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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich
Autoren: Kim Schneyder
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ausprobieren, die wir im Angebot haben, was dann später alles mit meinen Provisionen verrechnet wird.
    Aber deswegen mache ich mir keine Sorgen. Man muss in seine Zukunft investieren, wenn man es zu etwas bringen will, und ich bin jetzt immerhin schon seit einem ganzen Monat voll im Einsatz. Ich habe viele neue Mitglieder verpflichtet, die bei uns jede Menge Geld ausgeben, und ich kann förmlich hören, wie es auf meinem Konto täglich klingeling macht.
    Dabei fällt mir ein: Montag ist es so weit. Dann bekomme ich meine erste Monatsabrechnung.
    Augenblicklich hebt sich meine Stimmung. Wie viel es wohl sein wird? Ich habe absichtlich nicht mitgerechnet, weil ich mich überraschen lassen will. Ich werde auf jeden Fall einen fetten Gehaltsscheck kassieren, und wahrscheinlich wird Clarissa mich ausdrücklich loben (was bei ihr übrigens selten der Fall ist). Ja, wer weiß, vielleicht werde ich sogar zur Mitarbeiterin des Monats gewählt?
    Und das Beste an der ganzen Sache: es wird mit jedem Monat mehr, weil ja immer neue Kunden dazukommen. Ich will nicht vorgreifen, aber ich glaube, ich habe da echt das große Los gezogen.
    Und dazu noch Frederic.
    Tessa hat völlig recht: er ist ein Traummann. Groß, gut aussehend, immer wie aus dem Ei gepellt. Er fährt einen schnittigen BMW, und er wohnt in einem Penthouse, ein echter Karrieretyp. Erst vor einem halben Jahr hat er seine eigene Firma gegründet. Anlageberatung. Ich verstehe nicht viel von diesen Dingen (eigentlich erstaunlich – bei einem meiner Millionen Jobs habe ich nämlich auch Lebensversicherungen verkauft; was habe ich den Leuten da überhaupt erzählt?), aber soviel ich mitbekommen habe, geht es da um das ganz große Geschäft.
    Es stimmt wirklich: Ich habe doppelt ausgesorgt.
    Ich, die kleine Molly Becker. Wer hätte das gedacht, damals, als ich noch diese riesige Zahnspange trug und sich alle Lehrer erschütternd einig darüber waren, dass ich es in meinem ganzen Leben garantiert zu nichts bringen würde?
    Aber so kann sich das Blatt wenden. Die Letzten werden die Ersten sein, und die Ärmsten die Reichsten, und die Kleinsten … Okay, klein bin ich immer noch.
    Aber dafür gibt es ja hochhackige Pumps, nicht wahr?

Die Tausendjährige Lotusblüte
    »Und, wie sehe ich aus?« Tessa vollführt eine gekonnte Drehung und wirft dabei ihr langes blondes Haar zurück. Sie trägt ein hautenges Minikleid und sieht aus wie die personifizierte Versuchung. Muss ja ein heißes Date sein, für das sie sich so aufgedonnert hat.
    »Super«, sagt Lissy.
    »Perfekt«, sage ich. »Wie immer.«
    Tessa stemmt die Hände in die Hüften und mustert uns mit einem skeptischen Blick. »Und das sagt ihr nicht bloß so? Ich habe nämlich neulich in der Cosmopolitan gelesen, dass Frauen unheimlich fies zueinander sein können, sogar die besten Freundinnen. Da kann einem die halbe Klopapierrolle hinten raushängen, und die sagen einem nichts, um selber besser dazustehen.« Sie dreht hastig den Kopf und späht an ihrer Kehrseite hinunter. »Da hängt doch nichts raus, oder?«
    »Nein, natürlich nicht, Tessa«, versichere ich ihr.
    »Ihr würdet es mir aber sagen, wenn es nicht so wäre, oder?«, fragt sie misstrauisch.
    »Ja, würden wir.«
    »Und die Falten? Meint ihr, die fallen auf?«
    »Was denn für Falten?«, fragt Lissy.
    »Na, die um die Augen herum. Und auf der Nasenwurzel.« Sie zerrt einen Handspiegel aus ihrer Tasche und schneidet davor ein paar Grimassen. »Seht ihr, da sind sie! Mist, das kommt vom vielen Nachdenken«, sagt sie bestürzt.
    »Vom Nachdenken?«
    »Ja, ich denke zu viel nach. Über die Männer und über … das Leben ganz allgemein. Das lässt mich vorzeitig altern.«
    Lissy wirft mir einen Tessa-spinnt-mal-wieder-Blick zu.
    »Tessa, glaub uns, da sind keine Falten. Du siehst super aus. Mit wem triffst du dich überhaupt?«
    »Ach, mit irgend so einem Rechtsanwalt.« Sie macht eine wegwerfende Handbewegung.
    »Das klingt ja nicht besonders begeistert.«
    »Ich kann den Kerl nicht ausstehen. Ich treffe ihn nur Paps zuliebe, weil der unbedingt ein Geschäft mit ihm abschließen will. Ach ja, bevor ich’s vergesse: Paps hat vorhin angerufen, es kommen noch ein paar Interessenten für das Haus vorbei«, sagt sie beiläufig.
    Lissy und ich reißen die Augen auf.
    »Interessenten für das Haus? Am Samstagabend?«, fragt Lissy alarmiert.
    »Ja, sicher, warum nicht? Ist doch erst sieben, und ihr habt doch heute nichts vor, oder?«, meint Tessa.
    »Das nicht«, sage
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