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Mondscheinbiss (German Edition)

Mondscheinbiss (German Edition)

Titel: Mondscheinbiss (German Edition)
Autoren: Janin P. Klinger
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Türknopf öffnen, doch ihre Finger griffen daneben. Ihr schwindel te . „ Was ist mit mir? “ , brachte sie mü h sam he r vor.
    „ Du hast den Drink nicht vertragen. “
    Sein Lachen war das Letzte, was sie hörte.
     

Kapitel eins
     
    S
     
    erena Love Baltimore musste sich beeilen, wenn sie ihn erreichen wollte, bevor er in seiner Wohnung ve r schwand. Wenn Jase wütend war, konnte man damit rechnen, dass er sie vor der Tür schlafen ließ.
    Sie entledigte sich rasch der Kleidung und dabei fiel ihr Dienstausweis aus der Tasche. Einen Moment betrac h tete sie die glitzernde Me daille des NYPD. Als Polizistin in einer Großstadt wie New York City wurde sie tagtäglich mit schlimmen Ereignissen wie Mord und Totschlag konfrontiert, aber ein Streit mit ihrem Freund verursachte ihr mehr Bauc h schmerzen. Eilig kniete sie sich auf den Boden. Da sie mit ihren Gedanken nicht bei der Sache war, gestaltete sich die Ve r wan d lung komplizierter als üblich. Ihre Muskeln fingen an zu zucken und sie schloss mit einem tiefen Atemzug die Augen. Hitze strömte durch ihre Adern, sie konnte fühlen, wie das Blut in nichtmenschlicher Geschwi n digkeit durch ihren Körper rauschte. Sie atmete tief durch.
    Verdammt. Ihre letzte Verwandlung war ein paar Tage her und sofort zahlte ihr Körper es ihr heim. Schmerz durchzuc k te ihre Glieder, als sie anfingen, sich zu dehnen. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Merkte, wie ihre Nägel wuchsen und ihre Haarwurzeln sich zusammenzogen. Spü r te das weiche Fell an ihrer linken Seite.
    Moment. An ihrer linken Seite?
    „ Verflucht, Shadow! “ Sie musste sich konzentrieren. „ Raus! “
    In dem Versuch , ihr beizustehen, hatte sich ihr Husky-Rüde an sie gekuschelt. Sie bereute sofort den strengen Ton, als er betreten aus dem Zimmer trottete.
    Aber sie hatte keine Zeit, also begann sie sofort von N euem . Nun ging es einfacher. Ihre Muskeln verhärteten sich, die Gliedmaßen pass ten sich an und ihr Körper nahm nach und nach die Form eines Wolfs an. Ihr Atem ging noch immer zu schnell. Ihr Herz raste und sie spürte, wie ihr als Letztes das Fell wuchs.
    Endlich stieß sie zufrieden die Luft aus den Lungen und schüttelte sich. Fertig. Sie schlug die Augen auf und brauchte e i ne Sekunde, um sich an die Sicht zu gewöhnen. Die Welt mit den Augen eines Tieres wahrzunehmen war vergleichbar mit dem Tragen einer rötlich braunen Sonnenbrille. Alles erschien weniger grell, die Farben bekamen einen besänftigten Ton. Ihr ohnehin verschärfter Geruch s sinn hatte sich um eine zusätzliche Nuance erweitert. Ein kurzes Schnuppern verriet, dass in der Küche etwas im Begriff war , zu verkommen. Das Brot. Schim melig war es noch nicht, aber nicht mehr lange genie ß bar.
    Was tat sie da? Sie hatte keine Zeit zu vergeuden und rannte aus dem Zimmer. Sie bellte ihren beiden Gefährten im La u fen kurz zu. Der Husky-Rüde und die Australian-Shepherd-Hündin sprangen auf und wollten sich freudig auf sie stürzen. Serena warnte sie mit einem kurzen Blick. Keine Zeit jetzt.
    Sie verstanden und hüpften aufgeregt neben ihr herum, bis sie die Hintertür geöffnet hatte, was sich zwar schwieriger g e staltete, als den Vordereingang zu nehmen, weil sie nicht wie dieser nach außen, son dern nach innen aufging, aber sie wollte neugierige B e obachtungen von den Nachbarn vermeiden.
    Mit der Pfote drehte sie den Türknauf und schob die Tür mit der Nase auf. Shadow und Blossom überließen ihr das Schließen der Tür und rannten in die Nacht hinaus. Sie trabte nach draußen, stellte sich auf die Hinterpfoten und nahm den Türgriff in die Schnauze. Mit einer Pfote stützte sie sich an der Hauswand ab und zog sie ins Schloss. Sie hatte viel zu viel Zeit vergeudet.
    Ihre Beine streckten sich automatisch, als sie über eine Hecke sprang. Zunächst ging ihr Atem noch unruhig, weil sie sich noch nicht auf die Kondition eines Tieres eingestellt hatte, obwohl sie selbst in Menschen gestalt eine bessere Ausdauer hatte als jeder Mensch.
    Mit ein paar Sätzen war sie auf der Straße und hielt di e Nase in den Wind. Gut, Blossom und Shadow waren auf dem richtigen Weg. Sie hatten ein Gespür für Serenas Absichten und kannten das Ziel.
    Die aufgestaute Energie in ihren Muskeln verlangte danach, einge setzt zu werden. So schnell sie konnte rannte sie die Häuserreihen entlang. Straßenhunde waren hier zwar selten, aber nicht au s geschlossen. Die Leute wären überrascht, würden sie jetzt aus den Fenstern sehen, mit welcher
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