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Mit dem Feuer gespielt

Mit dem Feuer gespielt

Titel: Mit dem Feuer gespielt
Autoren: Patricia Ryan
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gar nicht landen dürfen."
    "Ich wünschte, man hätte es uns verboten", bemerkte Harry.
    Die Journalisten begannen alle gleichzeitig zu reden und bombardierten Clay mit ihren Fragen. Würde er sich auf die Selbstmordpiste wagen? Wie schnell glaubte er zu sein? Wußte er, daß auf seine Teilnahme Wetten abgeschlossen wurden?
    Clay wandte sich an Doug und sagte: "Tu was für dein Geld."
    Damit ging er zum Schalter der Mietwagenfirma. Die Reporter wollten ihm folgen, doch Doug trat ihnen in den Weg.
    "Gentlemen", rief Doug. "Mr. Granger hat eben erst von Mr.
    Borgs Unfall erfahren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird er kein Statement abgeben."
    Izzy nahm das schnurlose Telefon beim ersten Klingeln, klemmte es sich zwischen Wange und'Schulter und kehrte zum Herd zurück. "Hallo?"
    "Izzy?" Die Stimme klang weit entfernt, und in der Leitung herrschte statisches Rauschen. "Ich bin es, Clay."
    Sie lächelte. "Hallo. Wie sieht's aus in Colorado?" Sie nahm ein Brett und ein Messer und gab den zerhackten Knoblauch ins erhitzte Olivenöl.
    "Wir haben einen mächtigen Schneesturm hier draußen. Fast hätten wir nicht landen können."
    "Tatsächlich?" Sie rührte den Knoblauch mit einem hölzernen Kochlöffel um und atmete den Duft ein. "Ist die Veranstaltung für morgen gefährdet?"
    "Nein, es wird alles wie geplant laufen."
    "Im Ernst?" Sie klemmte den Dosenöffner auf eine Dose und begann sie zu öffnen.
    "Bis dahin soll es aufgehört haben zu schneien."
    Sie drückte den Deckel auf und gab den Inhalt der Dose in den Topf mit dem Knoblauch und dem Öl. "Aber Harry sagte mir, nach einem Schneesturm sei die Lawinengefahr am
    größten. Macht Borg sich deswegen keine Sorgen, oder ist er so hungrig nach Publicity?" Eine lange Pause entstand. Sie glaubte schon, die Verbindung sei unterbrochen, als sie ihn sagen hörte:
    "Ich liebe dich, Izzy."
    Sie hielt beim Öffnen der zweiten Dose inne und holte tief Luft, um seine Worte zu erwidern. Doch sie konnte es nicht. Sie mußte daran denken, wie Prez diese Worte gesagt hatte, und sie sie erwidert hatte, weil sie wußte, daß er sie hören wollte. Später war sie sich dann wie eine Närrin vorgekommen.
    "Izzy? Bist du noch da?"
    "Ja." Sie ging zum Küchentresen, wo Teddy, die sie zum Dinner eingeladen hatte, Knoblauchbrot in Folie wickelte.
    "Hast du gehört, was ich ..."
    "Ja, ich habe es gehört." Teddys und ihre Blicke trafen sich, und Teddy formte mit den Lippen: Sag es. Izzy wollte es, aber ihre Brust zog sich vor Angst zusammen. "Wann wirst du zurück sein?"
    "Morgen abend", antwortete er mit tonloser Stimme. "Etwa so gegen sieben Uhr."
    "Gut."
    "Izzy?"
    "Ja?"
    Ein besorgtes Seufzen begleitete sein Zögern. "Nichts. Ich muß jetzt Schluß machen. Ich sollte Harry und Doug schon vor zehn Minuten im Hotelrestaurant treffen. Bis morgen abend."
    "Ja, bis morgen abend."
    "Habe ich dir je von Rory O'Dwyer und mir erzählt?" fragte Teddy, als sie beim Kaffee und Kir scheis angekommen waren.
    Izzy hielt mit dem Löffel auf halbem Weg zum Mund inne.
    "Wie bitte?"
    "Vor ungefähr vierzig Jahren bat er mich, ihn zu heiraten.
    Hast du das gewußt?"
    Izzy schluckte das Eis herunter und überlegte, worauf Teddy hinauswollte. "Ich wußte, daß es einen Mann gegeben hat, aber nicht, daß es Rory gewesen ist."
    Teddys Blick schien in die Feme zu schweifen. "Wir sind zusammen aufgewachsen. Er war der beste Freund deines Vaters, und ich bewunderte ihn als Kind. Dann verloren wir uns aus den Augen und begegneten uns erst wieder, als ich einen Job im St. Vincent's Hospital bekam, wo er auch arbeitete. Wir gingen miteinander aus, und ich wußte sofort, daß er der Richtige war. Ich war verrückt nach ihm. Sechs Monate lang drehte sich mein ganzes Leben nur um ihn. Ich wartete nur darauf, daß er mir endlich einen Antrag machte." Ihr wehmütiges Lächeln erstarb. "Eines Abends überraschte ich ihn dann mit Loose Lucy im Schwesternzimmer."
    Izzy prustete in ihren Kaffee. "Loose Lucy?"
    "Und sie war nur die Spitze des Eisbergs. Wie sich herausstellte, hatte er es mit der Hälfte der Schwestern im St.
    Vincent's getrieben."
    "Was für ein Weg, es zu erfahren."
    "Als, ich mit ihm Schluß machte, brach er zusammen. Er entschuldigte sich dauernd und flehte mich an, ihm zu vergeben.
    Jeden Tag schickte er Rosen und schwor, er würde Zeit seines Lebens keine andere Frau mehr anrühren, wenn ich ihn
    heiratete. Er behauptete, noch nie hätte er jemanden so geliebt wie mich."
    "Was hast du getan?"
    Teddy lachte.
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