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Mord im Bergwald

Mord im Bergwald

Titel: Mord im Bergwald
Autoren: Nicola Förg
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gestimmt.«
    Was hätte Irmi entgegnen sollen? Dass es womöglich einen gab, bei dem das ganze Spiel besser sein würde, weil es mit Liebe und Vertrauen verbunden war? War das nicht heillos romantisch und veraltet? Stattdessen fragte sie: »Hast du was vom Hausgebrannten von deiner Mama da?«
    Kathi nickte. Aus einem Schrank holte sie zwei Gläser und eine Flasche ohne Etikett. Es war die göttlichste Marille, die jemals gebrannt worden war.
    »Prost!«, rief Irmi.
    »Auf die Bisons und darauf, dass Meike eine zweite Chance bekommt, oder!«, sagte Kathi und erhob das Glas.
    »Meike bekommt ihre Chance«, meinte Irmi. »Und du auch, allerdings ohne den Fußballfuzzi.«
    Kathi lächelte. Dann sah sie Irmi in die Augen. »Wir zwei vielleicht auch. Ich bin manchmal ein bisschen anstrengend, oder.«
    Irmi lachte hell. »Ach, auch nicht anstrengender als der Frühjahrsputz. Oder der Besuch von zehn Verwandten gleichzeitig. Nicht schlimmer als eine nächtliche Problemgeburt im Stall.«
    »Pah!« Kathi prostete ihr erneut zu.
    Irmi beugte sich vor und schrie plötzlich auf. »Autsch!«
    »Dein Kopf?«, fragte Kathi besorgt.
    »Nein, dieser gottverdammte Bügel-BH!«

Nachwort
    »Mord im Bergwald« – hier ist Tirol ganz nah und damit eine gewaltige und gewalttätige Bergwelt. Eine Welt, die immer schon fasziniert hat. Der universalgelehrte Arzt Albrecht von Haller beschrieb die Alpen zu einer Zeit, als die schwülstige Lyrik des Barock nicht mehr weiterkam. Fragen der Philosophie, der Moral und des Menschseins traten in die Literatur. Haller fand in der reinen Bergwelt den Gegenpol zu den verderbten Städten. Bescheidene Bergler gegen eitle Stadtbewohner. Aber so war es damals nicht und ist es auch heute nicht.
    Die Alpen beschäftigten die Gemüter, unzählige gekrönte Häupter bereisten sie, große Bergsteigerkarrieren begannen hier, gestern wie heute. Sie bleiben eine Sehnsuchtslandschaft, und sie bleiben unberechenbar für den Menschen, der so gerne mit der Technik rechnet.
    Sie holen das Beste und auch das Schlechteste aus den Menschen heraus – ein bisschen mehr als anderswo, weil Licht und Schatten näher beieinander liegen. Die Bergler sind keine bescheidenen Gutmenschen, wie Haller es gerne gehabt hätte, und nicht alle Zug’roasten sind böse Buben. Aber in engen Räumen gibt es vieles, was einschränkt und auf die Brust drückt, bis man kurz vor dem Ersticken ist. Fluchtwege sind oft verstellt. Auch im Bergwald.
    Ich danke Martina und Schorsch Tafel einmal mehr für die Dialektberatung –
einen Dialekt, den wir einmal mehr anpassen mussten, damit er an der Waterkant auch verstanden wird. Ich danke Dr. Siggi Moder fürs Wissen um den »Kuhkomfort«. Ich danke Sepp für die Einblicke ins Schutzwaldsanieren. Und ich danke Lutz und Elisabeth für die Mountainbike-Begleitung auf den Wegen rund um die Fischbachalm.
    Servas!

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