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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase
Autoren: Robin Cook
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angelegt bekommen hatten, kehrte George in das Büro zurück. »Die beiden anderen Razzien verliefen wie am Schnürchen«, berichtete er. »Alle Manager sind verhaftet worden, und wir haben eine Tonne an Beweismaterial gesammelt.«
    »Perfekt«, sagte Stackhouse. »Dann lass uns in diesem Büro weitersuchen. Denkt dran: Wir sollen alles mitnehmen – jeden Computer, jedes Speichergerät, Faxgeräte und Handys. Außerdem sämtliche Dokumente, Briefe und Memos. Auf geht’s.«
    18. April 2010
    Sonntag, 13.45 Uhr
    New York City
    »Da kommt er«, sagte Laurie, als sie Lou Soldano erblickte, der Richtung Norden auf der Columbus Avenue spazierte. Laurie, Jack und JJ saßen draußen an einem Tisch vor ihrem Lieblingslokal, Espresso Et.Al., das ganz in der Nähe des naturgeschichtlichen Museums lag. Genaugenommen saßen nur Laurie und Jack, weil JJ gerade in seinem zurückgeklappten Kinderwagen schlief. Dank der Lage des Cafés auf der östlichen Seite der Avenue konnte man dort den Sonnenschein des schönen, warmen Frühlingstages genießen.
    Laurie schob ihren Metallstuhl nach hinten und hob ihre Hände über ihren Kopf und winkte wild, um Lous Aufmerksamkeit zu erhaschen. Lou winkte zurück und änderte seinen Weg, damit er nicht den langen Weg über den Haupteingang des Cafés hineingehen musste. Stattdessen stieg er einfach über eine niedrige Kette, die zwischen Pflanztöpfen gespannt war und so die Außenterrasse des Cafés umgrenzte.
    Er begrüßte Laurie mit einer kurzen Umarmung, Jack mit einem Abklatschen der flachen Hand, und setzte sich dann auf den Stuhl, der für ihn freigehalten worden war. Er sah aus, als ob er gerade eben aus dem Bett gestiegen war: Seine Haare waren trotz Bürstens durcheinander und seine Augenlider noch schwer vor Müdigkeit. Er hatte sich allerdings die Zeit genommen, sich zu rasieren, an seinem rechten Ohrläppchen klebte noch ein Rest Rasierschaum.
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte Laurie.
    »Danke für die Einladung«, erwiderte Lou. »Ich bin froh, dass ihr mich hochgejagt habt. Es ist ein so schöner Tag. Es wäre eine Schande gewesen, ihn auf meiner Couch vegetierend zu verschwenden, was ich wahrscheinlich getan hätte, wenn ihr mich nicht angerufen hättet. Was sind die guten Neuigkeiten, die ihr mit mir teilen wollt? Ist es, worauf ich hoffe?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Laurie mit einem Lachen. »Aber – ich gehe wieder zurück ans OCME.«
    »Sagenhaft!« Lou meinte es auch so. Er hob die Hand und klatschte auf Lauries. »Ich hatte gehofft, dass du mir genau das erzählen würdest. Meine Besuche beim OCME sind einfach nicht mehr dasselbe, wenn ich dabei immer nur auf den langweiligen, alten Jack treffe. Glückwunsch! Wann soll deine Rückkehr stattfinden?«
    »Morgen in einer Woche«, sagte Laurie. »Der Chef war so verständnisvoll, kaum zu beschreiben.«
    »Er war nicht verständnisvoll, er war schlau«, war Lous Antwort darauf.
    »Hört, hört!«, sagte Jack und hob sein Weinglas, um einen Toast auszusprechen. Dann erinnerte er sich, dass Lou noch keinen Wein hatte und sah sich nach einer Kellnerin um.
    »Ich freu mich unbändig für dich«, sagte Lou und beugte sich zu Laurie. »Natürlich geschieht das teilweise auch aus Selbstsucht. Ich habe dich am OCME vermisst, als du damals in den Mutterschaftsurlaub gegangen bist. Aber mal abgesehen davon, glaube ich, dass es die beste Entscheidung für JJ und für dich ist. Du bist eine so fantastische Pathologin, und du scheinst eine Menge für dich aus dem Job zu ziehen. Ich dachte mir schon, dass du zurückkehren würdest, aber um die Wahrheit zu sagen, hatte ich vermutet, du würdest mehr Zeit brauchen, um dir darüber klarzuwerden, dass du dann immer noch eine großartige Mutter bleibst. Wenn ich fragen darf, was hat den Ausschlag für deine Entscheidung gegeben?«
    »Das war sicherlich nicht ein einzelner Umstand, viel eher eine Reihe davon. Zuerst einmal ist da Leticias Tod, der nicht komplett umsonst gewesen sein soll. Vielleicht klingt das ein wenig seltsam, aber nicht für mich. Sie starb, während sie sich um JJ gekümmert hat, damit ich wieder zur Arbeit gehen konnte. Irgendwie denke ich, ich schulde es ihrem Andenken, wieder im OCME anzufangen.«
    »Für mich klingt das überhaupt nicht seltsam.«
    »Außerdem bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Entführung von JJ, um mich von meiner Arbeit abzubringen, eine einmalige Sache war. Das wird nie wieder geschehen. Aber die wichtigste Überlegung war, dass
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