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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel
Autoren: Heather Graham
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und charmant sein, er brachte sie zum Lachen, und er liebte sie, wenn sie sich verloren und unsicher fühlte.
    Doch Brett konnte auch selbstbezogen, ja selbstsüchtig und regelrecht gemein sein. Stundenlang war er mit der üppigen Besitzerin eines großen Buchladens verschwunden gewesen und hatte dann noch unwirsch reagiert, als seine junge Frau sich erkundigte, was er eigentlich treibe. Er teilte ihr mit, er sei schließlich Brett McGraff, und ihm würden gewisse Avancen gemacht. Sie solle sich nicht daran stören, sondern froh und dankbar sein, dass er schließlich sie geheiratet und zu seiner Frau gemacht habe.
    Sabrina war fassungslos gewesen und dann wütend auf sich selbst. Sie hatte verzweifelt nach einem Partner gesucht, der sie ihre unglückliche Liebe vergessen ließ und ihr Leben ausfüllte. Dabei hatte sie einen schrecklichen Fehler begangen. Sie hatte Brett gern gehabt und geglaubt, sie könnten es zusammen schaffen. Doch sie hatte sich geirrt. Sie gab vor allem sich selbst die Schuld, nicht erkannt zu haben, wie weit ihre Vorstellungen von Liebe und Ehe auseinander lagen.
    Brett war die Veränderung an ihr aufgefallen, und er hatte versucht, sie mit seinen Verführungskünsten zu beschwichtigen…
    Der Rest war die Hölle gewesen.
    Sie wollte nicht daran denken. Sie hatte damals ein paar wertvolle Lektionen gelernt und ihm vielleicht sogar einige erteilt. Bis heute konnte er nicht glauben, dass sie ihn verlassen und die Scheidung eingereicht hatte, ohne einen roten Heller von ihm zu verlangen. Wenn sie sich in den folgenden Monaten auf verschiedenen Verlagsempfängen begegnet waren, hatte er ihre Nähe gesucht. Er nannte sie immer noch seine Frau, und sie konnte manchmal sogar darüber lächeln, mit welchen Argumenten er immer wieder versuchte, sie ins Bett zu bekommen. Sie solle mit ihm schlafen, weil sie verheiratet waren, weil sie schon miteinander geschlafen hatten und weil es nicht gut sei, mit Fremden zu schlafen. Weil sie ihn schon kenne – und weil es deshalb auch keine hässlichen kleinen Überraschungen gebe. Weil er gut im Bett sei, und dass sie zugeben müsse, dass er wirklich gut sei, eben weil er so viel Erfahrung habe. Weil jeder dann und wann Sex brauche. Und da sie eine süße, puritanische Prüde sei, die von einer Obstfarm stamme und nicht leicht intime Kontakte knüpfe, solle sie sich lieber mit ihm auf die Befriedigung dieses Urbedürfnisses einlassen.
    Bisher hatte sie ihm widerstehen können.
    Zweifellos war sie nicht verlockender als andere Frauen auch, doch sie war diejenige, die ihn verlassen hatte, daher blieb sie eine ständige Herausforderung für ihn.
    „Ernsthaft, möchtest du dir nicht einen Raum mit mir teilen, solange wir hier sind?“ fragte er.
    „Nein“, erwiderte sie schlicht.
    „Gib’s zu. Es macht Spaß, mit mir zu schlafen.“
    „Wir haben unterschiedliche Vorstellungen von Spaß.“
    „Sieh dich um. Das hier ist ein unheimlicher Ort“, gab er zu bedenken.
    „Nein, danke, Brett.“
    „Ich kann mich auch benehmen.“
    „Das bezweifle ich. Außerdem erinnerst du mich an eine Warnung, die meine Mutter immer ausgesprochen hat: Lass die Finger von Spielsachen, von denen du nicht weißt, wo sie herkommen.“
    Er erwiderte grinsend: „Autsch! Aber wenn du bei mir geblieben wärst, wüsstest du genau, wo ich herkomme.“
    „Brett, ich wusste während unserer Ehe nie, wo du gerade herkamst. Und ich war wirklich nicht so schrecklich beschäftigt, dass du mir hättest verloren gehen können. Ich denke, es ist dir nie in den Sinn gekommen, dass Ehe Monogamie bedeutet.“
    „Denkst du, das gilt für alle?“
    „Brett, ich kann anderen Menschen nicht vorschreiben, wie sie verheiratet zu sein haben. Ich weiß nur, was ich für mich möchte.“
    Er schnaubte. „Wenn du nur wüsstest, wie viele Leute Seitensprünge begehen. Leute, von denen du es nie annehmen würdest.“
    „Mein Lieber, ich will mir das gar nicht vorstellen.“
    „Deine eigenen Freunde!“ beharrte er.
    „Brett…“
    „Also gut, in Ordnung. Aber wenn du später Klatsch von mir hören willst, werde ich schweigen wie ein Grab und dich im Dunkeln tappen lassen. Es sei denn, natürlich, du kannst diese ganze Ehekiste eine Weile vergessen und willst nur Spaß haben. Meine Absichten sind allerdings ehrenwert. Ich würde dich wieder heiraten.“
    Sie stöhnte auf. „Wie ich schon sagte, wir haben unterschiedliche Auffassungen von Spaß und Ehe.“
    „Prima. Spiel nur die Spröde. Aber wenn es
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