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Mitternachtsfantasie

Mitternachtsfantasie

Titel: Mitternachtsfantasie
Autoren: S Sala
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stellte es auf den Tisch zwischen den Korbsesseln. „Das sieht gut aus, Miss Rosemary. Haben Sie diese Kekse gebacken?“
    Sie kicherte. „Du meine Güte, nein. Und da sollten Sie froh sein. Ich kann so was überhaupt nicht.“ Sie servierte erst Tyler, dann ihrer Schwester Limonade und Kekse.
    Tyler fand die beiden einzigartig. Und das Beste war, dass er etwas von Amelia in ihnen erkannte.
    „Wer immer diese Kekse gebacken hat, hat tolle Arbeit geleistet.“ Er nahm von Rosemary eine zweite Portion entgegen.
    Wilhemina versuchte, nicht zu strahlen, aber sie wurde selten gelobt.
    „Meine Schwester war das“, erklärte Rosemary. „Sie kann so ziemlich alles.“
    Tyler und Wilhemina sahen sich an. „Wenn Amelia auch nur halb so gut kochen kann wie Sie, werde ich vielleicht doch nicht verhungern.“
    Rosemary kicherte und stellte dann zu ihrer Verblüffung fest, dass Wilhemina tatsächlich lächelte.
    Als Amelia sich dem Haus näherte, stellte sie zu ihrer Verblüffung fest, dass Tyler mit ihren Tanten Limonade trank und Kekse aß. Dann machte sie sich Sorgen. Worüber hatten die drei geredet?
    Sie hatte ihren Tanten nie erzählt, dass Tyler nichts von ihrem Leben als Amber wusste. Und sie hatte sie auch nicht gebeten, nichts davon zu erwähnen.
    Jetzt stieg sie aus dem Wagen. „Hallo“, begrüßte sie die drei vorsichtig.
    Tyler war sofort bei ihr, nahm ihr Aktentasche und Handtasche ab, führte sie zu dem Platz neben seinem auf der Hollywoodschaukel und gab ihr Limonade. Sie bemerkte einen Blick zwischen ihm und Wilhemina. Hatten die beiden sich gestritten? Hoffentlich nicht.
    „Das ist ja ein unerwartetes Vergnügen“, begann sie gewollt fröhlich. „Ich wusste gar nicht, dass du in die Stadt kommst, Tyler.“
    Er grinste. „Ich hatte auch keinen Besuch hier geplant, aber als ich in der Nähe war, konnte ich dann doch nicht vorbeifahren. Und dann habe ich die besten Kekse der Stadt angeboten bekommen …“ Er zuckte mit den Schultern und nahm sich noch einen.
    Amelia stellte verblüfft fest, dass Tante Wilhemina sich offensichtlich über dieses Kompliment freute. Was war nur geschehen? Sie dachte, dass sie wahrscheinlich träumte und gleich aufwachen würde.
    Tyler wusste, dass Amelia nervös war. Sie zitterte, und ihr Lächeln war gezwungen. „Es ist okay, Darling.“ Er küsste sie auf die Schläfe. „Wir haben uns nur unterhalten.“
    Rosemary klatschte in die Hände. „Wann findet die Hochzeit statt?“
    Wilhemina verzog das Gesicht. „Rosemary, was sind das für Manieren? Was wird Tyler von uns denken?“
    Amelia wäre fast von der Schaukel gefallen. „Tante Rosie, wie kannst du so etwas sagen?“ Jetzt würde Tyler sicher sofort verschwinden. Das taten Männer immer, wenn sie in die Enge getrieben wurden.
    Aber Tyler lachte nur. Nicht bloß ein bisschen, sondern so sehr, dass er kaum noch Luft bekam. Er lachte, bis ihm Tränen in den Augen standen. Mehr als einmal versuchte er aufzuhören, aber dann sah er wieder Amelias schockierten Gesichtsausdruck und Rosemarys übermäßig unschuldigen, und er fing wieder an.
    Amelia flüchtete ins Haus, und Rosemary presste eine Hand an ihre Brust. „Ich wollte niemanden beleidigen. Vielleicht sollte ich lieber …“
    „Nein, Ma’am.“ Nun hörte Tyler doch auf zu lachen. „Lassen Sie mich das machen.“
    Er holte Amelia ein, bevor sie die Treppe hinauflaufen konnte.
    „Darling, reg dich nicht auf.“
    Sie konnte ihm nicht ins Gesicht sehen.
    Er seufzte. „Sie ist mir nur zuvorgekommen“, erklärte er leise.
    Amelia zuckte zusammen, aber er hinderte sie daran sich ihm zu entziehen. Sie fühlte sich gedemütigt. Jetzt war Tyler gezwungen, entweder die Beziehung zu beenden oder eine Entscheidung zu treffen, zu der er vielleicht noch nicht bereit war. Am liebsten hätte sie Rosemary erwürgt.
    Tyler kniff die Augen zusammen. „Okay, ich gebe dir Zeit, dich zu beruhigen, Amelia. Dann komme ich zurück, und wir gehen zum Dinner aus. Nachher fahren wir zu mir. Unter anderem werden wir uns unterhalten, und ich will keinen Widerspruch hören, verstanden?“
    Sie seufzte und blickte auf. „Okay“, sagte sie, aber er hatte gar nicht auf ihre Antwort gewartet, sondern ging bereits zur Tür.
    Das Dinner verlief ziemlich angespannt.
    Amelia hätte nicht mal genau sagen können, was sie gegessen hatte. Und sie hatte auch keine Ahnung, worüber sie gesprochen hatten, obwohl sie sich vage erinnerte, eine halbherzige Konversation aufrechterhalten zu haben. Es
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