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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)
Autoren: Gerd Fischer
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schwereloser Gang erinnerte ihn an eine Elfe. Nur blond war sie nicht. Kurze Zeit später landeten sie.
    Den zweistündigen Aufenthalt nutzte er, um im Hongkong Airport eine Nudelsuppe zu essen und noch ein Bier zu trinken. Er dachte dabei an die adrette Stewardess und überlegte, ob die übertriebene Freundlichkeit, mit der sie den Fluggästen begegnete, nur gespielt war oder ob die Asiatinnen wirklich dem gängigen Klischee entsprachen.
    Dann schrieb er wieder eine SMS an Lena: „Hallo Liebesgöttin. Bin in Hongkong und denke an dich.“
    Fünfzehn Minuten später saß er in der Maschine nach Denpasar, der Hauptstadt Balis. Eine Inderin mit sehr zarten und eleganten Gesichtszügen stellte sich per Mikrofon den Passagieren als First Officer der Flugbegleiter vor und erteilte Instruktionen bezüglich der Sicherheit an Bord. Er war gebannt von der Schönheit dieser Frau.
    Doch jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sein Nachbar, ein etwa fünfzigjähriger Asiate, hatte Rauschers Becher umgestoßen, und das Bier lief an beiden Seiten seines Tisches herunter.
    „Prost Mahlzeit“, sagte Rauscher, zog seine Beine ein, damit sie nicht nass wurden und kümmerte sich nicht weiter darum. Der Nachbar entschuldigte sich unaufhörlich, aber Rauscher beachtete ihn nicht. Er wollte sich seine Urlaubsstimmung nicht verderben lassen. Dafür war seine Vorfreude zu groß.
    Weil er schon wieder Hunger verspürte, achtete er darauf, nicht einzuschlafen. Nach gut einer Stunde kam das Essen, Reis mit Huhn in Currysauce. Das Pappbrötchen rührte er nicht an. Aber der Nachtisch schmeckte ihm. Eine luftige Creme mit Früchten. Diesmal verging der Flug im Nu und ohne weitere Zwischenfälle landeten sie in Denpasar.
    Als Rauscher das Flugzeug verließ, schlug ihm die feuchte Hitze brachial entgegen. Kaum zwei Minuten im Terminal, um die Einreiseformalitäten zu erledigen, hatte er seinen ersten Schweißausbruch. Dicke Schweißperlen standen auf seiner Stirn, die er mit dem rechten Handrücken abwischte. Der balinesische Beamte lächelte ihn an, als er Rauscher den Reisepass zurück gab, und sagte: „Willkommen auf Bali.“
    Rauscher wunderte sich, dass der Beamte Deutsch sprach und antwortete freundlich: „Danke sehr.“
    Es war nicht viel los im Flughafengebäude. Kaum neue Gäste waren angekommen. Rauscher fragte sich, ob das noch die Nachwehen des islamistischen Bombenanschlags von Kuta im Sari Club waren. Der Anschlag hatte für weltweites Aufsehen gesorgt und ging durch alle Medien.
    Am Gepäckband nahm er seinen Koffer und verließ das Flughafengebäude.
    Draußen blickte er sich genüsslich um. Sonnenstrahlen blinkten vom blauen Himmel; große Palmen säumten die staubige Straße; überall wuchsen grüne Pflanzen und buntschillernde Blumen. Zum ersten Mal in Asien und gleich im Paradies, dachte er.
    Die erlesene Höflichkeit der Balinesen machte sich schon am Flughafen bemerkbar. Sein Reiseleiter begrüßte ihn überschwänglich. Er trug einen rot-blauen Rock. Einen Sarong, wie er sich später sagen ließ. Sie verluden schnell das Gepäck, er stieg ein und schon fuhr der Fahrer mit einem alten japanischen Kleinbus los zum Hotel.
    Es war inzwischen später Nachmittag. Das turbulente Bali schwappte ihm hier im Süden ungebremst entgegen. Viel Verkehr und Abgase umnebelten seine Sinne, und er wünschte sich nach dieser anstrengenden, langen Reise nichts sehnlicher, als schnellstens ins Hotel und endlich zur Ruhe zu kommen.
    Im Bus schrieb er noch eine SMS: „Hallo Liebes. Bin angekommen und schwitze. Bali ist noch schöner, als ich es mir vorgestellt habe. Ganz liebe Leute, fast aufdringlich. Die lächeln ständig.“
    Im Vorbeifahren schaute sich Rauscher die Gegend an. Der Reiseleiter hatte ihm ein monumentales Denkmal unmittelbar am Flughafen gezeigt „Die Statue des Ghatothkach“. Sie stellte eine Szene aus dem Mahabharata, dem großen Epos des Hinduismus dar.
    Rechts von der Straße standen einige Mangrovenbäume in sumpfiger Erde. Rauscher sah ein paar kleine Tempel, und der Reiseleiter machte ihm Vorschläge, was er die nächsten Tage unternehmen könnte:
    „Wenn Sie haben Lust, Sie können morgen den ‚Barong'-Tanz sehen. Er ist sehr berühmter religiöser Tanz. Sehr traditionell. Sie sollten sich unbedingt anschauen. Jeden Morgen er wird aufgeführt ab neun Uhr dreißig in Dorf Batubulan für Touristen. Tanz zeigt Kampf Gut gegen Böse. Yin und Yang, Gut und Böse, immer zusammen gehören. Der ‚Barong' sieht aus
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