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Mond der Unsterblichkeit

Mond der Unsterblichkeit

Titel: Mond der Unsterblichkeit
Autoren: Elke Meyer
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leise.
    Aidan wich zurück. „Paul Rowan?“
    „Ein Schwächling, nicht gerade einfallsreich beim Sex, aber sein Fleisch war delikat. Ich hab schon schlechter schmeckende Lie b haber gehabt.“
    Aidan kannte Paul, einen blonden, schüchternen Jungen, der immer nur von Moira geträumt hatte, weil sie für ihn unerreichbar gewesen war. Die Erfüllung seines lan g gehegten Wunsches hatte er nun mit seinem Leben bezahlt. Moira, diese mordlüsterne Kreatur, die einst seine Freundin, seine G e liebte gewesen war, widerte ihn an. Sie war kein Mensch mehr, der Gefühle besaß, sondern wurde nur noch von Trieben b e herrscht.
    Das warnende Knurren der anderen Wölfe in seinem Rücken hinderte ihn d a ran weiter zurückzuweichen. Einer der Wölfe sprang zu ihm in die Mitte und bellte Moira an.
    „Du hast Recht, Revenant ist nicht hier. Es wäre zu schade, wenn wir an dieser Beute nicht knabbern dürften“, antwortete Moira dem Wolf und lächelte zufri e den.
    Aidans Blick flog von einem zum anderen. Diese Bestien wollten sich tatsäc h lich auf ihn stürzen. Schweiß brach ihm aus allen Poren, den die Untiere mit Genugtuung witte r ten. Schnüffelnd zogen sie den Kreis enger. Aidan schloss die Augen und wartete auf sein Ende. Ein verfluchtes Ende. Er ve r fluchte, Kevin das Schwert in die Hand gegeben zu haben. Nur wenige Sekunden früher, und sie wären auf und davon gefahren, zu Hermit und Amber, die jetzt vergeblich auf ihn warteten.
    Plötzlich jaulte ein Wolf laut auf. Aidan riss die Augen auf und sah einen Mann, dessen bleiches Gesicht und goldfarbenes Haar sich von der Dunkelheit a b hoben. Sofort wusste er, wen er vor sich hatte. Revenant. Gesicht und Statur waren ihm von den Gemälden vertraut. Aber ihn real vor sich zu sehen, war beeindruckender als jedes A b bild. Schon seine Mutter hatte sein Aussehen mit Luzifer verglichen, eine überirdische Schönheit mit diabolischen Zügen. Die Fangzähne des Vampirs schoben sich aus seinem Mund, als er fauchte und Moira einen Fußtritt verpasste, der sie in hohem Bogen durch die Luft wi r belte. Sie jaulte auf wie ein geprügelter Hund und klatschte winselnd auf den steinigen Boden. Eine tiefe Platzwunde klaffte an ihrem O berarm. Die Wölfe witterten ihr Blut und begannen interessiert zu schnüffeln. Auch in Revenants Augen blit z te es gierig auf, aber nur für einen Moment, dann hatte er sich unter Kontrolle.
    „Du wolltest mich hintergehen, Lupa?“
    Schon war der Vampir bei ihr, packte sie wie eine Katze im Nacken und hob sie hoch, dass ihre Beine über dem Boden baumelten. Sie weh r te sich eine Zeit lang, gab aber auf.
    „Du weißt doch, wie sehr uns der Hunger quält, Mylord. Lass ihn mir, er b e deutet dir nichts. Wir möchten nur ein wenig unseren Spaß mit ihm haben, ihn jagen und dann …“, sagte sie kleinlaut und verdrehte die Augen.
    Aidan erschauerte. Er konnte nur hoffen, dass Moira geblufft hatte, als sie b e hauptete, Kevin daran gehindert zu haben, das Schwert fortz u bringen. Durch das Erscheinen Revenants gewann er vielleicht kostbare Zeit für Kevin und se i nen Au f trag.
    „Genug“, unterbrach Revenant und knurrte tief. „Er ist von meinem Blut und g e hört mir.“
    Dann schleuderte er Moira mit voller Wucht gegen Aidans Rover. Sie knallte auf die Windschutzscheibe, die zerbarst. In ihren Knochen knackte es. Winzige Glassplitter wirbelten wie Regentropfen durch die Luft. Moira blieb reglos mit verrenkten Gliedern, von Splittern und Schnittwunden übersät, auf der Moto r haube liegen. Es herrschte Stille. Aidan spürte, wie seine Beine nachzugeben drohten. Moira war tot, davon war er überzeugt. Niemand würde einen solchen Aufprall übe r leben.
    Nur einen Wimpernschlag später stand Revenant ihm gegenüber. Seine dunkle, kalte Aura schien Aidans Körper zu durchdringen. Die schwa r zen Augen des Vampirs musterten jedes Detail seines Gesichts. Rev e nant schürzte die Lippen.
    „Welche Ähnlichkeit zwischen uns“, säuselte er. „Du wurdest g e schaffen für die Dunkelheit. Unser Blut verbindet uns.“
    Er legte seine Hand auf Aidans Schulter. Eisige Kälte drang durch den Jacke n stoff bis zu Aidans Haut.
    „Selbst wenn uns das Blut verbinden mag, könnten wir nicht verschiedener sein. Zur Hölle mit dir, Revenant, wo du hingehörst. Niemals werde ich dir fo l gen“, erwiderte Aidan, „eher sterbe ich.“
    „Du willst sterben? So soll es geschehen, aber deine Seele wird dem Schatte n reich gehören.“
    Revenants Hand umschloss
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