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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande
Autoren: Anne George
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die
     
    Jungs auf einer Zelttour mit den Pfadfindern in den Smoky Mountains.
    „Ich habe geweint“, sagte Lisa, „als ich sie in den Bus setzte. Sie werden zu schnell groß.“
    „Du kannst dir ja noch ein weiteres zulegen“, sagte ich.
    Lisa und Alan lachten. „Jetzt sind erst einmal Freddie und Haley dran, Mama“, sagte Alan. „Apropos, wir waren bei Haley, um uns das Basketballspiel im Fernsehen anzuschauen, und der HNO-Doktor war da, Papa.“
    „Ah, die Macht des Gebets.“ Fred nahm sich noch ein Stück Pizza. Die Sorgen waren ihm nicht auf den Magen geschlagen.
    Gegen zwei Uhr früh nahm er allerdings ein Mittel gegen Sodbrennen.
    „Alles okay mit dir?“, brummelte ich.
    „Alles okay. Ehrenwort. Schlaf weiter, mein Schatz.“
    Ich befolgte seine Anweisung.
    Die Hochzeit hatte an einem Samstag stattgefunden. Der Sonntag war ein ruhiger Tag. Lisa und Alan brachen so gegen drei Uhr wieder in Richtung Atlanta auf. Wir holten uns einen Film aus der Videothek,, und ich öffne zum Abendessen eine Dose Hühner-Nudelsuppe. Fred wollte nicht über Metal Fab reden, und Mary Alice machte keinen ihrer gewöhnlichen Überraschungsbesuche. Der große Knall kam erst am Montag.
    Der Tag startete friedlich. Mary Alice rief an und fragte mich, ob ich mit ihr und Meg Bryan im Tutwiler Mittagessen gehen wolle. Meg wolle in die Bibliothek, und sie, Schwester herz, habe gedacht, es wäre doch eine nette Idee, sie zum Mittagessen einzuladen, und das Tutwiler sei ja so angenehm und so elegant, seit es komplett umgestaltet worden sei. Meg würde sicher beeindruckt sein, weil sie sich
     
    bestimmt nur an das alte Tutwiler erinnere. Das neue befinde sich sogar an einem anderen Ort, dort, wo früher die Ridgeley Apartments standen. Ob ich mich noch erinnern könne, dass der einzige nachts geöffnete Drugstore von Birmingham der im alten Tutwiler war? Mitten in der Stadt, und nie habe es einen Raubüberfall gegeben.
    „Um wie viel Uhr?“, fragte ich.
    „Um Viertel vor zwölf. Ich hol dich ab.“
    Ich verbrachte den Vormittag damit, das Haus aufzuräumen, die Bettlaken zu wechseln und ein paar Maschinen Wäsche zu waschen. Ich ließ meinen üblichen vormittäglichen Erdnussbuttertoast aus, um viel Geld für ein elegantes Mittagessen ausgeben zu können, und holte das beigefarbene Frühlingskostüm aus dem Schrank, das ich letztes Jahr gekauft hatte. Das Wetter hielt sich, und Vulcanus leuchtete mit seinem nackten Hintern über Shades Valley, als Woofer und ich unseren Spaziergang machten.
    Schwesterherz drückte pünktlich auf die Hupe, und als ich in das Auto stieg, stellte ich fest, dass sie und Meg sich auch schick gemacht hatten. Schwesterherz trug einen marineblauen Anzug mit einer getupften Bluse, während Meg Bryan in der blaugrauen Leinenjacke, die sie über einem blass geblümten Kleid trug, verloren und zerbrechlich wirkte. Haut, Haar und Stoff waren gleichermaßen unauffällig. Ich überlegte, ob ich mir den Pitbull nur eingebildet hatte.
    Aber nein. Sie war mit zwei Aktentaschen bewaffnet, von denen eine ihren Computer enthielt. In der anderen steckten Dokumente, an die die CIA nur mit großen Schwierigkeiten herangekommen wäre. Beim Mittagessen belegten diese Aktentaschen den vierten Stuhl an unserem Tisch und wurden gelegentlich von Meg getätschelt. Ein Hauch von >Mein Freund Harvey' umwehte uns.
    Alles in allem war es jedoch ein nettes Mittagessen.
     
    Nachdem wir gerade ein in drei Portionen geteiltes Stück Erdbeerkäsetorte bestellt hatten, ließ mich eine tiefe Stimme hinter mir hochfahren.
    „Meg!“
    Meg schreckte ebenfalls zusammen. Dann sagte sie: „Hallo, Bobby.“
    „Was machst du denn hier?“
    „Ich bin zur Hochzeit meines Cousins hergekommen und will während meines Aufenthalts ein paar Recherchen vornehmen. „
    „Wo ist Trinity?“
    „Zu Hause.“
    Der Mann war hinter den Stuhl mit den Aktentaschen getreten. Halb erwartete ich, dass Meg gleich nach ihnen grabschen würde. Stattdessen machte sie uns miteinander bekannt.
    „Mrs. Hollowell, Mrs. Crane, darf ich Ihnen Richter Robert Haskins vorstellen?“
    Der Richter nickte zu der Vorstellung, obwohl er deutlich nicht daran interessiert war. „Was recherchierst du denn?“, fragte er Meg.
    „Das wüsstest du wohl gern.“ Ein Lächeln huschte über Megs Gesicht. Oder kräuselte sie nur leicht die Lippen?
    „Du sitzt an der Fitzpatrick-Sache, stimmt's?“ Der Richter war ein kleiner Mann mit einem hageren Gesicht. Seine schmale Brille
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