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Mit dem falschen Bruder im Bett

Mit dem falschen Bruder im Bett

Titel: Mit dem falschen Bruder im Bett
Autoren: Virna Depaul
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bräuchte, dass ich Jamie zufriedenstellen kann, und ihr wollt, dass ich kopf-voraus in eine Ziegelwand fahre. Rhys spielt in einer ganz anderen Liga als Jamie.“
    „Genau“, erwiderte Grace. „Du willst ihn, hältst dich jedoch aus Angst von ihm fern. In einer Woche wirst du achtundzwanzig, Melina. Warum willst du nicht zwei Ängste gleichzeitig besiegen? Beweise dir selbst, dass du einen Mann wie Rhys zufriedenstellen kannst, und damit beweist du gleichermaßen, dass du auch jemanden wie Jamie zufriedenstellen kannst.“
    „Du bist verrückt“, stieß Lucy atemlos, aber äußerst beeindruckt aus.
    Grace verbeugte sich dankend für die Anerkennung.
    Melina schüttelte ihren Kopf und hielt ihre Hände hoch. „Ach, hört schon auf! Ihr nehmt an, dass ich Rhys zufriedenstellen kann. Wie wahrscheinlich ist das? Ich konnte noch nicht mal Brian im Bett zufriedenstellen, und der hat nur zwei andere Frauen gehabt. Aber nach all den Frauen, die Rhys schon hatte …“ Melina schluckte schwer, allein der Gedanke an all diese Frauen verursachte ihr Brustschmerzen von unendlichen Ausmaßen.
    „Umso mehr ein Grund, ihn zu fragen. Stell dir doch nur vor, was für ein fabelhafter Lehrer er wäre!“, drängte Grace.
    Aber Melina schüttelte bereits wieder den Kopf. Trotzig nahm sie ihre Eispackung wieder zur Hand und einen recht üppigen Happen zu sich. „Auf keinen Fall“, murmelte sie mit dem Löffel noch im Mund. „Rhys mag mich auch gar nicht mehr. Schon seit Monaten haben wir nicht mehr gesprochen.“
    Offensichtlich war er viel zu sehr mit den Frauen des Showgirl-Typus, mit denen er oft fotografiert wurde, beschäftigt, als Zeit für eine alte Freundin zu haben. Vor langem hatte er ihr schon einmal bewiesen, dass ihm die heißeste Braut aufzureißen wichtiger war als Freundschaft. Ihr Fehler war gewesen, zu glauben, dass es eine einmalige Angelegenheit wäre. „Vergesst es einfach! Ich werde Rhys um gar nichts bitten.“
    Ihr Ton duldete keinen Widerspruch, dachte sie jedenfalls. Nach ein paar Sekunden warf Lucy ihr einen Seitenblick zu. „Okay, wenn nicht Rhys, wie wär’s dann mit Max?“
    Melina erstickte beinahe, hustete und stieß keuchend hervor: „Max?“
    „Natürlich!“, rief Grace aus, nickte und lächelte vor Vergnügen. „Er hat sogar noch mehr Erfahrung als Rhys. Und mit ihm fühlt sie sich auch komplett wohl.“
    „Nicht sooo wohl“, warf Melina ein, nur um komplett ignoriert zu werden.
    „Sie vertraut ihm“, stimmte Lucy zu. „Und er ist ein ganz Heißer. Sie haben sich bereits einmal geküsst …“
    „Das ist fast zwölf Jahre her, und ich tat ihm Leid …“
    „Und er fliegt zu ihrem Geburtstag hierher. Er ist perfekt.“
    „Perfekt“, ahmte Grace nach. „Dieses Gespräch über die Verbesserung sexuellen Könnens.“
    Melina Blick sprang zwischen ihren Freundinnen hin und her, während sie verzweifelt versuchte, einen Grund zu finden, warum mit Max zu schlafen eine schlechte Idee war.
    Doch ihr fiel keiner ein.
    Und dennoch wäre es demütigend, so bald klein beizugeben.
    Mit zusammengekniffenen Augen fragte sie: „Und welcher Verbesserung sexuellen Könnens genau würdet ihr beide euch zuwenden während meines Crash-Kurses, wie stelle ich einen Mann zufrieden?“ Sie schaute zu Grace hinüber, die angefangen hatte, eine Strähne ihres langen blonden Haares zu flechten. „Grace?“
    Grace hörte zu flechten auf, biss sich auf die Lippe, zuckte die Achseln und verzog den Mund zu einem zynischen Lächeln. „Hat wohl keinen Zweck, meine größte Angst leugnen zu wollen, oder? Mein Geburtstag ist zwei Wochen nach deinem; also werde ich versuchen, den Mann zu finden, von dem ich befürchte, dass er gar nicht existiert: der Mann, der mich kommen lassen kann. Ich bin sicher, das wird wieder zu einem Wochenende voller Enttäuschungen führen, aber solang ich meinen Vibrator griffbereit habe, bin ich bereit, für die Sache zu leiden.“
    Obwohl Melina spürte, wie sie weich wurde, reichte sie ihrer Freundin nicht die Hand. Diese Herausforderung war ja eigentlich die Idee von Grace. Vielleicht brauchte sie diese Herausforderung mehr als Melina selbst. Seit fast einem Jahr war Grace nicht mehr ausgegangen, da sie überzeugt war, dass wenn sie mit einem Mann sowieso kein Vergnügen erlangen konnte, es zwecklos wäre, sich mit einem abzufinden. Lucy andererseits legte so viel Wert auf Vergnügen, dass sie sich mit den Schwächen eines Mannes länger abfand als es gut für sie war. Trotz
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