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MORDMETHODEN

MORDMETHODEN

Titel: MORDMETHODEN
Autoren: Mark Benecke
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den Knochen allein geschlossen werden konnte, wobei allerdings berücksichtigt werden muss, dass von diesen nur verhältnismäßig wenige und diese auch nur teilweise vorhanden sind. Dass aber nur ein Wissenschaftler und Fachmann zu diesen Resultaten kommen konnte, wird Ihnen noch verständlicher, wenn Sie die in der Originalarbeit ausführlich gebrachten Untersuchungsmethoden, auf die ich hier nicht eingehen konnte, lesen werden.
    Von Hosenträgern Denkes hat man drei Paare aus Menschenhaut gefunden. Sie sind etwa sechs Zentimeter breit und 70 Zentimeter lang. Die Haut ist nicht geschmeidig und an einzelnen Stellen gebrochen, sie scheint also nicht gegerbt,sondern lediglich vom Unterhautgewebe befreit und getrocknet worden zu sein. An einem Teil ist deutlich zu sehen, dass er über beide Brustwarzen, die gut sichtbar sind, geschnitten worden ist. Vier sind geflickt, und zwar, wie festzustellen war, mit Menschenhaut aus der Schamgegend. Die hier vorhandenen Haare entsprechen nach dem Aussehen wie den Maßen den dieser Gegend angehörenden. Mikroskopisch waren an einigen von ihnen Nissen von Filzläusen zu erkennen. Alle Paare zeigen Spuren des Gebrauches, eines von ihnen trug Denke bei seinem Tode.
    Außer Hosenträgern hat Denke auch Riemen aus Menschenhaut geschnitten, diese als Schuhriemen benutzt und zum Teil dazu gebraucht, zahlreiche Wäschestücke und Lumpen zusammenzubinden. An vielen dieser Schnüre sind Menschenhaare vorhanden, so an einer ein Zentimeter langen, grauweißen, die nach den Untersuchungen für Kopfhaare angesprochen werden. Aus welcher Gegend die übrigen Stücke geschnitten sind, lässt sich nicht sagen.
    Neben verschiedenen alten Kleidern, die in der Wohnung lagen, fanden sich im Bett auch 41 große und kleine Bündel von Lumpen, die durch die erwähnten Riemen zusammengehalten wurden. Die Untersuchung ließ in einem Gebund völlig wertlose Reste eines alten, abgenutzten Läufers erkennen, im anderen solche eines Fenstervorhanges. Bei den übrigen war irgendeine Zugehörigkeit zu einem Kleidungsstück oder Gebrauchsgegenstand nach der Form nicht festzustellen. Es waren zum größten Teil einzelne Reste aus Leinwand, Wolle oder Baumwolle. Beachtenswert erscheint, dass ganz wertlose Lumpenstückchen von drei mal fünf Zentimeter Größe sorgfältigst aufgehoben und gebündelt waren. An den meisten war deutlich festzustellen, dass sie vorher auseinander getrennt und gewaschen worden waren. Viele zeigten die Eigentümlichkeit, dass ihr Rand sauber umgeschlagen und so geplättet bzw. fest angepresst worden ist. In einem größeren Bündel fanden sich zum Beispiel 20 dieser kleinen einzelnenStückchen, die alle von demselben Stoff waren und an den Rändern umgeschlagen waren. Dass sie etwa dazu benutzt worden sind, ein schadhaftes Kleidungsstück – in diesem Falle dürfte es sich um ein Hemd gehandelt haben – auszubessern, erscheint bei ihrer Menge sehr unwahrscheinlich. Der Gedanke liegt nahe, dass es sich bei dem Sammeln und der Art des Aufhebens dieser völlig nutzlosen Stoffreste um eine Spielerei handelt.
    Ebenso eigenartig ist die Münzensammlung Denkes. Diese besteht aus runden, platten, ungebrannten Tonstücken von der Größe eines Pfennigs bis zu der eines Fünfzig-Pfennig-Stückes, welche auf einer Seite die Zahlen der Geldstücke von einem bis 50 Pfennig eingekratzt zeigen.
    Unter einer großen Zahl von Ausweispapieren und Privatpapieren verschiedener Personen wurden im Zimmer Denkes Kontobücher über Einnahmen aus dem Garten, über Arbeitsstunden und so weiter, die verhältnismäßig sauber geführt waren, gefunden. Mehr Beachtung aber verdienten einige lose Blätter, auf denen 30 Namen von Männern und Frauen verzeichnet sind. Vor jedem Namen steht ein Datum, das wohl den Todestag der betreffenden Person angeben soll. Bei Nr. 31 ist nur dieses vermerkt. Die Aufzeichnung ist chronologisch geordnet. Eine Nummerierung ist erst von elf ab erfolgt. Bei den Frauen ist nur der Vorname vermerkt, die Notizen bei den Männern sind viel eingehender, gewöhnlich mit Geburtsdatum, Ort und Stand des Betreffenden. Die Annahme, dass diese Liste die Namen der Opfer enthält, ist berechtigt. Einmal spricht dafür, dass Ausweispapiere von Personen in der Wohnung gefunden wurden, die hier aufgeführt sind und deren Aufenthaltsort nicht zu ermitteln war, dann, dass verschiedene Kleidungsstücke von Leuten als solche ihrer Angehörigen identifiziert wurden, die verschwunden sind und deren Namen
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