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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis
Autoren: Robin Cook
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Art-déco-Pracht noch zu erkennen. Und das Beste von allem: Der Service war eine wahre Freude. Anders als Jack vielleicht vermutet hätte, waren die Kubaner fröhliche Menschen.
    Glücklicherweise hatte Laurie noch nicht darauf bestanden, mehr Sightseeing in ihr Programm aufzunehmen als entspannende Spaziergänge durch den alten Kern von Havanna, der zum größten Teil restauriert worden war. Einige ihrer ziellosen Schlendereien hatten sie über den restaurierten Teil hinaus in Viertel geführt, wo die Gebäude in bedauernswert verfallenem Zustand waren, und trotzdem haftete ihnen immer noch etwas vom ursprünglichen Glanz an.
    Zum größten Teil waren Jack und Laurie damit zufrieden gewesen, zu schlafen, zu essen und in der Sonne zu liegen. Jack hatte genügend Muße gehabt, Laurie in allen Einzelheiten zu erzählen, was in Boston vorgefallen war, und alles ausführlich mit ihr zu besprechen. Laurie brachte Verständnis für alle Beteiligten auf, auch für Craig. Sie hatte es eine amerikanische Medizinertragödie genannt, und er hatte ihr zugestimmt.
    »Was hältst du davon, wenn wir einen Ausflug ins Landesinnere unternehmen«, drang Lauries Stimme unvermittelt in Jacks Träumerei.
    Jack schirmte seine Augen vor der Sonne ab und drehte sich zu seiner frisch angetrauten Frau um. Beide lagen am Pool auf weißen Liegestühlen. Sie trugen Badekleidung und hatten sich gegenseitig dick mit Sonnenschutzfaktor fünfundvierzig eingecremt. Laurie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er konnte sie dicht über dem Rand ihrer Sonnenbrille erkennen.
    »Willst du dafür wirklich dieses herrlich faule Leben opfern?«, fragte Jack. »Wenn es an der Küste schon so heiß ist, wird das Landesinnere der reinste Glutofen sein.«
    »Ich sage ja nicht, dass wir heute oder morgen fahren müssen, nur irgendwann, bevor wir wieder abreisen. Es wäre doch eine Schande, den weiten Weg hierher zu kommen und abgesehen von diesen Touristenecken gar nichts von der Insel zu sehen.«
    »Vermutlich«, entgegnete Jack nicht sonderlich begeistert. Allein schon der Gedanke an die Hitze im Landesinneren machte ihn durstig. Er setzte sich auf. »Ich hole mir etwas zu trinken. Soll ich dir auch etwas mitbringen?«
    »Holst du dir etwa einen Mojito?«
    »Es würde mich schon reizen«, antwortete Jack.
    »Du bist tatsächlich im Urlaub«, sagte Laurie. »Na gut, wenn du dabei bist, nehme ich auch einen. Es kann nur sein, dass ich dann heute Nachmittag ein Nickerchen machen muss.«
    »Kein Problem«, entgegnete Jack. Er stand auf und streckte sich. Er sollte ein Fahrrad mieten und eine richtige Radtour unternehmen, doch auch dieser Gedanke hielt sich nur den halben Weg bis zur Bar. Träge beschloss er, am nächsten Tag noch einmal darüber nachzudenken.
    Nachdem einer der Barkeeper auf ihn aufmerksam geworden war, bestellte Jack die beiden Drinks. Er trank nur selten Alkohol, und schon gar nicht am Nachmittag, aber Laurie hatte ihn tags zuvor überredet, es zu versuchen, und er hatte das vollkommen entspannte Gefühl genossen, das der Alkohol ihm beschert hatte.
    Während er wartete, ließ Jack den Blick über den Pool-Bereich schweifen. Es gab ein paar Frauen mit Weltklassefigur, die einen kurzen anerkennenden Blick wert waren. Dann sah er weiter auf das offene karibische Meer hinaus. Es ging eine sanfte, seidige Brise.
    »Ihre Drinks, Sir«, sagte der Barkeeper und lenkte Jacks Aufmerksamkeit wieder zurück. Jack unterschrieb die Rechnung und nahm die beiden Gläser. Als er sich gerade auf den Rückweg zum Pool machen wollte, bemerkte er einen Mann auf der anderen Seite der Bar. Jack schaute zweimal hin. Er beugte sich vor und starrte ihn ungeniert an. Der Blick des Mannes blieb flüchtig an Jack hängen und glitt ohne ein Zeichen des Erkennens weiter zu der attraktiven lateinamerikanischen Frau, die neben ihm saß. Jack sah, wie er ungezwungen lachte.
    Jack zuckte die Achseln, wandte sich ab und machte sich auf den Rückweg zu seinem Liegestuhl, doch nach ein paar Schritten drehte er sich wieder um. Er beschloss, sich den Mann genauer anzusehen, umrundete die Bar und näherte sich ihm von hinten. Erst direkt hinter ihm blieb er stehen. Er konnte ihn reden hören. Es war recht passables Spanisch, sicher besser als das, was Jack zusammenbekommen würde.
    »Craig?«, fragte Jack laut genug, dass der Mann ihn hören konnte, doch dieser drehte sich nicht um. »Craig Bowman«, sagte Jack ein wenig lauter. Immer noch keine Reaktion. Jack betrachtete die
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