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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten
Autoren: A George
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wir wollen Ihnen
     ja um Himmels willen nichts zuleide tun. Wir brauchen nur ein wenig Zeit.«
    »Wohin wollen Sie denn?«, fragte Schwesterherz.
    Pawpaw schüttelte den Kopf. »Doch ein Spatzenhirn.«
    Schwesterherz runzelte die Stirn. »Ich habe also ein Spatzenhirn.«
    »Halt bloß die Klappe«, flüsterte ich, um dann Kerrigan zu fragen: »Wie haben Sie die Perlen hierherbekommen?«
    »Sie meinen, in die Vereinigten Staaten? Ich bin ein paarmal nach Bora Bora geflogen, und Buck kam ein paarmal her. Ich schwör’s
     Ihnen, man kann einfach so damit in der Handtasche anspazieren.«
    Das konnte man wahrscheinlich, wenn man aussah wie Kerrigan, dachte ich.
    »Aber was haben Sie damit gemacht, als Sie sie hier hatten?«
    »Ganz einfach. Toddy Monroe hat sie für uns verhökert. Bucks Halbbruder.«
    Der Kerl in dem Antiquitätenladen, schoss es mir durch den Kopf, noch bevor sie sagte: »Er hat ein Antiquitätengeschäft. Dieser
     verdammte Idiot Dudley Cross arbeitete stundenweise für ihn. Das Einzige, was wir uns denken können, ist, dass er vielleicht
     eine Unterhaltung von Toddy und mir mitbekommen hat, in der davon die Rede war, dass Sunshine ein paar Perlen mitbringen würde.«
    »Oder dieser Toddy Monroe hat ihn geschickt«, sagte Pawpaw. »Ich habe diesem Kerl mit dem Silberblick nie getraut.«
    »Sag das nicht in Bucks Gegenwart, Papa«, warnte ihn Kerrigan.
    »Macht sich dieser Toddy Monroe auch heute Nacht aus dem Staub?«, fragte ich.
    »Ich denke, das wird er nun wohl tun müssen.« Kerrigan bog rechts ab.
    Mary Alice griff nach meinem Arm und deutete auf die Ampel am Ende der Straße. »Wenn sie auf Rot steht, spring raus«, flüsterte
     sie lautlos.
    Rausspringen? Ohne auf die alten Knochen, den Verkehr und die auf uns gerichtete Waffe zu achten?
    Pawpaw hatte die Ampel jedoch auch bemerkt. Er drehte sich zu uns um und erklärte: »Kerrigan hat gelogen, als sie sagte, dass
     wir Ihnen nichts zuleide tun würden. Sollten Sie irgendetwas versuchen, sind Sie gute Blumenerde.«
    Keine von uns hatte Lust, als gute Blumenerde zu enden.
    An irgendeiner Stelle auf der Fahrt zu dem Grundstück der Turketts wurde mir klar, warum Dudley Cross so gut gekleidet gewesen
     war. Er hatte in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Secondhandladen gearbeitet. Ich weiß nicht, warum mich dieser Gedanke
     so sehr bedrückte.

19
    Als wir in den Kreis aus Wohnwagen hineinfuhren, kamen die Hunde beim Anblick des ihnen vertrauten Autos schwanzwedelnd angelaufen.
    »Die Hunde lasse ich schrecklich ungern zurück, das könnt ihr mir glauben«, sagte Pawpaw.
    »Dann erschieß sie halt«, erwiderte Kerrigan. Was für ein Zuckerpüppchen sie doch war.
    »Das kommt nicht in Frage. Ich lasse ihnen eine Extraration Futter und Wasser da. Eddie wird hier draußen für uns nach dem
     Rechten sehen. Er wird sich um sie kümmern.«
    »Wahrscheinlich knallt er sie ab«, meinte Kerrigan, während sie aus dem Auto stieg.
    Pawpaw öffnete für uns die hintere Tür. »Sie kommen mit in meinen Wohnwagen. Kerrigan, komm, hilf mir, Klebeband um ihre Hände
     und Füße zu wickeln. Ich möchte mir über die beiden eine Weile keine Gedanken machen müssen.«
    »Ich muss zur Toilette«, sagte ich.
    »Nun, ich habe eine in meinem Wohnwagen, die Sie gerne benutzen dürfen.«
    »Und außerdem bin ich durstig.«
    »Nun, meine Gute, wir sind ja keine Unmenschen. Sie bekommen auch ein Glas Wasser.«
    Leichter Nebel war vom Fluss aufgestiegen. Die Sonne stand tief am Himmel und leuchtete trüb. Aufgrund desGewitters würde es heute Nacht etwas kühler sein, aber jeder, der hier sein ganzes Leben verbracht hat, weiß genau: Wenn ein
     Himmel so aussieht wie dieser, wird es am nächsten Tag wieder genauso heiß wie zuvor. Dies war nur ein nachmittägliches Hitzegewitter
     gewesen, das nichts mit einer veränderten Wetterlage zu tun hatte.
    Mary Alice war sehr ruhig. Sie verließ das Auto und ging ohne Protest in Pawpaws Wohnwagen. Wie ich benutzte sie Pawpaws Toilette,
     trank das Glas Wasser, das er ihr anbot, und streckte ihm ihre Handgelenke für das Klebeband hin. Als ich sie fragte, ob alles
     mit ihr in Ordnung sei, wisperte sie nur: »Ich denke nach.«
    »Worüber denkst du nach?«, fragte ich sie, kaum dass Pawpaw und Kerrigan draußen waren. Aus irgendeinem Grund dachte ich,
     sie hätte vielleicht einen Weg gefunden, uns aus diesem Schlamassel zu befreien.
    »Ich denke über ein Kind nach.«
    »Was?« Ich war nahe daran zu kreischen. »Hör zu,
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