nach dem Telefon, wählte Peters Nummer. Der Anrufbeantworter. Wahrscheinlich hatte er die Nacht mal wieder woanders verbracht - kam ziemlich häufig vor; er war eben ein Frauenheld. Sie hinterließ eine Nachricht. Er sollte sie sofort zurückrufen.
    Sie machte eine Notiz in ihrem Kalender, daß im Namen des Clubs Blumen zu Eloises Beerdigung geschickt würden. Sie wußte, daß sie keine nahen Verwandten hatte. Dawn kannte sie besser als die anderen Clubmitglieder. Letzten Monat, als Eloise eine Beschwerde eingereicht hatte, hatte sie mit ihr sprechen müssen und dann die notwendigen Schritte unternommen, um das Problem zu lösen. Sie preßte ihre Hände vors Gesicht. Die arme, arme Frau. Dawn dachte an die Wölbung von Eloises unter Wasser liegendem Rücken. Sie seufzte, merkte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Sie weinte. Allein.
    Später, mit geröteten Augen aber gelassener, wanderte sie im Club herum, flüsterte den acht Angestellten knapp die Einzelheiten des Unglücks zu. Sie bat darum, alle Fragen, die im Zusammenhang mit Eloises Tod standen, sofort an sie oder Peter weiterzuleiten. Es war nun mal in diesem von Prozessen geschüttelten
    Land so, daß man in einem Moment noch um die Toten weinen konnte und im nächsten schon Angst haben mußte, wegen Fahrlässigkeit angeklagt zu werden. Sie erinnerte sich, daß im Whirlpoolraum genügend Schilder davor warnten, das Bad alleine zu benutzen und das Eintauchen auf fünf Minuten zu beschränken. Gut und schön. Trotzdem, die große Frage blieb unbeantwortet. Warum hatte der Club zugemacht, als Eloise noch im Whirlpool war, tot oder lebendig? Sie fand den Einsatzplan, überprüfte die Crew der letzten Nacht. Wer war verantwortlich gewesen? Lucy DeMott. Normalerweise war sie so zuverlässig wie Ebbe und Flut. Traf dies auch letzte Nacht zu? In der Computerliste für die Angestellten suchte sie nach Lucys Telefonnummer. Es war bereits nach acht. Lucy hatte SHAPE um Mitternacht geschlossen. Ohne eine Sekunde zu verlieren, um nach möglichen Antworten zu suchen, wählte Dawn Lucys Nummer. Es dauerte eine Ewigkeit, bis endlich abgehoben wurde. Dawn wurde von einem heiseren Hallo begrüßt. »Hallo Lucy. Dawn Gray am Apparat. Ich möchte gerne ein paar Minuten mit dir reden.« In diesem Moment fühlte sie sich völlig überfordert. Peter war es, der das hier erledigen sollte. Er war der Dreiste, der Ehrgeizige. Er sprach bestimmt, nahm SHAPE viel ernster, als sie es zu tun glaubte. Er wäre Lucy gegenüber viel energischer gewesen und wahrscheinlich wirkungsvoller. Aber er war nun mal nicht da...
    »Sicher, Dawn. Worum geht’s denn?«
    »Um letzte Nacht. Du hattest doch Dienst, oder?«
    »Ja.«
    »Dann kannst du mir sicherlich sagen, was du gestern alles gemacht hast?«
    »Klar. Warum?«
    »Tu’s einfach, okay?«
    »Also gut. Zuerst habe ich -«
    »Wart’ mal eine Sekunde, Lucy. Der schriftliche Kram interessiert mich nicht. Ich will wissen, was du wirklich gemacht hast. Daß sich der Diensthabende kaum um all den anderen Mist kümmert, ist mir klar.«
    »Ich halte mich eigentlich so ziemlich an die Regeln. « Lucy erzählte alles. Wann sie am Pool war, wann in der Sauna, wann beim Whirlpool. Sie sagte: »Und ich habe sie alle geprüft. Habe mich vergewissert, daß alles abgestellt war. Die Sauna und die Pumpen vom Whirlpool.«
    »Ja, und? Waren sie’s? Die Pumpen, meine ich.«
    »Natürlich. Und dann bin ich -«
    »Das reicht. Und, Lucy, bist du dir ganz sicher, was den Whirlpool angeht?«
    »So sicher wie das Amen in der Kirche. Er war still und leer, okay? Hey, was ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher