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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste
Autoren: Julie Garwood
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was! Ein Geräusch. Es klang wie Steine, die den Abhang hinunterrollten.
    Sie war also über die Mauer gesprungen und versteckte sich dahinter. Schlaues Mädchen, dachte er, aber nicht schlau genug. Eric stürzte auf die Mauer zu. Kleine Steinchen hüpften über größere die Böschung hinunter. Sie war irgendwo da unten, nur wo?
    Er meinte, rechts von sich zwischen abgestorbenen Ästen eine Bewegung wahrzunehmen. Instinktiv reagierte er und drückte zweimal ab. Entweder traf er sie, oder er brachte sie dazu, sich zu zeigen.
    Das Echo der Schüsse hallte durch den Park. Noch mehr Steine hüpften den Abhang hinunter. Eric wusste, dass die Polizei den Lärm gehört hatte und in Kürze da sein würde. Das konnte er nun nicht mehr ändern.
    Wieder hörte er, wie jemand ihren Namen rief. Der Rufer kam näher. Gage lehnte sich gegen die Mauer und richtete die Waffe auf den, der den Weg entlangkommen würde. Und wartete.

49
    Als Alec seinen Wagen zum Stehen brachte, hörte er die Schüsse. Ohne den Motor abzustellen, stürzte er aus dem Auto und lief los. Menschen und Absperrungen rannte er einfach um.
    Hinter ihm traf John Wincotts Auto mit heulenden Sirenen auf dem Parkplatz ein.
    Alec entdeckte Sophie und Cordie auf der anderen Seite in demselben Augenblick, als sie ihn sahen. Sophie kam ihm entgegen, und Cordie rief: »Wir können Regan nicht finden. Die Polizei lässt uns nicht nach ihr suchen, aber wir haben Schüsse gehört …«
    Alec hielt Sophie fest. »Wo hast du sie zuletzt gesehen?«
    »Am Start. Sie wollte zwei Meilen gehen, eine hin, eine zurück.«
    Wieder fiel ein Schuss. Ehe Cordie etwas sagen konnte, war Alec fort.
    Noch nie hatte sie einen Menschen mit so einem Gesichtsausdruck gesehen. Er machte ihr Angst. Wenn Alec denjenigen fand, der die Schüsse abgab, würde er ihn umbringen, das wusste Sophie.
    Alec war wie von Sinnen. Falls Regan irgendetwas zustieß, wenn er zu spät käme … wenn sie bereits getroffen war … Nein, er hatte noch Zeit. Er musste einfach noch Zeit haben. Dieses Schwein würde sterben, und zwar grausam. Wenn er Regan auch nur ein Haar krümmte, würde Alec ihn bei lebendigem Leibe häuten.
    Wo war sie nur, wo um alles in der Welt war sie? Hatte Gage sie bereits gefunden? Alec tief ihren Namen.
    Wincott war hinter ihm. Alec hörte ihn keuchen. Auch Wincott rief nach Regan.
    »Warte, Alec! Behalt die Ruhe. Lass mich vor! Sonst erwischt der Typ dich! Tot nützt du ihr auch nichts.«
    Alec ignorierte seinen Kollegen. Er wollte zu Regan, sonst nichts.
    Zwei weitere Schüsse fielen. Alec rannte auf den Knall zu.

50
    Eric Gage wurde allmählich sauer. Er beugte sich über die Mauer und sah nach unten. Diese Frau war gar nicht so leicht umzubringen, wie er gedacht hatte. Diese Undankbare! Nach all dem Ärger, den er für sie auf sich genommen hatte. Sie hatte doch schließlich diese Liste erstellt, und er hatte mitgespielt, oder etwa nicht? Durch ihre handschriftlichen Notizen in den Unterlagen hatte sie ihm sogar mitgeteilt, was er mit Peter Morris machen sollte – die Idee war doch von ihr gewesen. Ja, er hatte mitgespielt. Er hatte ihr gegeben, was sie wollte. Er war ein Risiko eingegangen, weil er vor dem Dämon verheimlicht hatte, was er tat. Er hatte dieser Frau einen Gefallen tun, sie glücklich machen wollen, weil das ja alles nicht ihre Schuld war und er fand, dass sie ein klein bisschen Glück verdient hatte, bevor sie starb.
    Sie war nicht dankbar, und das machte ihn wütend. Er merkte, wie der Zorn von ihm Besitz ergriff. Wie er das Ganze verbockt hatte! Nein, er durfte sich keine Schuld geben. Er hatte keinen Fehler gemacht, hatte nichts falsch gemacht. Sie hatte es getan, sie war die Unzuverlässige. Sie war verantwortlich für den Schlamassel, nicht er. Er wusste genau, was sie im Schilde führte. Sie wollte ihm die Schuld zuweisen, so wie er es nach dem Unfall selbst getan hatte, aber der Dämon hatte ihm die Einsicht vermittelt, dass Walker Madison hinter allem steckte.
    Gage hatte noch klar vor Augen, wie diese Berühmtheit auf der anderen Straßenseite stand, die Hände in den Taschen vergraben, ganz ernst. Um ihn herum scharten sich Männer und Frauen, Bewunderer, die nur ein wenig Aufmerksamkeit von ihm wollten. In der Zwischenzeit bargen die Sanitäter seine schwer verletzte Nina aus dem Wrack.
    Der Lkw-Fahrer war am Unfallort gestorben, die Polizei hatte ihn für verantwortlich erklärt, aber was nützte es, wütend auf einen Toten zu sein? Nein, Walker war
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