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Mitternachtsfantasie

Mitternachtsfantasie

Titel: Mitternachtsfantasie
Autoren: S Sala
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weiß nicht.“ Jenny zwinkerte. „Bist du das?“
    „Bring mir einfach den Salat“, erwiderte Amelia trocken. „Spar dir die Amateurpsychologie für jemanden, der dringender auf die Couch muss als ich.“
    Jenny beugte sich vor. „Da wir gerade davon sprechen – da ist jemand, den ich gern mal auf eine Couch ziehen würde.“
    Amelia drehte sich um, folgte Jennys Blick und wäre fast vom Barhocker gefallen. Tyler Savage starrte sie beide von der anderen Seite des Raumes her an. Lieber Himmel, dachte Amelia. Was, wenn er … „Reg dich nicht so auf, sagte, sie leise zu sich selbst. „Er weiß gar nichts.“
    Jenny verstand das falsch. Sie hob die Augenbrauen. „Da habe ich was anderes gehört. Er weiß eine Menge. Und wenn es nach mir ginge, könnte er mir einiges davon beibringen.“
    Tyler rutschte unbehaglich auf seinem Sitz herum. Es war ganz eindeutig, dass die beiden über ihn redeten. Er kannte Jenny, aber wer die Frau auf dem Hocker war, wusste er nicht. Sie kam ihm vertraut vor, doch sie war nicht gerade sein Typ. Ihr Haar war fest hochgesteckt, ihre Brille war völlig unmodern, und Make-up trug sie gar nicht. Und dieses Kleid – so etwas hatte Tylers Mutter immer getragen.
    Jenny versetzte Amelia einen Stoß mit dem Ellbogen. „Ich glaube, er hat gemerkt, dass wir über ihn reden.“
    „Er müsste blind sein, um das nicht zu merken. Du hast ja sogar auf ihn gezeigt.“
    Jenny zuckte mit den Schultern. „Es hat keinen Sinn, zurückhaltend zu sein, glaub mir.“
    Amelia senkte den Blick und hoffte, dass diese Mahlzeit ohne Schwierigkeiten ablaufen würde.
    Tyler grinste der Kellnerin zu, als sie ihm das Essen brachte. Es duftete verlockend, und ebenso verlockend war der Gedanke an seine Verabredung am Abend. Tyler konnte es kaum erwarten, Amber abzuholen.
    „Brauchen Sie sonst noch etwas?“ Jenny zwinkerte Tyler zu. „Irgendwas?“
    Tyler grinste noch breiter. Jennys Art, mit ihm zu flirten, war ganz und gar nicht bedrohlich. Auf so etwas verstand er sich gut. „Wenn ja, werde ich mich bestimmt melden.“
    Jenny lächelte und ging weg.
    Tyler aß mit großem Appetit. Jenny war nett. Aber sie hatte eindeutig nicht das, was Amber Champion hatte. Dazu gehörten lange Beine, ein enges rotes Trikot und die grünsten Augen, die er je gesehen hatte. Oder waren sie blau? Er versuchte sich zu erinnern, aber es spielte eigentlich keine Rolle, denn nach diesem Abend würde er eine Menge mehr über Amber Champion wissen als nur ihre Augenfarbe.

3. KAPITEL
    E s war nicht leicht gewesen, ein Kleid für die Verabredung mit Tyler auszusuchen. Die Verkäuferin hatte Amelia ständig angestarrte, wenn sie eins anprobiert hatte, denn es waren nicht die Hemdblusenkleider, die Amelia gewöhnlich trug.
    Amelia betrachtete sich jetzt im Spiegel in ihrem Zimmer. Das Kleid sah sogar noch besser aus als im Laden. Zugegeben, es hatte Ärmel bis zu den Ellbogen, einen Ausschnitt, der nicht viel zeigte, und eine durchschnittliche Länge, aber es war rot. Und eng. Und es war etwas, das Amelia Beauchamp nie tragen würde. Doch sie hatte es ja auch für Amber und deren Verabredung mit Tyler Savage gekauft.
    Es würde schwierig sein, so angezogen aus dem Haus zu kommen, aber sie hatte einen Plan. Um Haar und Make-up konnte sie sich in Raelenes Auto kümmern so, wie sie das immer auf dem Weg zur Arbeit tat. Und sie würde ihren Regenmantel über das Kleid ziehen.
    Im Raum unter ihr quietschte das Bettgestell, und auf der anderen Seite des Flurs ächzte ein Dielenbrett. Amelia seufzte vor Erleichterung. Ihre Tanten waren bereits in ihren Zimmern und würden auch dort bleiben. Routine hatte doch etwas für sich.
    Sie betrachtete sich noch mal im Spiegel und bebte fast vor Vorfreude. Jetzt brauchte sie nur noch einen Hauch Parfüm, und dann würde hoffentlich alles so laufen, wie sie es sich erträumt hatte.
    Als sie den Regenmantel anzog, stellte sie fest, dass der nicht so viel verhüllte, wie sie gedacht hatte. Ein breiter Streifen des Kleides schaute darunter hervor.
    Na ja, wenn sie Glück hatte, würde niemand sie sehen. Sie schnappte sich ihre Schuhe und stieg auf Strümpfen die Treppe hinunter. Erst als sie draußen war und hinter sich abgeschlossen hatte, schlüpfte sie in die schwarzen Pumps mit den hohen Absätzen, die noch aus ihrer College-Zeit stammten.
    Effie Dettenberg stand auf der Hintertreppe ihres Hauses und spähte nervös in den Schatten unter den Bäumen. Maurice war noch nicht zu Hause, und sie wusste
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