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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder
Autoren: P. J. Tracy
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dann würde ich denken, Sie sollten die beiden nach Hause schicken.»
    «Ich werde sehen, was ich tun kann, Gloria.»
    Malcherson ging nach hinten, wo Langer und McLaren links an ihren Schreibtischen arbeiteten und Magozzi und Gino rechts. Er zog sich einen Stuhl in den Gang zwischen ihnen und setzte sich. Einen jungfräulichen Schreibblock legte er sich auf die Knie. «Meine Herren, wir müssen ein paar Dinge durchgehen.»
    Langer und McLaren sahen ganz wohl aus – soweit er wusste, hatten sie ihre Berichte über die Durchsuchung von Jeff Montgomerys Wohnung fertig gestellt und waren vor Mitternacht nach Hause gefahren –, aber Magozzi und Rolseth hatten noch im Büro gesessen, als er um drei Uhr früh gegangen war. Magozzi sah ausgemergelt und angespannt aus, und bei Gino hatte man den Eindruck, als trüge er kleine Säckchen mit flüssiger Götterspeise unter den Augen. Doch das wahre Ausmaß seiner Erschöpfung ließ sich daran erkennen, dass er Malchersons Anzug mit keiner Silbe erwähnt hatte.
    «Sie haben alle erstaunliche Arbeit geleistet, Detectives. Wenn ich Ihre Berichte nicht falsch verstanden habe, sind letzte Nacht vier Morde aufgeklärt worden.»
    «Aber zu welchem Preis», sagte Magozzi bitter.
    «Sie haben Jack Gilbert das Leben gerettet», erinnerte ihn Malcherson.
    «Marty Pullman haben wir verloren. Wir waren zehn Sekunden zu spät.»
    «Jeder Mord, der in dieser Stadt verübt wird, bedeutet, dass wir zehn Sekunden zu spät waren, um jemanden zu retten, Detective Magozzi. Wir tun, was wir können.» Er zog seinen Mont Blanc aus der Tasche und sah Langer und McLaren an. «Haben wir schon einen Abschlussbericht über die Durchsuchung von Thomas Haczynskis Wohnung?»
    «Ist in Arbeit, aber der vorläufige Bericht sagt eigentlich schon alles.» McLaren schlug ein zerfleddertes kleines Notizbuch auf, dessen Umschlag bekritzelt war. «Der Junge hatte eine 22er unter seiner Matratze, die heute am frühen Morgen von der Ballistik als die Waffe identifiziert wurde, mit der Morey Gilbert erschossen worden ist. Und mit der 9-Millimeter, die er bei Marty benutzt hat, sind Rose Kleber und Ben Schuler erschossen worden. Außerdem haben wir ein Tagebuch gefunden, in dem er darlegt, was er getan hat und warum. Der letzte Eintrag betrifft gestern Abend, als er in die Gärtnerei ging, um Jack zu töten. Eine schlimme Lektüre, kann ich euch sagen. Mich hat's jedenfalls gegruselt. Seit über einem Jahr hat er alles geplant, und zwar bis ins letzte Detail. Er hat sich auch diese Handy-Masche ausgedacht, damit es so aussieht, als würde er in Deutschland leben.»
    Malcherson sah von seinem Schreibblock auf. «Und wie ging das?»
    «Wir haben es gerade Gino und Magozzi erklärt», sagte Langer. «Montgomery besaß eins dieser teuren Tri-Band-Telefone, die sowohl hier als auch in Europa funktionieren. Es war im Grunde ganz einfach. Er musste nur einen deutschen Handy-Vertrag mit deutscher Telefonnummer abschließen, und keine Anrufrückverfolgung, noch nicht einmal unsere, konnte ihn lokalisieren. Er konnte auf der ganzen Welt Gespräche annehmen oder von sonstwo anrufen, und es sah so aus, als sei er in Deutschland.»
    «Der kleine Mistkerl», schimpfte Gino, der vor Wut kochte, weil man ihn zum Narren gehalten hatte. «Heult rum, spricht im nächsten Moment Deutsch, tut so, als sei er sein eigener Onkel.»
    Malcherson seufzte. «Also sind Magozzis und Rolseths Fälle abgeschlossen.»
    «Würde ich auch sagen», stimmte Langer zu. «Der Fall Arien Fischer ist eine andere Sache. Wir wissen, dass Morey Gilbert und seine Truppe ihn umgebracht haben, aber es sind nur Indizien. Ein Stapel Flugtickets und eine Menge Mutmaßungen. Bei nicht einem der über sechzig Morde, die sie unseres Wissens begangen haben, ganz abgesehen von dem an Arien Fischer, können wir nachweisen, dass einer von ihnen zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Waffe in der Hand gehabt hat. Und was Moreys Geständnis gegenüber Lily betrifft, das könnte ein Jurastudent aus dem dritten Semester in der Luft zerreißen. Sie ist alt, sie wurde aus dem Tiefschlaf geweckt, sie hätte es geträumt haben können… so in der Art.»
    «Dasselbe gilt für Jacks Geschichte darüber, was in Brainerd geschehen ist», sagte Gino. «Wenn sie von Jimmy Carter käme, dann vielleicht. Aber von einem betrunkenen Schadenersatzanwalt, der im Bademantel durchs Zentrum von Wayzata spaziert – das glaube ich nicht.»
    «Was ist dann das Problem?», fragte McLaren.
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