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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)
Autoren: Halo Summer
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r. Fort von ihr.
     
    Niedergeschlagen kehrte Lisandra in die Festung zurück. Sie ging in die Großküche, in der gerade zu Mittag gegessen wurde und setzte sich zu ihren Freundinnen. Aber sie rührte keinen Bissen an.
    „Werdet ihr euch schreiben?“, fragte Maria.
    „Er hat es versprochen und ich werde zurückschreiben.“
    „Hört, hört!“, sagte Thuna. „Man muss einem schreibfaulen Mädchen nur die richtigen Anreize bieten!“
    „Ich habe euch allen in den letzten Ferien geschrieben!“
    „Die Briefe waren ziemlich kurz“, sagte Thuna. „Ich will ja nicht motzen, aber du solltest Haul mehr als drei Zeilen zukommen lassen!“
    „Die Briefe an Scarlett und mich gehen übrigens nach Moos Eisli!“, erzählte Berry. „Gerald hat uns im Namen seines Vaters eingeladen.“
    „Ihr werdet bei Ritter Gangwolf wohnen?“
    „Ja, toll, was?“
    Lisandra nickte und zog eine Grimasse. Sie platzte vor Neid!
    „Mach dir nichts draus!“, versuchte Maria Lisandra zu trösten. „Was Gerald von seiner letzten Nacht in Moos Eisli erzählt hat, fand ich nicht besonders einladend!“
    „Ich schon!“, rief Lisandra. „Es klingt, als wäre dieses Schloss das reinste Abenteuerland!“
    „Komm uns doch besuchen“, schlug Berry vor. „Dagegen wird deine Mutter doch nichts haben, oder? Du kommst einfach mal für ein paar Wochen vorbei, wenn Sumpfloch wirklich länger geschlossen bleibt.“
    „Hm“, machte Lisandra. „Das klingt mir nach einem guten Vorschlag!“
    Tatsächlich konnte sie diese Aussicht ein wenig trösten.
     
    Nach dem Mittagessen besuchten die Mädchen Scarlett auf der Krankenstation. Sie saß aufrecht im Bett und ihre schwarzen Haare sahen wilder aus denn je. Sie konnte noch nichts essen, aber versicherte, dass es ihr schon viel besser ging.
    „Haul ist weg“, sagte Lisandra und ließ sich dabei auf Scarletts Bett plumpsen. „Hanns auch.“
    „Ich weiß, er hat sich vorhin von mir verabschiedet.“
    „Und?“, fragte Thuna.
    „Es war komisch. Ich hab ihn irgendwie ins Herz geschlossen“, sagte Scarlett. Sie hatte die Knie angezogen, nahm sie mitsamt Bettdecke in ihre Arme und stützte ihr Kinn darauf. Sie wirkte für ihre Verhältnisse sehr nachdenklich und unkämpferisch. „Er hat mir das Leben gerettet. Wenn er mir nicht im Kampf gegen die Wandler beigestanden hätte, wäre ich untergegangen. Die Dämonen hätten mich zerfetzt. Dass er wirklich bereit war zu sterben, nur um mich zu retten, das macht mir zu schaffen.“
    „Na gut“, sagte Berry milde. „Ich gebe zu: Hanns liebt dich und er hat mich in Ruhe gelassen. Er ist vielleicht nicht ganz so schlimm ist, wie ich dachte.“
    „Hört, hört!“, rief Lisandra. „Berry lässt Gnade walten!“
    Doch mit der Gnade war es nicht weit her. Schon eine halbe Stunde später sollte Berry ihre milde Einschätzung bereuen und zurücknehmen, wutschnaubend und fassungslos vor Zorn! Denn als die Mädchen nach ihrem Besuch auf der Krankenstation ins Zimmer 773 traten, um ihre Sachen zu packen, bemerkte Berry eine Veränderung.
    „Leute, nehmt euch in Acht!“, rief sie, als sie das Zimmer betrat.
    „Was ist los?“, fragte Lisandra.
    „Hier war jemand. Hier war eindeutig jemand!“
    „Wirklich?“, sagte Maria. „Es sieht doch alles so aus wie immer?“
    „Es soll so aussehen!“, entgegnete Berry. „Glaubt mir, mit so was kenne ich mich aus. Kunibert? Kunibert, wo steckst du?“
    Die Mädchen sahen sich suchend um. Kunibert, das Strohpüppchen war nicht in seiner Nische in der Mauer. Es war auch sonst nirgendwo.
    „Kunibert!“, rief Maria. „Ku-ni-bert!“
    Etwas raschelte an der Fensterscheibe. Da war es, das Strohpüppchen! Es versuchte, von außen gegen das Glas zu klopfen, aber Strohhände erzielen nun mal keine lauten Geräusche. Thuna öffnete sofort das Fenster.
    „Wie bist du denn da raus gekommen?“, fragte sie.
    Kunibert sprang ins Zimmer und kletterte sofort in seine Mauernische. Er war verschreckt und eingeschüchtert.
    „Was ist los, Kuni? Wer war hier?“
    „Ich darf nichts sagen.“
    „War es Hanns?“, fragte Berry. „Ein großer Blonder?“
    „Ja, genau! Und noch einer – ups! Ich darf nichts sagen!“
    Berry hatte genug gehört. Sie öffnete den Schrank, warf alles raus, was darin lag, ohne Rücksicht auf Verluste, und dann kletterte sie hinein. Im Schrank sitzend fuhr sie mit den Handflächen über die hintere Schrankwand und löste offensichtlich mehrere Zauber, die dort angebracht waren. Daraufhin
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