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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey
Autoren: Susan Sey
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Patrick kooperiert hatte, war nicht gerade das Glanzstück ihrer Karriere. »Und außerdem hat nicht er versucht, die Juwelen zu stehlen. Das waren seine Eltern.« Spöttisch blickte Bernard sie an. »Darüber hinaus war O’Connor für den Fall unabdingbar, da er mit der Zeit ein enges Verhältnis zu seinem Schwager aufgebaut hatte. Andernfalls hätte sein Schwager nie mit uns zusammengearbeitet. Aber das ist Ihnen ja bekannt.«
    Bernard schwieg einen Moment, dann sagte er: »Ihre Naivität damals macht mir trotzdem Sorgen.«
    Liz steckte die Hände in die Taschen und ballte sie zu Fäusten. »Es ist jetzt drei Jahre her, dass ich zum letzten Mal mit O’Connor zu tun hatte, Sir. Ich darf wohl behaupten, dass ich seitdem dazugelernt und meine Arbeit stets zuverlässig erledigt habe.« Sie klang selbstsicher, was ihr allerdings nicht ganz leichtfiel. Ihre Hände in den Taschen verkrampften sich, und sie bekam weiche Knie. Das lag allerdings nicht am mangelnden Vertrauen ihres Vorgesetzten in ihre Fähigkeiten. Vielmehr daran, dass er die Situation völlig falsch einschätzte.
    Sie war niemals naiv davon ausgegangen, dass sie den großen Patrick O’Connor gezähmt hatte und er nach ihrer Pfeife tanzte. Nein, der Mann war ihr auf ganz andere Art gefährlich geworden. Und zwar auf eine äußerst persönliche Art. Dass daran nicht irgendeine berufliche Unfähigkeit ihrerseits schuld gewesen war, ahnte ihr Chef natürlich nicht. Und das war weiß Gott gut so.
    »Ich werde schon mit O’Connor fertig«, erklärte sie fest. Sie musste das nicht nur ihrem Chef versichern, sondern auch sich selbst.
    Bernard musterte sie lange und atmete dann hörbar aus. Bei einem weniger selbstbeherrschten Menschen hätte man das auch für einen Seufzer halten können. »Wollen wir es zumindest hoffen.«
    »Sir?«
    »Setzen Sie sich, Brynn.« Er zeigte auf den Stuhl, neben dem Liz stand. »Die Sache ist inzwischen etwas komplizierter geworden.«

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3. KAPITEL
    B ernard nahm auf seinem Chefsessel Platz. Auch Liz setzte sich nun und suchte automatisch in ihrer Handtasche nach Notizblock und Stift. Nebenbei bewunderte sie den Schreibtisch ihres Vorgesetzten. Kein einziges Staubkorn hatte sich darauf verirrt. Auch nicht auf die gerahmten Fotos seiner hübschen Frau und der ebenso hübschen Kinder. Es herrschte absolute Ordnung.
    »O’Connors alter Mentor ist wieder in der Stadt«, sagte Bernard.
    Liz kniff die Augen zusammen. Das erklärte natürlich einiges. »Jorge Villanueva«, murmelte sie. »Ist außer Landes geflohen, als ich Mara vor sechs Jahren verhaftet habe.« »Richtig. Er wurde von Kollegen nach der Einreise anhand seines Passfotos identifiziert. Ist ungefähr einen Monat her.«
    »Interessantes Detail. Rundet das Bild ab.«
    »In der Tat«, bestätigte Bernard. Die Nachmittagssonne fiel durch das große Fenster herein. In Bernards Haar leuchteten die ersten grauen Strähnen. »Damals haben Sie für die Abteilung Juwelenraub gearbeitet, richtig?«
    »Ja, Sir. In Las Vegas. Wir waren schon eine ganze Weile hinter der gesamten Familie O’Connor her, insbesondere hinter Mara. Sie war das schwächste Glied in der Kette. Unser Plan war, sie hochgehen zu lassen, damit ihre Eltern aus ihrem Versteck kommen und sich auf einen Deal einlassen.« »Und wieso hat sich stattdessen Patrick O’Connor gestellt?«
    »Ich habe keine Ahnung. Tatsächlich wusste ich damals nicht einmal, dass er genau in der Nacht wieder mal zuschlagen wollte. Er tauchte plötzlich in meinem Büro auf und begann mir seine Bedingungen zu diktieren, als gehörte ihm das gesamte FBI.« Sie lächelte leicht gequält. »Sein Angebot war äußerst vorteilhaft für uns, also habe ich es angenommen. »Und was war mit seinen Eltern?«
    »Bereits auf dem Weg nach Monte Carlo.«
    »Sie haben ihre Tochter einfach im Stich gelassen?« »Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.«
    Bernard verzog den Mund. »So viel also zur berühmten Ganovenehre,«
    »Patrick hat Villanueva an uns verraten, um seine Schwester zu retten. Seinen Anteil an der Beute war er damit natürlich auch los.«
    »Und Villanueva hat sich daraufhin auf brutalste Weise seinen Weg in die Freiheit erkämpft - gegen den Widerstand einer jungen und sehr mutigen FBI-Agentin.«
    Liz schwieg. Es war schrecklich gewesen. Villanueva war absolut rücksichtslos und brutal vorgegangen. Aber bei dem Gedanken an die Wahl, die Patrick hatte treffen müssen, zuckte sie trotzdem zusammen. Er hatte sich entscheiden müssen
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