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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Emmy Laybourne
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hatten wir ganz vergessen.
    Ich streckte die Hand aus. Sollten wir die Decken nicht vorher entfernen?
    Da hörte ich ein lautes, mechanisches Dröhnen. Das Tor hob sich. Es war zu spät.
    Durch den Widerstand der Decken und Planen fuhr das Tor nur stockend und quietschend ein. Aber es fuhr ein.
    Auf einmal blickte ich auf den dunklen Parkplatz. Auf den gesplitterten Asphalt, die demolierten Autos. Auf die Lichtpunkte, die weit, weit hinten strahlten – die Notlichter am Highway.
    Ich blickte auf die Welt.
    Wir hatten die Welt so lange ausgesperrt.
    Der Motor heulte auf. Niko hatte den Rückwärtsgang eingelegt. Er steuerte auf den Parkplatz.
    Und es funktionierte! Der Bus rollte! Er war fahrtüchtig.
    Niko drückte auf die Hupe.
    Ich wusste, was im Bus los war: Die anderen winkten und riefen, manche heulten wahrscheinlich. Aber ich hörte nichts.
    Sie fuhren. Ohne uns.
    Ich hob die Drucklufthupe auf. TRÖÖÖÖÖÖÖT!
    Der Bus rollte weiter über den Parkplatz.
    Dann blieb er stehen. Die Tür öffnete sich.
    Was war passiert!?
    Zwei vermummte Kinder stiegen aus und rannten und stolperten auf mich zu.
    Das Herz rutschte mir in die Hose, mein Magen drehte sich um. Meine Nerven flatterten. Ich sprintete los, ins Freie, und streckte die Arme nach den beiden aus, wer auch immer es war.
    Hinter mir senkte sich das Tor wieder.
    Ich rannte. Ich schlitterte über glitschigen, klebrigen Asphalt, sprang über tiefe Risse und versuchte, irgendwie auf den Beinen zu bleiben.
    Endlich hatte ich sie erreicht. Ich hob die Kleinen auf und preschte zurück. Das Tor fuhr sich immer weiter aus. Es verdunkelte das Licht des Greenway, es sank herab wie ein Fallbeil, bis ich kaum noch die Küche erkennen konnte. Die Kassen, die leeren Einkaufswagen in ihrer Bucht.
    Ich warf die Kinder auf den Boden und schob erst das eine, dann das andere unter dem Tor hindurch.
    Danach zwängte ich mich selbst ins Innere. Aber meine vielen Sweatshirts waren im Weg, meine verdammten Klamottenschichten. Das Tor zerquetschte mir die Brust, während die Kleinen an mir zerrten. Sie wollten mir helfen.
    Ich drückte mich nach oben und zur Seite, und irgendwie schaffte ich es in den Laden.
    Bis auf meinen Fuß. Ich zog den Fuß aus dem Turnschuh. Der Turnschuh blieb draußen, aber ich war drinnen.
    Wir waren drinnen. In unserem trauten Heim. Unserer hell erleuchteten Konsumzuflucht vor der düsteren, grausamen, echten Welt. In unserem Greenway.
    Die Kinder nahmen ihre Sturmhauben und Gasmasken ab. Es waren Caroline und Henry.
    » Wir wollen bei dir bleiben « , sagte Caroline.
    » Du passt auf uns auf « , fügte Henry hinzu.
    » Dürfen wir bleiben? « Caroline blickte zu mir hoch. Feuchte Spuren aus Dreck und Tränen zogen sich über ihr Gesicht.
    » Natürlich « , antwortete ich. » Natürlich dürft ihr bleiben. «
    Astrid kehrte aus dem Lagerraum zurück.
    » Oh! « , rief sie, als sie die beiden Kleinen entdeckte.
    Sie rannten ihr entgegen.
    Astrid sank auf die Knie und küsste sie auf die Wangen, die Stirn, die Nase, das Kinn. Sie nahm ihre schmutzigen, fleckigen Gesichtchen zwischen die Hände und küsste sie überall.
    Dann schloss sie die beiden in die Arme.
    Ohne die Kleinen loszulassen, sah sie mich an. Ihr Blick war eine Einladung. Ich ging zu ihnen und hielt sie fest.
    Alex war weg.
    Niko und Josie und Brayden und alle anderen waren weg.
    Auch Jake.
    Aber wir hatten Caroline und Henry und Chloe.
    Und wir hatten einander.
    Wir waren zu fünft.

 
    Danksagung
    Von ganzem Herzen möchte ich meiner Agentin Susanna Einstein danken, die sich immer für Monument 14 eingesetzt hat, seit ich ihr vom ersten Funken einer Idee erzählt habe bis zu der Fassung, die in diesem Buch abgedruckt ist. Meiner Lektorin und Verlegerin Jean Feiwel danke ich für ihren Weitblick und für die Leidenschaft, mit der sie M14 zu dem bestmöglichen Roman gemacht hat. Es ist ein großes Privileg, mit dir zusammenzuarbeiten, Jean. Auch Holly West danke ich für ihre Liebe zu meinem Buch. Danke, dass du dich immer so toll darum gekümmert hast.
    Vielen Dank an Gregory Casimir und Vinny von Target, die mir so viel Insiderwissen zur Verfügung gestellt haben. Außerdem danke ich den Pfadfindern aus Upstate New York, die ich beim Chuckwagon Dinner in Colorado Springs kennenlernen durfte. Eure Offenheit, Intelligenz und Aufrichtigkeit haben mich dazu veranlasst, Niko zu einem Pfadfinder zu machen. Ich hoffe, ihr seid stolz auf ihn.
    Darüber hinaus möchte ich Jane und Bob Stine,
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