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Mit heißer Nadel Jagd auf Kids

Mit heißer Nadel Jagd auf Kids

Titel: Mit heißer Nadel Jagd auf Kids
Autoren: Stefan Wolf
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Kopfweh! Und die Schnittchen mit Gänseleber und Edellachs standen
immer noch unangerührt auf dem Nachttisch.
    Schneider wollte gerade ein
paar Unfreundlichkeiten über den Tätowierer Berthold Prickner von sich geben —
aber mit melodischem Bimbam gongte die Glocke im Haus.
    Jemand war an der Pforte.
Schneider murmelte was, ging in einen der vorderen Räume und spähte durchs
Fenster. Erfreut stellte er fest: TKKG standen unten vorm Tor.

16. Narben unter der Haut
     
    Geldige Hütte!, dachte Tim und
blickte sich um.
    Nach kurzem Dialog durch die
Gegensprechanlage öffnete sich die Pforte und TKKG schoben ihre Bikes aufs
Grundstück, um sie dort an den Rolls Royce zu lehnen, was der Limousine zu
einer sportlichen Note verhalf.
    Schneider erwartete seine
jungen Freunde an der Tür und strahlte von Ohr zu Ohr. Aber Tim entging nicht,
wie sich Sorgenfalten einkerbten — ebenfalls von Ohr zu Ohr. Und dazu bestand
aller Grund, sozusagen Alarmstufe drei.
    „Ich hörte schon von deinem
Vater, Gaby, dass ihr heute zurückkommt — und einiges erlebt habt.“
    „Viel!“, sagte Klößchen. „Karl
und mich wollte man ermorden. Bei Tim und Gaby ging’s ruhiger zu. Sie waren
meistens mit dem Pony unterwegs.“
    „Mit dem Pony?“ Schneider
runzelte die Stirn. „Gibt es Ponys in meinen Hotels?“
    Gaby lachte. „Sie sollten mal
als Gast anreisen. Dann wären Sie überrascht. Mit Emely haben wir Freundschaft
geschlossen. Aber mit Jürgensen und Fischer lief es weniger gut.“
    Katja brauchte Schonung. Also
blieb man erstmal zu fünft im Wintergarten — parterre. TKKG erzählten und
Schneider zuckte jedes Mal zusammen, wenn von Tattoos die Rede war.
    „Jetzt waren wir gerade bei Kommissar
Glockner“, sagte Tim, „und haben erfahren, dass diese Tattoo-Erpresser nun auch
hier aktiv werden. Sie wissen es, Herr Schneider. Ein kleiner Junge ist das
erste Opfer — die Drohung, die allen Erpressungen vorausgeht. Gestern Abend
erhielten Sie den Anruf des Erpressers. Er droht damit, sich an Katja zu
vergreifen. Ob noch andere Leute erpresst werden, ist nicht bekannt. Aber Sie
haben kluger Weise gleich Gabys Vater verständigt.“
    Schneider nickte. „Und ich habe
Katja hierher geholt. Hier ist sie sicherer als im Krankenhaus. Dein Vater,
Gaby, hat veranlasst, dass in regelmäßigen Abständen Streifenwagen am Haus
vorbeifahren. Außerdem wird die Villa von meinem Chauffeur Alwin Klatschke
bewacht.“
    „Ist das der lange Kerl“,
fragte Karl, „der im Garten den Swimmingpool säubert?“
    Schneider nickte. „Er ist 2,04
Meter.“
    „Der Pool?“, fragte Klößchen.
    „Klatschke ist so groß.“
    „Er wirkt größer“, meinte
Klößchen. „Vermutlich, weil er so dünn ist. Sehr kräftig sieht er nicht aus.“
    „Hm.“ Schneider zog an seiner
Unterlippe. „Eigentlich brauchen wir auch keinen Bodyguard, keinen Leibwächter.
Denn ich werde der Forderung nachgeben.“
    „Sie wollen zahlen?“, fragte
Tim überrascht. „Sie lassen sich erpressen?“
    „Der Unbekannte will nur zwei
Millionen. Dann hat meine Tochter nichts mehr zu befrüchten.“
    „Nur zwei Millionen?“ Tim
schickte einen Blick zur Zimmerdecke. „Für einen brutalen Erpresser sind zwei
Mark zu viel!“
    „Die Sicherheit meiner Tochter
ist wichtiger. Geld besitze ich genug. Aber ich habe nur eine Tochter. Und ich
bin Witwer.“
    „Von Gabys Vater wissen wir“,
erklärte der TKKG-Häuptling, „dass Sie bereit sind, uns ins Vertrauen zu
ziehen. Ansonsten herrscht Nachrichtensperre, was total richtig ist. Denn Einmischung
in ein laufendes Verbrechen durch die Presse kann nur Schaden verursachen. Die
Stimme des Anrufers war verstellt, hörten wir.“
    „Total. Verzerrt, dumpf,
geflüstert.“
    „Haben Sie gleich
eingewilligt?“
    „Nein! Erst wollte ich nicht,
habe Katja aus dem Krankenhaus hergeholt und mich auf Widerstand eingerichtet.
Doch dann, nachdem ich alles durchdacht hatte, sagte ich mir: lieber so als so.
Und als der Kerl heute Mittag zum zweiten Mal anrief, habe ich ihm mein
Einverständnis signalisiert.“
    „Wie soll der Deal laufen?“
    „Was meinst du?“
    „Wie soll das Geld übergeben
werden?“
    „Das sagt er mir noch. Er will
punkt 18 Uhr wieder anrufen.“
    „Haben Sie eine Fangschaltung
anbringen lassen, damit die Polizei mit etwas Glück feststellen kann, woher der
Anruf kommt?“
    „Er sagte, er ruft aus einer
Telefonzelle an. Und so klang es auch. Im Hintergrund war eine viel befahrene
Straße. Eine Fangschaltung
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