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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition)
Autoren: Andrea Habeney
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Frankfurter Stadtgeschichte, wenn auch zur Neueren. In den Sechzigern war das, oder?“
    „ Ja, die ist als Edelprostituierte in ihrem Mercedes durch Frankfurt gedüst. Nicht lange, wurde ja schon als ganz junge Frau ermordet. Der Fall ist bis heute ungeklärt.“
    „ Schau, der Prof kommt schon wieder raus. Ob er jetzt mit uns spricht?“
    „ Hoffentlich nicht“, murmelte Logo und erntete dafür einen Rippenstoß von Jenny.
    Der Prof schaute sich suchend um und kam auf sie zu.
    „ Frauenkopf“, schnarrte er, „paar Jahre mindestens alt. War bestimmt vergraben. Blond. Weiteres morgen.“
    Mit dieser ausführlichen Auskunft ließ er sie stehen und marschierte über den Parkplatz davon.
    „ Aha“, meinte Jenny und starrte ihm hinterher. „Na dann komm, schauen wir uns den mal an.“
     
    Um 4 Uhr schickte Jenny Paul eine SMS, damit er nicht auf sie wartete und fuhr für ein paar Stunden nach Hause, um zu schlafen.
     
     
    So, das Finale konnte man nur als vollen Erfolg bezeic hnen.
    Endlich wurde den sterblichen Überresten seiner Frau, vielmehr Exfrau, so viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie ihnen zustand.
    Darauf hatten sie, und vor allem er, lange genug warten müssen.
    Schwer hatte es ihm auf der Seele gelegen, dass sie damals so wenig kunstvoll hinscheiden musste, und lange hatte er überlegt, wie er dieses Versäumnis aufholen sollte.
    Erst die Muse in Form der unglaublichen Schönheit von Manuela Wagner hatte ihn inspiriert.
    Und die anderen Kunstobjekte hatten sich sozusagen selbst zur Verfügung gestellt.
    Naja, es war ja auch eine Ehre, an einer solchen Inszenierung teilzunehmen .
    Doch jetzt war der Vorhang gefallen und der Künstler musste für einen perfekten Abgang von der Bühne sorgen.
    Er würde der Polizei viel Arbeit ersparen, die Auflösung des Falles auf dem Silbertablett präsentieren und dann würde er gehen, für immer.
     

 
    Tag 16, Sonn tag
     
    Ganz früh am nächsten Morgen trafen sich Jenny, Logo und Sascha in ihrem Büro und besprachen die Ergebnisse der Nacht. Wie schon angekündigt, lag noch kein Pathologiebericht vor und auch von der Spusi war noch nichts gekommen.
    „ Hatte einer der Befragten eine Idee, wann der Schädel dahin gebracht worden ist?“ wandte sich Jenny an Sascha. „Ich meine, wann hat zum letzten Mal einer bewusst in die Vitrine geguckt?“
    „ A lso, Klöbnitz, der Beamte, der sich normalerweise um das Museum kümmert, meinte, die letzten Besucher wären vor drei Tagen dagewesen. Danach wäre sauber gemacht worden, vorgestern Morgen genauer gesagt, und den Putzleuten ist zumindest nichts aufgefallen. Er selbst hat an dem Tag gegen zehn Uhr noch einen Kontrollrundgang gemacht, hat aber auch nichts Ungewöhnliches bemerkt.“
    „ Also muss der Kopf zwischen vorgestern Morgen um zehn und gestern Abend um neunzehn Uhr hingelegt worden sein. Oder kann das während der Führung passiert sein?“
    „ Schwer vorstellbar, dass einer mit einem verwesten Kopf in der Tasche teilnimmt und darauf baut, dass er lang genug alleine ist, um den auszutauschen.“
    „ Aber das Museum ist doch abgeschlossen, wie kommt da jemand rein? Wer hat a lles einen Schlüssel?“
    „ Nur der Klöbnitz und einer ist in der Zentrale eingeschlossen. Der soll angeblich nicht benutzt worden sein. Klöbnitz hat heut Nacht gleich geschaut, ob er noch da ist. Nachschlüssel kann man davon nicht machen.“
    „ Und die Putzleute? Find mal raus, wer da dabei war, Sascha. Die müssen wir überprüfen und gegebenenfalls vernehmen.“
    „ Schon unterwegs.“
    Jenny rief derweil Mendelssohn an, der jedoch noch nicht in der Uni war.
    „ So, Logo, müssen wir den Müller nochmal ausquetschen? Der war heut Nacht nicht hier, oder?“
    „ Ne, das ist ne komische Sache. Der ist gestern Abend nicht aufgetaucht. Hat angerufen und gemeint, er käme aus gesundheitlichen Gründen nicht. Die Führung sollte Klöbnitz machen mit ein paar Einlagen von Müllers Leuten. Hat wohl auch so funktioniert. Ein paar Sachen, die Müller durchführen sollte, haben sie einfach weggelassen. Aber ich denke, die Leute hatten gestern Abend genug Spannung.“
    „ Das kannst du laut sagen. Die werden den Frankfurt-Happenings jetzt vollends die Tür einrennen.“
    „ Naja, das Geld brauchen Müller und Grosse auch, wenn sie demnächst wegen Erpressung sitzen oder zumindest bezahlen dürfen. Sascha, ging ja schnell.“
    „ Ja, die Kollegen haben sich schon gedacht, dass wir das wissen wollen und eine Liste mit den
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