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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis
Autoren: Robin Cook
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finde, sie sollte ins Krankenhaus«, wiederholte Jordan. »Ich glaube, sie hat Probleme beim Atmen und sogar beim Sprechen. Eben hat sie mir noch sagen können, dass sie Kopfschmerzen habe und ihr übel sei.«
    »Übelkeit ist eine ihrer üblichen Beschwerden«, warf Craig ein. »Genau wie die Kopfschmerzen.«
    »Aber diesmal hat sie sich ein wenig übergeben. Sie sagte auch, sie habe das Gefühl, in der Luft zu treiben, und außerdem sei ihr Körper taub.«
    »Das ist neu!«
    »Ich sage Ihnen doch, diesmal ist es ganz anders als sonst.«
    »Ist es denn ein anhaltender, dumpfer Schmerz oder eher stechend und krampfartig?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Würden Sie sie bitte fragen? Es könnte wichtig sein.«
    »Okay, bleiben Sie dran!«
    Craig hörte, wie Jordan den Hörer hinlegte. Leona kam aus dem Bad. Sie war fertig. Craig fand, sie sah aus wie das Titelmodel einer Zeitschrift. Er signalisierte seine Zustimmung, indem er den Daumen in die Höhe reckte. Sie lächelte und formte lautlos die Frage: »Was ist los?«
    Craig zuckte die Achseln. Er hielt das Handy immer noch ans Ohr, drehte es jedoch von seinem Mund weg. »Sieht so aus, als müsste ich noch einen Hausbesuch machen.«
    Leona nickte, dann fragte sie: »Hast du Probleme mit deiner Fliege?«
    Craig nickte widerstrebend.
    »Lass mich mal versuchen«, bot sie an.
    Craig hob das Kinn, damit sie besser rankam, als Jordan wieder ans Telefon zurückkehrte. »Sie sagt, die Schmerzen seien furchtbar. Sie sagt, alles, was Sie vorhin genannt haben, trifft zu.«
    Craig nickte. Das klang nach der Patience, die er nur allzu gut kannte. Von dieser Seite konnte er keine Hilfe erwarten. »Strahlt der Schmerz irgendwohin aus, in ihren Arm vielleicht oder in den Nacken oder sonst wo hin?«
    »Ach du meine Güte! Ich weiß nicht. Soll ich sie fragen?«
    »Bitte«, antwortete Craig.
    Nach ein paar geschickten Handbewegungen zupfte Leona an den schleifenförmigen Enden der Fliege den Knoten fest. Nach einer kleineren Korrektur trat sie einen Schritt zurück. »Nicht schlecht, wenn ich das so sagen darf«, erklärte sie.
    Craig betrachtete sich im Spiegel und musste ihr recht geben. Bei ihr hatte es ganz einfach ausgesehen.
    Jordans Stimme drang aus dem Handy. »Sie sagt, der Schmerz sei nur in ihrer Brust. Glauben Sie, sie hatte einen Herzinfarkt, Doktor?«
    »Diese Möglichkeit müssen wir als Erstes ausschließen, Jordan«, sagte Craig. »Erinnern Sie sich, ich habe Ihnen gesagt, dass es bei ihrem Belastungs-EKG einige leichte Abweichungen gab, weshalb ich zu einer gründlicheren Untersuchung ihrer Herzfunktion riet, auch wenn sie dazu nicht bereit war.«
    »Ja, jetzt, wo Sie es erwähnen, fällt es mir wieder ein. Aber woran auch immer sie gerade leidet, ich glaube, es wird schlimmer. Ich finde, sie sieht sogar irgendwie blau aus.«
    »Okay, Jordan, ich bin gleich bei Ihnen. Aber noch eine kurze Frage: Hat sie eine Tablette von den Antidepressiva genommen, die ich ihr heute Morgen dagelassen habe?«
    »Ist das wichtig?«
    »Es könnte wichtig sein. Es klingt zwar nicht wie eine Arzneimittelunverträglichkeit, aber wir sollten den Gedanken trotzdem nicht außer Acht lassen. Es waren neue Medikamente für sie. Deswegen habe ich ihr auch gesagt, sie solle sie erst heute Abend nehmen, falls ihr davon schwindlig werden sollte oder so etwas.«
    »Ich habe keine Ahnung, ob sie sie genommen hat oder nicht. Sie nimmt noch sehr viele Medikamente von Dr. Cohen.«
    Craig nickte. Er wusste selbst, dass Patience’ Arzneischrank einer kleinen Apotheke glich. Dr. Ethan Cohen, der Patience ursprünglich betreut hatte, war sehr viel freigebiger beim Verschreiben von Medikamenten als Craig. Er hatte Craig die Gelegenheit geboten, in seine Praxis einzusteigen, aber gegenwärtig war ihre Partnerschaft eher theoretischer Natur. Dr. Cohen hatte selbst gesundheitliche Probleme und machte einen ausgedehnten Urlaub, der sich durchaus zu einem dauerhaften Zustand entwickeln konnte. Craig hatte alle seine aktuellen Problempatienten von seinem abwesenden Partner geerbt, denn zu seiner großen Freude hatte sich keiner der Problempatienten aus seiner früheren Praxis dazu entschlossen, die erforderliche Gebühr für seine neue Praxis zu zahlen.
    »Also gut, Jordan«, sagte Craig. »Ich bin unterwegs, aber versuchen Sie, das Fläschchen mit dem Medikamentenmuster zu finden, das ich Patience heute Morgen gegeben habe, damit wir die Tabletten zählen können.«
    »Ich werde mich bemühen«, entgegnete
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