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Mondmilchgubel Kriminalroman

Titel: Mondmilchgubel Kriminalroman
Autoren: Mona Bodenmann
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nicht mitnehmen.«
    »Kari, denk an deinen Vater. Es würde ihm sein Herz brechen«, wirft Viktoria dazwischen.
    »Ich will nicht sterben, aber meine Hühner will ich auch nicht verlieren«, jammert er.
    Sie hält ihn so lange fest, bis er sich beruhigt hat. Dann reicht sie ihm ein Papiertaschentuch. »Manchmal tut es gut, zu weinen, nicht wahr?« Er schnäuzt sich die Nase. »Du sagst uns jetzt, was du gesehen hast, dann kannst du deine Rösti essen gehen, während Herr Möller den Täter festnimmt. In Ordnung?«
    Karis Widerstand schmilzt dahin. »Iris lag am Boden. Neben ihr stand ein Mann. Als er mich sah, ist er weggerannt.«
    »Was hast du dann gemacht?«
    »Ich bin den Hang hinuntergestiegen. Ich habe sofort gesehen, dass sie tot ist, weil meine Mutter auch so ausgesehen hat. Ich habe sie geschüttelt, aber es hat nichts genützt. Dann habe ich laut um Hilfe gerufen, danach kann ich mich an nichts mehr erinnern.«
    »Haben Sie gesehen, wie dieser Mann ihre Freundin getötet hat?«, übernimmt Möller.
    »Nein. Er stand einfach nur neben ihr.«
    »War sonst noch jemand in der Höhle?«
    »Nein, nur er.«
    »Kennen Sie den Mann?«
    Er nickt zögernd.
    Viktoria nennt Möller die Person, deren Namen Kari nicht aussprechen will, nicht aussprechen kann. Sie legt ihre Hand auf seine Schulter, die vor Anspannung zittert. »Habe ich recht, Kari?«
    Er antwortet mit einem kläglichen Ja.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, jetzt nicht mehr«, versichert Möller ihm mit fester Stimme. »Ich werde den Täter sofort festnehmen lassen, und sobald wir ihn haben, gebe ich Ihnen Bescheid. In Ordnung, Kari?«
    »Aber …«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Der Polizist da draußen wird so lange auf Sie, Ihren Vater und Ihre Tante aufpassen.«
    Plötzlich hellt sich sein Gesicht auf. »Wie in einem Krimi.«
    »Ja, wie in einem Krimi.« Möller klopft ihm auf die Schulter. »Das haben Sie gut gemacht.« Er streckt ihm seine Hand entgegen. »Danke, Kari.«

     

Kapitel 26
    Möller fährt Viktoria Jung nach Hause. Während er diverse Telefonate erledigt, macht sie sich in der Küche zu schaffen. Eine Stunde später serviert sie ihm einen Teller Spaghetti.

     
    »Übrigens ausgezeichnet, Ihr Essen, ich könnte mich daran gewöhnen.«
    »Und ich könnte mich an Sie gewöhnen.« Jungs Augen blitzen vergnügt auf.
    Er spürt, wie sich die Luft auflädt.
    Sie neigt sich etwas vor und streckt ihm ihre Hand entgegen. »Vielleicht sollten wir einen Versuch wagen?«
    Er berührt sachte ihre Hand. Er fühlt die Glut. Möchte dem Sog nachgeben. Sein Handy plärrt dazwischen. Er ist versucht, es klingeln zu lassen. »Ja, ich habe verstanden. Ich melde mich.« Er klappt das Gerät zu. »Das war Eisenmann«, erwidert er verlegen. »Ich habe alle nötigen Schritte eingeleitet. Sobald wir Brunner festgenommen haben, werde ich ihn erneut befragen, und diesmal wird er mir die Wahrheit sagen.«
    »Dann werden wir endlich erfahren, was genau geschehen ist«, erwidert sie munter.
    Er lässt sich auf den Stuhl zurücksinken. »Ich habe in diesem Fall total versagt.«
    »Niemand ist perfekt«, versucht sie ihn zu trösten.
    Er winkt ab. »Ich habe wichtige Hinweise übersehen. Fast hätte es dem jungen Honegger das Leben gekostet.«
    »Das beweist, wie einfach es ist, sich mit einer Lüge ein Alibi zu verschaffen«, erwidert sie nachdenklich. »Fragt sich bloß, weshalb sein Geschäftspartner das Spiel mitgemacht hat?«
    »Wir werden es bald wissen«, erwidert er finster.
    »Auch die Beerdigung gehörte zu Kunos Plan.«
    Er schaut nervös auf seine Uhr. »Eiskalt berechnende Menschen sind verdammt gefährlich, wenn sie in die Enge getrieben werden. Inzwischen sollten sie Brunner gefasst haben.«
    Sie schenkt ihm Wasser nach. »Was ist eigentlich mit dem Nummernschild?«
    »Sowohl Edelmann als auch Brunner haben eine Autonummer, die mit einer Fünf endet.«
    »Ihnen wurde in dieser Ermittlung wirklich nichts geschenkt.«
    Er schmunzelt und schaut ihr geradeaus ins Gesicht. »Doch … Sie.« Er genießt Jungs Strahlen, sieht, wie sie errötet.
    »Eins verstehe ich nicht«, manövriert sie sich auf sicheren Boden zurück. »Warum zum Teufel hat Edelmann ein falsches Geständnis abgelegt? Wenn Sie mich fragen, so stinkt die ganze Geschichte zum Himmel.«
    »Wir werden sehen. Es wird zurzeit überprüft, ob Trinkler auch dieser Sekte angehört.«
    »Gurus pflegen in der Regel einen aufwändigen Lebensstil. Vielleicht ist das ganze Szenario ein abgekartetes
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