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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman
Autoren: Granger Ann
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vielleicht am Leben geblieben – und sie ebenfalls … Oh, um Himmels willen, das alles haben wir ja schon durchgekaut.« Er verstummte und verfluchte seine Unbeholfenheit.
Sie blickte starr geradeaus durch die regenfleckige Windschutzscheibe. »Sie haben mir einmal gesagt, daß ›falls‹ und ›vielleicht‹ die großen Unwägbarkeiten sind. Wenn ich Ihnen von der Puppe, dem Rinderherzen und den anderen Dingen erzählt hätte, die Sara gefunden hat, hätten sie vielleicht die Spur zu Lorrimer zurückverfolgt – und was dann? Ein Prozeß, Lorrimer mit den wildesten Beschuldigungen, die rechtfertigen sollen, was er getan hatte, und Lazenby, der Fiesling, der sich in Sicherheit bringt und Sara sitzenläßt.«
»Was Sie hier beschreiben, wäre besser gewesen als Mord beziehungsweise Doppelmord. Und Lazenby habe ich heute hier trotzdem nicht gesehen. Das bedeutet wohl, daß er sich auch so aus dem Staub gemacht hat.«
Meredith öffnete die Wagentür, um den Kaffeesatz auszuschütten. Den leeren Becher stellte sie neben ihre Füße. Ihre Schuhe waren schlammig und hatten auf dem Boden des Wagens schwarze Schmierflecken hinterlassen. »Tut mir leid«, murmelte sie und überließ es ihm, ihre Worte nach Belieben auszulegen.
Zaghaft streckte er die Hand aus und berührte ihren Ellenbogen. »Mir tut alles leid. Ich weiß, sie war Ihre Cousine, und da kann ich natürlich nicht erwarten, daß man über irgendeinen Aspekt dieses Falles objektiv mit Ihnen sprechen kann. Ich würde Ihnen gern etwas Tröstliches sagen. Aber es ist nicht möglich, nicht wahr?«
»Nein, aber es ist wie jeder andere Schmerz. Man lernt damit zu leben.«
Er rutschte unbehaglich auf seinem Sitz hin und her. Sie sah ihn an. Mit finsterer Miene betrachtete er Elliott, der strauchelnd zwischen Gräbern zum anderen Ende des Parkplatzes ging, wo sein Mietwagen stand.
»Wissen Sie, Albie hatte schon vermutet, daß es Lorrimer war, der diese Sachen hinterlegte. Und als Lorrimer krank wurde, war Lucia sofort klar, was Eve getan hatte. Ich will mich nicht damit rausreden, daß ich nicht die einzige war, die schwieg, als ich hätte reden können, aber ich war es tatsächlich nicht.«
»Lassen Sie’s«, sagte er plötzlich in einem scharfen Ton, den sie so noch nie von ihm zu hören bekommen hatte.
»Was passiert mit Lucia?«
Er zuckte mit den Schultern. »Die Verteidigung wird höchstwahrscheinlich auf verminderte Zurechnungsfähigkeit plädieren. Sie ist eine einfache Frau, isoliert in einer fremden Kultur, und sie war ihrer Arbeitgeberin über jedes normale Maß hinaus ergeben. Sie hat natürlich vorsätzlich getötet, aber nicht aus niedrigen Beweggründen. Man wird sie wegen Totschlags anklagen, und ob der Verteidiger mit dem Antrag auf verminderte Zurechnungsfähigkeit durchkommt, kann ich nicht sagen. Vielleicht landet sie eher in einer psychiatrischen Klinik als im Gefängnis. Was mich beunruhigt, ist der Gedanke, daß jemand, der so viel von Giften versteht und so wenig zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann, in absehbarer Zukunft wieder mitten unter uns leben wird – und unter Umständen sogar wieder als Köchin arbeitet! Aber Polizisten können die Verbrecher nur dingfest machen, sie haben keinen Einfluß darauf, was die Gesellschaft mit ihnen tut.«
»Es wäre ja möglich, daß sie in dem Restaurant in Pasadena die falschen Kräuter auf die Pizzas streut, wenn sie den Gast nicht mag«, sagte Meredith und fügte erklärend hinzu: »Eve hat mir erzählt, daß Lucia einen Verwandten hat, der eine Pizzeria betreibt. Zu ihm wollte sie, um bei ihm zu arbeiten.«
»Da haben wir es schon! O verdammt«, fuhr er leise fort, »am Friedhofstor treibt sich noch immer ein Pressefotograf herum. Ich kann ihn von hier aus sehen.«
»Wen interessiert das schon?« entgegnete sie müde. »Eve – sie hätte es interessiert, meine ich. Sie wäre enttäuscht gewesen, wenn sich niemand von der Presse gezeigt hätte. Es waren viele Trauergäste da, vor allem wenn man bedenkt, was für ein trostloser Tag heute ist. Sie hatte eine Menge Freunde in der Branche.«
»Russell scheint sich um Sara zu kümmern. Ich nehme an, ich muß jetzt nicht mehr den Brautführer bei ihrer Hochzeit mit Lazenby machen. Glauben Sie, Eve hat mich ausgesucht, weil sie einen zahmen Bullen brauchte, mit dem sie sich tarnen konnte, falls es zu Ermittlungen wegen Lorrimer kommen sollte?«
»Ich denke, sie hat Sie ausgesucht, weil Sie gut aussehen und Ihr Name auf dem Friedhof auf so vielen
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