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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten
Autoren: Jason Dark
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Ich war geschwächt, konnte das Gleichgewicht nicht halten und wäre gefallen, wenn er mich nicht abgestützt hätte.
    Adamic war fast so groß wie ich. Von der Seite her starrte er mich an.
    »Du wirst die letzten Schritte allein gehen, Sinclair. Die bis zu deinem Tod. Und hüte dich vor einer falschen Bewegung. Deine Hände bleiben gefesselt, und die Schußwaffe habe ich dir abgenommen. Haben wir uns verstanden?«
    »Alles klar.«
    »Dann ist es gut.« Er stieß mir in den Rücken. Ich mußte schnell laufen, sonst wäre ich noch gefallen. Mit viel Mühe konnte ich mich halten. Die letzte Strecke.
    Ich mußte schief grinsen. Wie weit war es noch bis zu meinem Grab!
    Zwanzig Yards, dreißig… Ich ging einfach…
    Adamic blieb hinter mir, fest entschlosen, das Erbe seines Vaters weiterzuführen. Sein hechelnder Atem begleitete mich. Manchmal murmelte er Sätze, in denen sich das Wort Satan des öfteren wiederholte. Auch schüttelte er sich, als hätte man Wasser über ihn gekippt.
    Die Hälfte der Strecke hatten wir bereits hinter uns, als es geschah. Nicht Adamic drehte durch, ein anderer Vorgang wurde von uns beiden gleichzeitig wahrgenommen.
    Wir hörten ein knatterndes Geräusch, das plötzlich zu einem wahren Donnern aufbrüllte, und einen Augenblick später durchstach ein breiter Lichtstrahl die Finsternis des Fabrikgevierts.
    Der Kegel erfaßte uns, und Martin Adamic geriet in Panik. Mit einer blitzschnellen Bewegung zog er das Messer und stach schräg auf mich ein…
    Die Klinge hätte mir bestimmt die gesamte linke Körperseite aufgeschlitzt, doch ich war um den berühmten Tick schneller. Mein Gewicht verlagerte ich auf das rechte Bein, das andere riß ich hoch und rammte es zur Seite.
    Bevor die Klinge auf mich niederrasen konnte, wurde Martin Adamic erwischt.
    Ich sah ihn noch fallen und gleichzeitig wild mit dem Messer in der Luft herumfuchteln, dann landete auch ich auf dem Rücken, und es tat verdammt weh.
    Das Donnern schwoll zu einem wahren Orkan an. Auspuffgase wehten über mein Gesicht, dann schrammten Reifen über den Belag und quietschten wie Mäuse, die gejagt wurden.
    Der Lichtkegel zeigte an mir vorbei. Dafür sah ich neben mir den Schatten eines Motorrads und auch die Gestalt, die sich von der Maschine schwang, sie aufbockte und neben mir niederfiel.
    »John, verdammt!«
    »Suko!« Ich wollte es kaum glauben. »Wo kommst du denn her?«
    »Später. Nur soviel. Dich kann man nicht allein lassen, wenn du so komisch reagierst.«
    Während seiner Worte hatte er mich auf die Seite gedreht und machte sich an meinen Handfesseln zu schaffen. Trotz meiner wahnsinnigen Kopfschmerzen gab ich dem Inspektor einen stichwortartigen Bericht.
    »Es war Martin.« Suko drehte das letzte Drahtende auf. »Das hatte ich mir gedacht.«
    Endlich konnte ich meine Hände wieder frei bewegen und richtete mich auf. »Wir müssen ihn kriegen. Er ist bewaffnet.«
    »Womit?«
    »Meine Beretta.«
    »Soll ich dir meine geben?«
    »Nein.« Ich stand schon und hielt mich am Sattel der aufgebockten Maschine fest.
    Mein Blick glitt dabei über den Hof. Suko schaute in die andere Richtung. Wir gingen beide davon aus, daß Adamic das Gelände nicht verlassen hatte. An oder in irgendeiner dunklen Stelle mußte er sich versteckt halten, wahrscheinlich im Schatten der Mauer, wo die Düsternis schwarz wie Watte war.
    Dann hörten wir den Motor seines Wagens. Auch Scheinwerferlanzen stachen durch die Finsternis.
    Er wollte fliehen — oder?
    Nein, Adamic hatte es sich anders überlegt. Mit dem Teufel als Rückendeckung jagte er auf uns zu. Und er setzte dabei alles auf eine Karte. Martin fuhr nicht nur, er schoß auch.
    Die rechte Seitenscheibe des Vorderfensters hatte er nach unten gekurbelt. Das Lenkrad hielt er mit nur einer Hand fest, die andere und seinen Unterarm hatte er auf den Fensterholm gelegt, um besser feuern zu können.
    Das Mündungslicht sahen wir nicht. Es war auch schwer, ein Ziel zu erwischen, aber wir wollten auch nicht von einer eher zufälligen Kugel erwischt werden.
    In verschiedene Richtungen rannten wir weg. Ich hatte dabei große Schwierigkeiten. Jeder Tritt und Schritt hallte schmerzend in meinem Schädel nach.
    Auf dem Hof gab es keine Deckung, hinter die wir uns hätten werfen können, aber wir waren zum Glück außerhalb des Scheinwerferlichts gelaufen.
    Ich stolperte mehr als daß ich lief, aber ich wollte sehen, wohin der Wagen raste, deshalb drehte ich den Kopf.
    Es war genau der richtige Moment. Zwar
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