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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten
Autoren: Jason Dark
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gemeinsam gehen. Gib mir den Mantel, oder lege ihn weg!«
    Er stierte mich an. »Sie wollen ihn haben?« fragte er leise. »Sie wollen ihn tatsächlich haben?«
    »Wenn du willst.«
    Er lächelte. Dabei verschob sich die Haut auf seinem Gesicht, die anderen Knochen traten deutlicher hervor, so daß ich eine Skelettfratzc darunter erkannte.
    Hatte Asmodis auf diese Art und Weise sein Zeichen gesetzt? Meine Gedanken wurden abgelenkt, ich konnte mich nicht mehr so auf Martin konzentrieren, wie es hätte sein müssen, und diese Gelegenheit nutzte er eiskalt aus.
    Plötzlich flog mir der Mantel entgegen.
    Ich reagierte viel zu spät. Er war sehr weit geschnitten, nahm die gesamte Sicht auf Martin, und einen Augenblick später umhüllte er mich wie ein Tuch.
    Der Mantel war so raffiniert auf mich gefallen, daß ich Mühe hatte, ihn wieder abzustreifen. Zudem rechnete ich mit einer Flucht des Jungen, das tat er nicht.
    Während ich noch damit beschäftigt war, den Mantel zur Seite zu schleudern, erwischte es mich zweimal, und beide Male voll. Womit er zugeschlagen hatte, war mir unklar. Der Hieb donnerte gegen meinen Kopf und ließ Sterne vor meinen Augen aufblitzen und gleichzeitig meine Knie weich werden.
    Ich sackte dem Boden entgegen und fiel praktisch in den zweiten Treffer hinein.
    Irgendwo zwischen Hals, Ohr und Schulter wurde ich getroffen. Daß ich auf den Boden fiel, merkte ich nicht mehr. Da hatte mich die Bewußtlosigkeit bereits überschwemmt. Und der Mantel des Weihnachtsmannes deckte mich zu wie ein rotes Leichentuch…
    ***
    Martin Adamic drückte seinen Körper zurück und breitete beide Arme aus. Über sein Gesicht hatte sich ein dämonisches Strahlen gelegt. Es war ihm der große Sieg gelungen. Sein Feind, dieser verfluchte Bulle, lag endlich vor seinen Füßen und rührte sich nicht mehr.
    »Vater!« rief er laut in den Raum hinein. »Vater, ich habe gewonnen. Wo immer du auch jetzt bist, du kannst sehr stolz auf mich sein. Ich habe gesiegt. Du hast es vorausgesehen. Es ist einfach wunderbar. Ich bin der Sieger gewesen! Ist das nicht toll?«
    Er bekam keine Antwort und schaute statt dessen auf den Aschenbecher in seiner rechten Hand. Damit hatte er zugeschlagen. Wie leicht man doch diese Bullen überraschen konnte.
    Sinclair lag vor ihm. Noch verdeckte ihn der Mantel, aber Martin bückte sich und zog ihn hoch. Er schleuderte ihn nicht zur Seite. Gelassen und mit dem Ausdruck des Triumphs auf dem Gesicht streifte er ihn über.
    »So, Vater«, flüsterte er. »Jetzt bin ich du! Ich habe deine Aufgabe übernommen. Ich werde dafür sorgen, daß es ein mörderisches Weihnachtsfest wird. Zuerst töte ich den Bullen, dann hole ich mir die anderen. Der Teufel steht auf meiner Seite. Er hat sich für mich entschieden. Ich spüre ihn in mir. Da ist eine zweite Person, die immer stärker wird. Ich möchte dir danken.«
    Martin bekam zwar keine Antwort, er war trotzdem zufrieden, wie sein Gesichtsausdruck zeigte.
    Sinclair lag auf dem Bauch. Adamic bückte sich, packte zu und rollte ihn mühsam herum, so daß er auf dem Rücken zu liegen kam. Adamic schaute in das Gesicht des Polizisten.
    Die Züge waren erschlafft. Dicht unterhalb des Haaransatzes wuchs allmählich eine kleine Beule. Da hatte ihn der erste Schlag erwischt. Am Hals war nichts zu erkennen.
    Sein Plan stand längst fest, und er sorgte dafür, daß er auch in die Tal umgesetzt wurde.
    In der Nähe stand eine kleine Kommode, die auch Schubladen an ihrer Vorderseite besaß. Die unterste Schublade mußte er aufziehen, um das zu finden, wonach er suchte.
    Es war Draht. Sehr dünn, mit einer Isolierschicht versehen, aber auch sehr haltbar, wenn man ihn um die Gelenke eines Menschen wickelte. Und das tat Martin Adamic. Er ließ sich sogar Zeit damit, nahm Sinclair noch die Beretta ab, steckte sie ein und drehte den Draht um die Hand-sowie auch um die Fußgelenke.
    Zufrieden betrachtete er sein Werk, prüfte noch einmal nach, nickte auch zufrieden, bückte sich und packte den Bewußtlosen. Der Teufel selbst mußte ihm die Kraft gegeben haben. Er hätte es sonst nicht geschafft, diesen schweren Mann auf so einfache Art und Weise in die Höhe zu hieven.
    Wie der Weihnachtsmann den Sack mit Geschenken über die Schulter legte, so schleuderte er den bewußtlosen Polizisten in die Höhe und hielt ihn mit dem linken Arm fest. Das Gewicht des Mannes lag gut auf seiner Schulter verteilt.
    Jetzt konnte Adamic nur noch hoffen, daß ihn niemand sah, wenn er den Mann
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